Kinder gehen auf einen Schulbus zu (Symbolbild).
Bildrechte: picture alliance / dpa | Franziska Kraufmann

Kinder gehen auf einen Schulbus zu (Symbolbild).

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

49-Euro-Ticket: Kostenlos für Schüler – aber nicht für alle

Einige Landkreise stellen Schülern ab September das 49-Euro-Ticket zur Verfügung, wenn sie für den Schulweg Bus oder Bahn nutzen. Etwa Traunstein. In Weilheim-Schongau und Altötting ist es komplizierter. Im Freistaat fehlt eine einheitliche Regelung.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

In Bayern gibt es seit vielen Jahren die sogenannte Schulweg-Freiheit. Sie besagt, dass Schülern für den Weg zur Schule, der bei mehr als zwei Kilometern pro einfache Strecke liegt, keine Fahrtkosten berechnet werden.

In der Vergangenheit hat das oft zu Ärger geführt, weil die Landkreise oder Gemeinden nur das günstigste Ticket bezahlt haben. Wenn zum Beispiel die Fahrt mit der Bahn günstiger war als mit dem Bus, der die gleiche Strecke bedient, musste die Schülerin oder der Schüler die Bahn nehmen – auch wenn die Bushaltestelle vielleicht deutlich näher lag als der Bahnhof.

Auswahl des Verkehrsmittels zur Schule wird einfacher

Mit dem neuen sogenannten Deutschlandticket wird in vielen Landkreisen die Auswahl des Verkehrsmittels zur Schule deutlich einfacher. Viele Landkreise haben schon entschieden, dass nach den Sommerferien alle Schüler, die einen Bus oder die Bahn für den Schulweg brauchen, das 49-Euro-Ticket erhalten. Hier übernehmen die Landkreise auch die Mehrkosten, wenn die Fahrstrecke bisher billiger war als die jetzt angesetzten 49 Euro pro Monat.

Regelung in Weilheim-Schongau: Schüler müssen Differenz zahlen

Der Landkreis Weilheim-Schongau hat jüngst im Schulausschuss beschlossen, dass auch dort die Schüler das 49-Euro-Ticket erhalten sollen. Allerdings müssen Schüler, deren Ticket bisher unter den 49 Euro lag, die Differenz draufzahlen.

Das ist ein recht großer Verwaltungsaufwand: Um 500 betroffene Schüler müssen sich die Mitarbeiter des Landratsamts kümmern. Deshalb werden die Stimmen in den Kreisgremien lauter, der Freistaat solle eine einheitliche Regelung schaffen. Ähnlich ist das im Landkreis Altötting. Auch dort müssen Schüler den Differenzbetrag zum 49-Euro-Ticket aus eigener Tasche berappen. "Wegen der angespannten Haushaltslage", schreibt ein leitender Mitarbeiter.

Wie viel übernimmt der Freistaat Bayern?

Bisher galt: Der Freistaat Bayern subventioniert das günstigste Schüler-Ticket. Jetzt will er – unabhängig, ob 49-Euro-Ticket oder eine andere Schüler-Fahrkarte – 60 Prozent der Kosten übernehmen.

Ein Beispiel: Eine Schüler-Wochenkarte von Penzberg nach Weilheim kostet für einen Berufsschüler 45,10 Euro. Das sind im Monat über 190 Euro, die bisher vom Staat und den Landkreisen gemeinsam getragen wurden. Mit dem 49-Euro-Ticket muss der Landkreis die Fahrkarte nur noch mit 19,60 Euro subventionieren (40 Prozent), den größeren Anteil zahlt der Freistaat – und hofft dabei wiederum, dass der Bund die Kosten für das umweltfreundliche digitale Abo übernimmt.

Wie die Fahrkarten-Regelung jetzt im Landkreis Weilheim-Schongau umgesetzt wird, ist noch nicht ausdiskutiert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!