"Ranzen her": Unter diesem Motto werden auch heuer wieder Rucksäcke und Schulranzen für bedürftige Kinder gesammelt.
Bildrechte: BR / Eva Heime

"Ranzen her": Unter diesem Motto werden auch heuer wieder Rucksäcke und Schulranzen für bedürftige Kinder gesammelt.

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Aktion "Ranzen her": Nachhaltig und für einen guten Zweck

Schulranzen, Hefte, Füller & Co: Die Liste zum Schulanfang ist lang – und geht oft ins Geld. Vor allem Ranzen sind teuer. Einige Familien können sich das nicht leisten. Die schwäbische Aktion "Ranzen her" sammelt deshalb Schulranzen und –rucksäcke.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

So ein Schulranzen begleitet Kinder und Jugendliche tagtäglich – und das in unterschiedlichsten Phasen: Während in der Grundschule noch Dinos oder Prinzessin Elsa angesagt sind, wollen die meisten spätestens in der weiterführenden Schule etwas Cooleres auf dem Rücken. Die ausgedienten Schulranzen müssen aber deshalb nicht weggeworfen werden, denn die Spenden können andere Familien finanziell entlasten.

Schulstart als finanzielle Belastung

Rund 300 Euro müssen Eltern laut einer GfK-Studie für ihre Kinder ausgeben, wenn diese ins Schulleben starten. Das Teuerste dabei ist oft der Ranzen – und genau deshalb sammelt die gleichnamige Aktion "Ranzen her" bereits zum 15. Mal Rucksäcke und Schulranzen, um sie an bedürftige Familien zu verteilen. "Damit können wir zum einen Familien helfen, die sich keinen neuen Schulranzen leisten können und zum anderen bleiben die Schulranzen weiter in Verwendung", sagt Thomas Renz von der Bildungsinitiative der LEW.

Ehrenamtliche helfen bei der Aktion

Die Aktion wird von der Bildungsinitiative der Lechwerke (LWE) mit organisiert. In vielen Schulen liegen bereits Flyer aus. Mehrere Jahre hat Tanja Krebs an der damaligen Grundschule ihrer Tochter in Königsbrunn ehrenamtlich beim Sammeln geholfen. "Ich hätte niemals gedacht, dass wir am Ende dreißig, vierzig Stück zusammen haben. Das sind tolle Rucksäcke, die man noch weiterhin verwenden kann." Außerdem habe ihr die Aktion gezeigt, wie gut es ihr verglichen mit anderen Familien gehe.

Mama Miriam Schulz aus Augsburg kennt die Aktion bereits und hat schon vor ein paar Jahren den Schulranzen ihrer Tochter gespendet. Jetzt kriegt ihr Sohn Johannes zum Start in die 5. Klasse einen neuen Rucksack, deshalb wird auch diesmal der alte wieder zur Sammelstelle in Augsburg gebracht. "Das ist eine super Sache und das sollte man unterstützen. Warum nicht? Es wäre ja schade, wenn er auf dem Müll landet. So haben andere auch noch etwas davon", so die Mama.

Hier werden Rucksäcke und Schulranzen gesammelt

Sammelstellen gibt’s in Günzburg, Illertissen oder Schongau. Die Liste aller Sammelstellen in der Region mit den Adressen und Öffnungszeiten gibt es hier.

Alle Exemplare, die nicht direkt vor Ort benötigt werden, gehen weiter an den Caritasverband und den Förderverein Wärmestube. Von dort werden diese pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres verteilt. Insgesamt wurden in den letzten Jahren über 10.000 Ranzen gesammelt.

Wer einen Schulranzen benötigt, kann sich bei der Caritas in Augsburg, Gersthofen, Königsbrunn oder Meitingen melden. Die Caritas weiß meistens schon, wer Hilfe beim Schulbedarf gebrauchen könnte – und sogar welchem Kind welcher Rucksack gefallen könnte, sagt der Geschäftsführer des Caritasverbandes Augsburg, Otto Bachmeier: "Für die Kinder ist es pure Freude, die sind aufgeregt, wie zu Weihnachten. Und das ist schon immer sehr emotional."

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