"Es geht noch mehr": Reaktionen auf den BR-BayernTrend
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"Es geht noch mehr": Reaktionen auf den BR-BayernTrend

Angesichts der Ergebnisse des BR-BayernTrends zur Bundestagswahl demonstrieren die großen Parteien Zuversicht - egal, wie schlecht die Umfrage für sie ausgefallen ist. Parteiübergreifend einig sind sich aber alle: Es gibt noch Luft nach oben.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Das aktuelle Umfrageergebnis von 36 Prozent ist zwar noch etwas schlechter als das Bundestagswahl-Resultat seiner Partei von 2017 (38,8 %) - CSU-Generalsekretär Markus Blume sieht im neuen BR-BayernTrend dennoch ein positives Signal: Die Christsozialen seien trotz der großen Veränderungen in der Parteienlandschaft die "dominierende Kraft" im Freistaat, analysierte Blume. Und: "Das ist noch nicht das Endergebnis der Bundestagswahl." Die CSU wolle nun bis Ende September "die gute Stimmung in Bayern noch stärker auf die Bundestagswahl übertragen".

Rückenwind gebe der CSU "der hohe Zuspruch" für Ministerpräsident Markus Söder von 70 Prozent der Bayern - "und auch die Tatsache, dass 47 Prozent der Bayern sagen, sie wollen eine unionsgeführte Bundesregierung". Die gebe es nur mit der CSU, betont Blume.

Grüne sehen Rückenwind

Doch mit welchem Koalitionspartner? Eine klare Mehrheit wäre wohl mit den Grünen möglich. Im Freistaat kämen sie laut BR-BayernTrend derzeit auf 18 Prozent - das wäre ein deutliches Plus gegenüber der Bundestagswahl 2017 (9,8 Prozent). Claudia Roth, die die bayerischen Grünen in den Wahlkampf führt, spricht von "Rückenwind" und einer "ermutigenden Umfrage", die zeige, dass viele Menschen den Grünen vertrauten. Ausruhen will sie sich auf dem Resultat nicht. Schließlich gehe es um eine Richtungsentscheidung: "Wir werden sicher zulegen - wir übernehmen diese Verantwortung."

Aiwanger siegessicher

In Bayern regiert die CSU mit den Freien Wählern. Deren Chef Hubert Aiwanger ist stellvertretender Ministerpräsident, bayerischer Wirtschaftsminister und jetzt auch noch Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl. Bislang sind die Freien Wähler in drei Landtagen vertreten, im Herbst will Aiwanger den Sprung in den Bundestag schaffen. Der BayernTrend sieht die Partei bei 6 Prozent - aber eben nur in ihrer Hochburg Bayern. "Die Richtung stimmt", betonte Aiwanger auf Twitter.

Und im BR-Interview zeigte er sich überzeugt: "Wir haben da sicher die Möglichkeit, in Bayern noch ein paar Prozentpunkte draufzulegen - und damit so viel, dass es bundesweit für die 5-Prozent-Hürde reicht." Aiwanger gibt sich siegessicher: "Wir sind im Herbst in Berlin dabei."

SPD-Landechef: Können noch was "rausreißen"

"Nicht zufriedenstellend" nennt der neue bayerische SPD-Chef Florian von Brunn die 9 Prozent, mit denen sich die Genossen im Freistaat im BR-BayernTrend begnügen müssen. Das wäre noch einmal ein deutlicher Absturz im Vergleich zur Bundestagswahl-Pleite von 2017, wo die SPD in Bayern 15,3 Prozent erhalten hatte. Doch auch von Brunn demonstriert Optimismus: Mit Hilfe des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz könne man in den nächsten Monaten mit einem guten Wahlkampf "noch was rausreißen", versichert er.

AfD hofft auf das Thema Zuwanderung

Ebenfalls unzufrieden mit den vorhergesagten 10 Prozent ist der Bundestags-Spitzenkandidat der bayerischen AfD, Peter Boehringer. Er bringt den vergleichsweise niedrigen Umfragewert mit der Corona-Krise in Verbindung, die den Regierungsparteien genutzt habe. Aber immerhin sei man jetzt "stabil zweistellig", sagt er. Außerdem werde das Zuwanderungsthema wieder kommen, und auch die Auseinandersetzung über die Klimapolitik werde der AfD nutzen, prognostiziert er.

FDP will Platz drei erobern

Die Liberalen, die sich in den vergangenen Monaten ebenfalls vergleichsweise kritisch mit der Corona-Linie der Staatsregierung auseinandergesetzt haben, können dagegen aktuell auf ein besseres Ergebnis als 2017 hoffen. Für den Generalsekretär der FDP in Bayern, Lukas Köhler, zeigen die 11 Prozent im BR-BayernTrend, dass die Themen seiner Partei ankommen. Das Rennen um Platz drei im Freistaat sei damit endgültig eröffnet. Für die FDP sei der Umfragewerte aber "noch nicht zufriedenstellend, es geht noch mehr".

Linke sieht sich im Plan

Klaus Ernst, der für die bayerischen Linken auf Listenplatz 2 kandidiert, findet die 4 Prozent in der Umfrage "nicht so schlecht". Auch vor der Bundestagswahl 2017 habe seine Partei bei 4 Prozent gelegen und schließlich 6,1 geholt. Er wolle mit sozialen Themen im Wahlkampf punkten.

Was sagen die Vertreter der im Landtag vertretenden Parteien zu des neuen Bayerntrends?
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