Verbraucherschützerin Ramona Pop
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Ramona Pop

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Verbraucherschützer fordern längere Energiepreisbremsen

Die Energiepreisbremsen sollen weit über das Jahresende hinaus verlängert werden – das fordert die Chefin der Bundesverbraucherzentrale, Ramona Pop. Ihren Appell an Wirtschaftsminister Habeck verknüpft sie mit dem Aufruf, Gas und Strom zu sparen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Bundesverbraucherzentrale-Chefin Ramona Pop hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dazu aufgefordert, die Energiepreisbremsen über das Jahresende hinaus zu verlängern – und zwar bis "mindesten Ostern 2024". Dies sei ganz klar die Erwartung an die Politik, sagte Pop den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Und es sei nötig, um die Verbraucher zu schützen, falls im Winter die Energiepreise "noch einmal steil nach oben" gingen.

Wirtschaftsweise Grimm: Vorsorge für den Winter treffen

Die Verbraucherschützerin rief außerdem dazu auf, auch in diesem Winter wieder Gas und Strom zu sparen: "Energiesparen ist gut fürs Klima und angesichts der weiter hohen Energiepreise natürlich auch der entscheidende Hebel, um Geld zu sparen." Sie rät deshalb allen, sich von einem Energieberater unterstützen zu lassen.

Auch die Ökonomin und sogenannte Wirtschaftsweise Veronika Grimm rief die Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, jetzt Vorkehrungen für den Winter zu treffen. Im Extremfall könne man sich vor dem Winter sogar eine neue Heizungsanlage einbauen lassen – sofern die knappen Kapazitäten im Handwerk es zuließen. Verbraucher könnten auch selbst Hand anlegen, um Energie zu sparen: "Einfachere Maßnahmen wie die Dichtung von Türen oder Fenstern kann man eventuell selbst in Angriff nehmen."

Habeck will eventuell Preisbremsen verlängern

Wirtschaftsminister Habeck hat bereits Bereitschaft zu längeren Preisbremsen erkennen lassen. Ende Juli sagte er in einerm Interview mit der "Augsburger Allgemeinen", die Preisbremsen würden "wie eine Versicherung gegen steigende Preise" wirken. Er selbst werbe dafür, dass "wir sie nochmals verlängern, und zwar bis Ende des Winters. Genauer gesagt, bis Ostern". Er sprach von einer Vorsichtsmaßnahme – sollten die Preise fallen und unter dem Deckel von 40 Cent bei Strom oder zwölf Cent bei Gas für private Verbraucher liegen, dann brauche man die Bremsen nicht.

Verbraucher profitieren von Preisbremsen

Die Energiepreisbremsen für Gas und Strom wurden im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und die daraufhin steigenden Energiepreise vergangenes Jahr von der Bundesregierung beschlossen. Die Preise wurden für Privathaushalte sowie Firmen gedeckelt, solange sie nicht mehr als 80 Prozent der Energie im Vergleich zum Vorjahr verbrauchen. Inzwischen bieten Versorger aber schon Verträge mit Tarifen unterhalb der Obergrenzen der Preisbremsen an. Diese liegen für Strom bei 40 Cent je Kilowattstunde und für Gas bei 12 Cent je Kilowattstunde.

Nach jüngsten Berechnungen des Vergleichsportals Verivox würde ein Wegfall der Energiepreisbremsen Strom und Gas im Durchschnitt wieder deutlich teurer machen. Verbraucher haben aber häufig die Möglichkeit, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln – mit Tarifen, die unterhalb der Preisbremsen liegen.

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