Ein Feuerwehrmann löscht einen Brand in der Region Odessa nach den massiven russischen Angriffen in der Nacht.
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Ein Feuerwehrmann löscht einen Brand in der Region Odessa nach den massiven russischen Angriffen in der Nacht.

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 36 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 04. bis 10. September im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Sonntag, 10. September 2023

22.58 Uhr: Russland will Produktion von Panzer T-80 wieder aufnehmen

Russland erwägt nach Medienberichten die Wiederaufnahme der Produktion des Panzermodells T-80. "Die Aufgabe steht, zumindest hat das Militär sie uns gegeben", sagte der Chef des Rüstungskonzerns Uralvagonzavod, Alexander Potapov, in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Armeesender "Swjesda". Der T-80 habe sich während der "militärischen Spezialoperation", wie in Russland der Angriffskrieg gegen die Ukraine genannt wird, besonders bewährt, hieß es in der Reportage des Senders dazu.

Der T-80 wurde ab 1976 in der Sowjetunion gebaut, allerdings in wesentlich geringeren Stückzahlen als der bereits vor ihm entwickelte, aber noch parallel hergestellte T-72. Insgesamt sollen gut 10 000 T-80 vom Band gelaufen sein, ehe die Serienproduktion weitgehend zugunsten des T-90 eingestellt wurde.

21.48 Uhr: Selenskyj - Vormarsch im Süden und Bewegung im Osten

Die ukrainischen Truppen sind bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Soldaten nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche an der Südfront vorgerückt. Auch im Osten in der Nähe von Bachmut gebe es Bewegung, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "In den letzten sieben Tagen haben wir einen Vorstoß im (südlichen) Tawrija-Sektor gemacht. Es gibt Bewegung im Bachhmut-Sektor. Ja, es gibt Bewegung."

21.20 Uhr: Selenskyj - Gespräche mit USA über ATACMS-Raketen gehen voran

In den Gesprächen mit den USA über die mögliche Lieferung reichweitenstarker Lenkflugkörper vom Typ ATACMS an Kiew gibt es nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Bewegung. Es gehe vorwärts und er hoffe, dass die Ukraine das Waffensystem im Herbst bekomme, sagte Selenskyj dem US-Sender CNN in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Es sei militärisch sehr wichtig, auch damit die Gegenoffensive nicht stoppe. Er werde erneut mit US-Präsident Joe Biden darüber sprechen.

ATACMS sind Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern vom US-Hersteller Lockheed Martin, die vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert werden. Kiew fordert sie bereits seit längerem, die USA zögern bisher. Von Deutschland erbittet die Ukraine ein ähnliches Waffensystem, Marschflugkörper vom Typ Taurus. Er ist für die Zerstörung von Bunkern und geschützten Gefechtsständen auf bis zu 500 Kilometer Entfernung geeignet. Auch Deutschland zeigt sich bislang zurückhaltend.

17.40 Uhr: Steinmeier - Gemeinsam mit der Ukraine über Friedenslösung nachdenken

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Versuche für eine Vermittlung im Krieg gegen die Ukraine begrüßt. Es sei wichtig, dass auf politischer Ebene gemeinsam mit der Ukraine darüber nachgedacht werde, wie eine Friedenslösung aussehen könnte, sagte Steinmeier beim internationalen Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant' Egidio am Sonntag in Berlin. Entsprechende Gespräche in der Vergangenheit in Kopenhagen und Dschidda bezeichnete er als "ersten wichtigen Schritt".

Gleichzeitig betonte Steinmeier, es müsse ein gerechter und langfristiger Frieden sein, "nicht nur eine Gefechtspause, die Russland erlaubt, neue Truppen an die Front zu bringen". Wann Frieden gewagt werden könne, "diese Entscheidung liegt bei der Ukraine", sagte Steinmeier in Berlin.

17.30 Uhr: UN-Beobachterin - Folter ist Teil russischer Kriegspolitik

Eine Beobachterin der Vereinten Nationen hat Russland den gezielten Einsatz von Folter und Misshandlungen im Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Die Zahl an glaubhaften Anschuldigungen sei ungebrochen, sagte Alice Jill Edwards, die UN-Sonderberichterstatterin für Folter, am Sonntag am Ende eines einwöchigen Besuches in der Ukraine.

Die australische Expertin sammelte Zeugenaussagen von ukrainischen Zivilisten und Kriegsgefangenen. Diese berichteten unter anderem von Strom, der an Ohren und Genitalien angelegt wurde, Schlägen, Scheinhinrichtungen sowie Androhungen von Vergewaltigung und Tod.

"Diese schwerwiegenden Taten wirken weder zufällig noch beiläufig. Sie scheinen Teil einer organisierten staatlichen Politik zu sein, um einzuschüchtern, Angst zu schüren, zu bestrafen oder Informationen und Geständnisse zu erpressen", sagte Edwards.

17.10 Uhr: Angeblich Sabotageversuche bei Wahlen in besetzter Ukraine

Bei den von den russischen Besatzern organisierten Wahlen in den annektierten Gebieten der Ukraine ist es angeblich zu mehreren Sabotageversuchen gekommen. Im russisch besetzten Teil von Saporischschja sei ein Wahllokal bei einem Drohnenangriff in der Nacht zum Sonntag zerstört worden, sagte der stellvertretende Vorsitzende von Russlands Zentraler Wahlkommission, Nikolaj Bulajew. Zu dem Zeitpunkt habe sich niemand in dem Gebäude aufgehalten.

In der Nachbarregion Cherson wurde nach Angaben der von Russland installierten Verwaltung am Samstag eine Granate nahe einem Wahllokal gefunden. Die Stimmabgabe sei unterbrochen worden, bis sie entsorgt worden sei, sagte Marina Sacharowa von der regionalen Wahlkommission.

Bewohner sowie ukrainische Aktivisten berichteten, dass russische Wahlhelfer in beiden Provinzen gemeinsam mit bewaffneten Soldaten in Häusern aufgetaucht seien und jene abgeführt hätten, die nicht wählen wollten. Einige Nichtwähler seien gedrängt worden, Erklärungen zu verfassen, die in Strafverfahren gegen sie verwendet werden könnten.

15.05 Uhr: Prigoschin-Verbündeter wird Chef der GUS-Luftabwehr

Der russische General Sergei Surowikin ist Medienberichten zufolge zum Leiter des Koordinierungsausschusses für Luftverteidigungsfragen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ernannt worden. Die regierungstreue russische Nachrichtenplattform EADaily berichtete darüber am Sonntag mit Berufung auf den Rat der GUS-Verteidigungsminister. Die Entscheidung soll demnach einstimmig gefallen sein. Aus dem Kreml gab es zunächst keinen Kommentar zu der Ernennung.

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine war Surowikin von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Er galt als einer der wichtigsten Verbündeten des inzwischen toten Anführers der Wagner-Söldertruppen, Jewgeni Prigoschin, bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow.

14.18 Uhr: Bundeskanzler Scholz betont die territoriale Integrität der Ukraine

Bundeskanzler Scholz zeigte sich mit der Abschlusserklärung zufrieden. Die G20 hätten ein "klares Bekenntnis" abgegeben, dass die territoriale Integrität der Ukraine "außer Frage steht". Zudem hätten sich die Staaten klar gegen den Einsatz von Atomwaffen positioniert. Ähnlich äußerte sich der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan.

Scholz betonte zudem das "neue Miteinander zwischen den klassischen Staaten des Nordens in Europa und im Norden Amerikas und den Ländern im Süden Amerikas, Asiens und Afrikas". Diese Kooperation habe es möglich gemacht, wichtige Entscheidungen zu treffen.

12.15 Uhr: Internationale Helfer in Ukraine getötet - Deutscher verletzt

In der Ukraine ist nach Angaben der spanischen Regierung eine spanische humanitäre Helferin in der Nähe der Stadt Bachmut durch Beschuss getötet worden. "Ein Fahrzeug ist von einem Geschoss getroffen worden, in dem die spanische Bürgerin unterwegs war, die dort für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitete und humanitäre Hilfe in der Ukraine leistete. Wir haben eine mündliche Bestätigung, dass sie getötet wurde", sagte Außenminister José Manuel Albares am Sonntag am Rande des G20-Gipfels in der indischen Hauptstadt Neu Delhi.

Die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete, bei der getöteten Spanierin handele es sich um die 32-jährige Emma Igual, Leiterin der NGO Road to Relief. In dem von der russischen Armee am Samstagmorgen beschossenen Fahrzeug sei auch ein Kanadier getötet sowie ein Deutscher und ein Schwede schwer verletzt worden, schrieb die Zeitung weiter. Die Verletzten hätten Schrapnellverletzungen und Verbrennungen erlitten und würden in Krankenhäusern behandelt. Die Gruppe humanitärer Helfer sei auf dem Weg in die Region um die heftig umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine gewesen, um sich um Zivilisten zu kümmern.

09.35 Uhr: Putin droht laut Lula in Brasilien keine Festnahme

Russlands Präsident Wladimir Putin droht trotz eines auf ihn ausgestellten internationalen Haftbefehls bei einem möglichen Besuch in Brasilien nach Angaben seines brasilianischen Amtskollegen Luiz Inácio Lula da Silva keine Festnahme. "Wenn ich der Präsident Brasiliens bin und wenn er nach Brasilien kommt, wird er auf keinen Fall verhaftet", sagte Lula dem indischen Nachrichtenportal Firstpost am Samstag am Rande des G20-Gipfels in Neu Delhi.

"Wir mögen Frieden und wir behandeln Menschen gerne gut. Ich glaube also, Putin kann sicher nach Brasilien reisen", erläuterte der brasilianische Staatschef. Das nächste G20-Treffen findet im kommenden Jahr in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro statt. Lula kündigte an, Putin zu dem Gipfel einladen zu wollen. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) mit Sitz in Den Haag hatte im vergangenen März einen Haftbefehl gegen Putin ausgestellt. Der russische Präsident hat seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine internationale Treffen gemieden. Putin nahm auch nicht am Gipfel in Indien teil, obwohl das Land, anders als Brasilien, dem IStGH nie beigetreten ist.

08.35 Uhr: Kiew meldet erneut Drohnenangriffe

Russland hat der ukrainischen Militärverwaltung zufolge die Hauptstadt Kiew am Sonntagmorgen erneut mit Drohnen angegriffen. 25 der 32 im Iran hergestellten Shahed-Drohnen seien von der Luftverteidigung zerstört worden, wie das ukrainische Militär mitteilte. Zeugen hörten mindestens fünf Explosionen. "Die Drohnen kamen in Gruppen und aus verschiedenen Richtungen auf die Hauptstadt zu", schrieb der Leiter der Militärverwaltung der Stadt Kiew auf Telegram. Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, im historischen Viertel Podil sei eine Person verletzt worden, während nahe eines Stadtparks ein Feuer ausgebrochen sei. Bereits in der Nacht war es nach Angaben des Chefs der Kiewer Militärverwaltung zu mehren Drohnenangriffen und Abschüssen über der ukrainischen Hauptstadt gekommen.

06.50 Uhr: Russland hält Regionalwahlen ab

Überschattet von Betrugsvorwürfen hält Russland in Dutzenden Gebieten Regionalwahlen ab. Noch bis zum Sonntagabend können Menschen in 22 Gebieten ihre Stimme bei der Gouverneurswahl und in 16 Gegenden bei der Wahl zum Regionalparlament abgeben. In der Hauptstadt Moskau dürfte sich bei der Bürgermeisterwahl Amtsinhaber Sergej Sobjanin von der Kremlpartei Geeintes Russland eine weitere Amtszeit sichern.

Unabhängige Beobachter haben bereits in den ersten Tagen der Abstimmung zahlreiche Verstöße registriert. Die Urnengänge gelten Experten zufolge als die am wenigsten freien seit Beginn der Ära Wladimir Putins in Russland vor rund 24 Jahren. Auch in den vier von Russland annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson hat der Kreml nun Scheinwahlen angesetzt. Die Ergebnisse dieser von der Besatzungsmacht organisierten Urnengänge werden international nicht anerkannt.

06.30 Uhr: Angriffe mit Drohnen und Booten auf Krim abgewehrt

Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Schwarzen Meer mehrere ukrainische Marineboote und Drohnen mit Zielrichtung Halbinsel Krim zerstört. Flugzeuge der Schwarzmeerflotte hätten nord-östlich der Schlangeninsel drei militärische Schnellboote vom US-Typ Willard Sea Force mit Besatzung vernichtet, teilte das Ministerium am Sonntag in Moskau mit. Die Boote seien in Richtung Halbinsel Krim unterwegs gewesen. Zuvor hatte das Ministerium mitgeteilt, dass die Flugabwehr in der Nacht auch Angriffe mit acht Drohnen nahe der Krim-Küste abgewehrt habe. Überprüfbar waren die Angaben nicht.

Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder die unter Bruch des Völkerrechts bereits 2014 annektierte Krim angegriffen. Dabei kam es mehrfach zu schweren Explosionen auch auf russischen Militärstützpunkten.

06.20 Uhr: Mehr als zwei Dutzend Drohnen über Kiew abgefangen

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Sonntag nach Angaben der örtlichen Behörden von zahlreichen Drohnen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe "mehr als zwei Dutzend" der unbemannten Flugkörper abgeschossen, teilte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, im Onlinedienst Telegram mit. Er machte keine Angaben dazu, ob sämtliche Drohnen abgefangen werden konnten. Eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete, sie habe etwa zehn Explosionen gehört.

Nach Angaben Popkos sowie von Bürgermeister Vitali gingen Trümmer abgeschossener Drohnen in den Bezirken Podilsky, Schewtschenkiwsky und Swjatoschynsky nieder. Die meisten Trümmer seien auf offene und unbebaute Flächen gefallen, erklärte Popko. Jedoch seien mehrere Autos, Fahrleitungen von Bussen und Straßen beschädigt worden. Im Bezirk Schewtschenkiwsky lösten niedergestürzte Trümmer einen Brand in einem Wohngebäude aus, der aber laut Popko rasch gelöscht werden konnte. Zudem entfachten niedergegangene Trümmer den Angaben zufolge ein Feuer im bekannten Sowky-Park.

Kiew und Umgebung werden nach ukrainischen Angaben immer wieder von der russischen Armee aus der Luft angegriffen, wobei häufig Drohnen eingesetzt werden. Russland wiederum hat nah Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff über dem Schwarzen Meer in der Nähe der Halbinsel Krim abgewehrt.

Samstag, 9. September 2023

21.45 Uhr: Geheimdienstchef - Gegenoffensive geht auch bei schlechtem Wetter weiter

Die Ukraine will ihre Gegenoffensive gegen russische Streitkräfte auch bei schlechtem Wetter fortsetzen. "Die Kampfhandlungen werden auf die eine oder andere Weise fortgesetzt. In der Kälte, Nässe und im Schlamm ist es schwieriger zu kämpfen. Die Kämpfe werden weitergehen. Die Gegenoffensive wird fortgesetzt", sagt der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow. Die Gegenoffensive finde in mehreren Richtungen statt. Die Fortschritte seien langsamer als er es sich gewünscht habe und die Situation sei schwierig. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte vor kurzem die ukrainische Gegenoffensive als völlig erfolglos bezeichnet.

20.18 Uhr: Pistorius und Scholz rufen zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine auf

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat bei der Eröffnungszeremonie der Invictus Games in Düsseldorf zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine aufgerufen. "Wir dürfen niemals aufhören, die Ukraine zu unterstützen, solange es auch dauert", sagte Pistorius unter dem Beifall von 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Merkur Spiel-Arena. Die Halle ist in den nächsten sieben Tagen Austragungsort des von Prinz Harry begründeten paralympischen Sportfestivals für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten.

Die Athletinnen und Athleten der Invictus Games seien beeindruckende Vorbilder, sagte Pistorius. "Ihr seid der Beweis dafür, dass es immer einen Weg nach vorn gibt." Sie zeigten auch, dass verletzte Soldatinnen und Soldaten nicht allein gelassen würden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) richtete in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten einen besonders herzlichen Gruß an das Team aus der Ukraine. Die Botschaft, die von den Spielen und den Teilnehmern ausgehe, sei, nie aufzugeben. Der Mut der Teilnehmer inspiriere dazu, "unsere Freiheit und Werte" zu verteidigen, sagte Scholz.

"Wie unsere ukrainischen Brüder und Schwestern, die ihre Heimat und ihre Freiheit und ihr Recht, in Frieden zu leben, verteidigen im Angesicht von Russlands brutaler Aggression", unterstrich der Kanzler. "Slawa Ukraine, Glorie to Ukraine", sagte Scholz. Die Videobotschaft in englischer Sprache war mit Blick auf das G20-Treffen vorab aufgezeichnet worden - noch vor seinem Unfall.

19.42 Uhr: Nato-Staat Rumänien findet erneut Drohnenteile an ukrainischer Grenze

Im Nato-Staat Rumänien hat das Militär nach eigenen Angaben erneut Teile einer mutmaßlich russischen Drohne im Grenzgebiet zur Ukraine gefunden. Die Fragmente seien am Samstag in der Nähe des rumänischen Dorfes Plaur sichergestellt worden und ähnelten den vom russischen Militär eingesetzten Drohnen, hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Zunächst blieb unklar, ob sie auf einen neuen russischen Drohnenangriff zurückgingen. Bereits am Mittwoch hatte das rumänische Militär Drohnenteile in der Nähe von Plaur gefunden. Die Ortschaft liegt am Chilia-Arm der Donau, die die Grenze zur Ukraine bildet.

Der rumänische Präsident Klaus Iohannis sprach am Samstag mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den neuerlichen Fund und verurteilte die Verletzung des rumänischen Luftraums scharf, wie er auf der Plattform X, vormals Twitter, erklärte. Stoltenberg wiederum erklärte dort: "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass beabsichtigt wurde, Nato-Gebiet zu treffen, aber diese Angriffe sind destabilisierend." Auch die Regierung in Bukarest geht nicht von einem beabsichtigten Angriff Russlands auf ihr Hoheitsgebiet aus.

US-Außenminister Antony Blinken hatte bereits am Donnerstag angekündigt, dass die USA zusätzliche F-16-Kampfjets nach Rumänien entsenden würden, um den rumänischen Luftraum zu überwachen. Stoltenberg begrüßte diesen Schritt nun ausdrücklich.

Russland hatte zu Wochenbeginn den ukrainischen Donauhafen Ismajil mehrfach mit Drohnen angegriffen. Plaur liegt unmittelbar am gegenüberliegenden Donauufer.

19.07 Uhr: Russische Luftabwehr schießt Drohne über Krim ab

Die russische Luftabwehr hat im Nordwesten der Krim eine ukrainische Drohne abgeschossen, wie der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Halbinsel, Sergej Aksjonow, mitteilt. Auf der Krim ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert, ihr Hauptstützpunkt ist seit dem 18. Jahrhundert Sewastopol. Die Ukraine hat mehrfach erklärt, ihr Ziel sei es, wieder die Kontrolle über alle besetzten Gebiete zu erlangen - einschließlich der Krim.

18.40 Uhr: Selenskyj: Bereiten Energiesektor auf nächsten Kriegswinter vor

Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs laufen in der Ukraine nach Aussage von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Vorbereitungen für den zweiten Kriegswinter. "Im öffentlichen Sektor und in den Kommunen muss nun jeder alles Mögliche - und wenn nötig, auch das Unmögliche - tun, um der Ukraine zu helfen, den Winter zu überstehen", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Samstag.

Dabei gehe es nicht nur um die Vorbereitung des Energiesektors selbst, sondern beispielsweise auch um den Schutz durch Luftverteidigungssysteme. Das Präsidialamt und die Regierung ließen sich von nun an täglich über die Fortschritte informieren, sagte er.

18.13 Uhr: Erneut Trümmer mutmaßlich russischer Drohne in Rumänien entdeckt

In Rumänien haben Soldaten nahe der Grenze zur Ukraine erneut Trümmer einer mutmaßlich russischen Drohne gefunden. Wie das Verteidigungsministerium des Nato-Mitgliedstaats in Bukarest mitteilte, ähneln die in der Nähe des Dorfs Plauru im Kreis Tulcea gefundenen Drohnenteile den Drohnen, die vom russischen Militär eingesetzt werden. Einige Kilometer entfernt waren bereits Anfang der Woche Drohnentrümmer gefunden worden.

Rumäniens Präsident Klaus Iohannis erklärte, er habe den erneuten Fund in einem Telefonat mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg besprochen. Er habe die Verletzung des rumänischen Luftraums und die damit einhergehende Gefahr für die in dem Gebiet lebenden Menschen in dem Gespräch scharf verurteilt, schrieb Iohannis im Online-Dienst X, der früher Twitter hieß.

17.00 Uhr: Brand bei russischer Militäreinheit auf annektierter Halbinsel Krim

Bei einer russischen Militäreinheit in der Krim-Hauptstadt Simferopol ist Angaben der Besatzer zufolge ein Feuer ausgebrochen. "In einer Militäreinheit in Simferopol gab es einen gewöhnlichen Haushaltsbrand", schrieb der Berater der russischen Führung auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel, Oleg Krjutschkow, am Samstag auf Telegram.

Das Feuer sei bereits lokalisiert. In sozialen Netzwerken wurde hingegen vielfach ein Video von einer großen schwarzen Rauchsäule geteilt. Unter Berufung auf Anwohner war zudem von einem Explosionsgeräusch und Schüssen die Rede. Die Ursache des Brandes blieb zunächst unklar. Die Krim, die völkerrechtlich zur Ukraine gehört, hatte Russland bereits im Jahr 2014 annektiert.

16.48 Uhr: Ukraine: G20 kann auf Erklärung zum Krieg nicht "stolz sein"

Die Ukraine hat die Erklärung der G20-Staats- und Regierungschefs zum russischen Angriffskrieg als zu schwach kritisiert. "Die Ukraine ist den Partnern dankbar, die versucht haben, starke Formulierungen in den Text aufzunehmen", erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Kiew, Oleg Nikolenko, am Samstag. Gleichzeitig habe die G20-Gruppe im Hinblick auf Russlands Aggression gegen die Ukraine nichts beschlossen, "worauf sie stolz sein kann".

Beim G20-Gipfel in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi hatten sich die Teilnehmerstaaten am Samstag auf eine gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt, in der sie mit Blick auf den Ukraine-Krieg "alle Länder" auffordern, auf den "Einsatz von Gewalt" zur Erzielung von "Geländegewinnen" zu verzichten. Der russische Angriffskrieg wird in dem Text aber nicht ausdrücklich benannt und auch nicht verurteilt.

14.09 Uhr: Ein Zivilist durch ukrainischen Beschuss in Donezk getötet

In der ostukrainischen Stadt Donezk ist nach Angaben der russischen Besatzungsbehörden ein Zivilist durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden, teilt der von Russland eingesetzte Bürgermeister Alexej Kulemsin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Eine Reihe von Gebäuden in mehreren Stadtvierteln seien beschädigt worden.

14.06 Uhr: Ukraine und Japan wollen über Sicherheitsgarantien sprechen

Die Ukraine will mit Japan bilaterale Gespräche über Sicherheitsgarantien aufnehmen. Das habe er mit dem japanischen Außenminister Yoshimasa Hayashi bei dessen Besuch in Kiew vereinbart, teilt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Die Gruppe der sieben führenden westlichen Industriestaaten, zu der auch Japan gehört, hatte im Juli erklärt, dass ihre Mitglieder bilaterale Gespräche über Sicherheitsgarantien mit der Ukraine aufnehmen würden.

13.33 Uhr: Laut IAEA Explosionen nahe AKW Saporischschja

Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja stationierte Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben in der vergangenen Woche zahlreiche Explosionen gehört.Dies sei ein mögliches Anzeichen für verstärkte militärische Aktivitäten in der Region, die auch eine potenzielle Bedrohung für die nukleare Sicherheit am Standort darstellen könnten, sagte Generaldirektor Rafael Grossi. An der Anlage selbst habe es keine Schäden gegeben. Laut Grossi beobachteten die Experten in der Anlage darüber hinaus Minen zwischen den Zäunen.

13.03 Uhr: G20 verurteilt "Einsatz von Gewalt" in der Ukraine

Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben bei ihrem Gipfeltreffen in Neu Delhi den "Einsatz von Gewalt" zur Erzielung von "Geländegewinnen" in der Ukraine verurteilt. Das geht aus dem nun veröffentlichten Text der gemeinsamen Gipfelerklärung hervor. Die russische Aggression gegen die Ukraine wird in dem Text allerdings nicht beim Namen genannt. Der indische Regierungschef Narendra Modi als Gastgeber hatte zuvor die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung verkündet.

12.17 Uhr: Kreml knüpft Rückkehr zu Getreideabkommen weiter an Bedingungen

Die russische Regierung knüpft eine Rückkehr zum Schwarzmeer-Getreideabkommen weiter an Bedingungen. Präsidialamtssprecher-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die staatliche Agrarbank müsse dazu wieder an das internationale Bankzahlungssystem Swift angeschlossen werden - und nicht eine Tochtergesellschaft der Bank, wie von den Vereinten Nationen vorgeschlagen. "Alle unsere Bedingungen sind vollkommen bekannt", sagte Peskow. Russland hatte die von der Türkei und den UN vermittelte Vereinbarung für den sicheren Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer im Juli nicht mehr verlängert. Seither bemühen sich die Türkei und die UN, Russland zu einer Neuauflage des Abkommens zu bewegen.

12.15 Uhr: G20-Gipfel einigt sich auf Kompromiss-Text zu Ukraine-Krieg

Beim G20-Gipfel in Neu-Delhi haben sich die führenden Industrie- und Schwellenländer trotz großer Meinungsunterschiede zum Krieg in der Ukraine auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt. Das sagte Indiens Premierminister Narendra Modi am Samstag. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird in der Text-Passage zum Ukraine-Krieg sowohl auf Forderungen Russlands als auch des Westens eingegangen.

11.45 Uhr: Putin für engere Verbindungen mit Nordkorea

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich anlässlich des 75. Jahrestags der Staatsgründung Nordkoreas für eine engere Zusammenarbeit mit dem ostasiatischen Land ausgesprochen. Er sei überzeugt, dass "dank unserer gemeinsamen Bemühungen" die bilateralen Beziehungen "an allen Fronten" weiter gestärkt würden, zitierte der Kreml aus einer Botschaft Putins an Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Nordkorea hatte anlässlich der Staatsgründung vor 75 Jahren am Freitagabend eine Militärparade in der Hauptstadt Pjöngjang abgehalten, der auch hochrangige Vertreter Russlands und Chinas beiwohnten.

11.20 Uhr: Erdogan sprach mit Japans Regierungschef über Getreideabkommen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Rande des G20-Gipfels in Neu-Delhi mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida über die Wiederbelebung des Getreideabkommens besprochen. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Insider bestätigten dies der Nachrichtenagentur Reuters. Details nannten sie nicht.

Erdogan hatte Anfang der Woche nach Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärt, dass eine Wiederbelebung des Getreideabkommens bald möglich sei. Russland hatte die von der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) vermittelte Vereinbarung für den sicheren Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer im Juli nicht mehr verlängert.

10.30 Uhr: Unesco-Kommission besorgt über Situation in Ukraine

Vor der Sitzung des Welterbekomitees in Riad hat sich die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, besorgt über die Situation in der Ukraine geäußert. Sechs Welterbestätten seien ernsthaft bedroht, erklärte Böhmer am Samstag in Bonn.

"Besondere Sorge bereitet mir die Situation in der Ukraine, wo Russland seine Angriffe auf die Menschen, das kulturelle Erbe und damit die Identität des Landes bis heute unerbittlich fortsetzt", erklärte sie. In Odessa seien im Juli russische Bomben in das Welterbe der Stadt eingeschlagen, sagte Böhmer. Ähnlich sei die Situation in Kiew, in Lwiw und anderen Orten. Sie erhoffe sich von der Sitzung des Welterbekomitees ein "unmissverständliches Signal". Die Weltgemeinschaft könne nicht länger zusehen, wie Russland die Welterbe-Konvention mit Füßen trete.

10.10 Uhr: London: Russlands Fähigkeiten durch ukrainische Vorstöße beschränkt

Die Fähigkeiten der russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten durch die ukrainische Gegenoffensive eingeschränkt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums vom Samstag hervor.

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Moskau Kräfte von anderen Teilen der Front in die Umgebung des Orts Robotyne zusammengezogen habe, wo es den Ukrainern zuvor gelungen war, in die mehrschichtigen russischen Verteidigungslinien vorzudringen. "Diese Truppenverlegungen schränken wahrscheinlich Russlands Fähigkeit ein, eigene offensive Einsätze an anderen Bereichen der Front durchzuführen", so die Mitteilung weiter.

Ukrainische Infanterieeinheiten machen den Briten zufolge weiter schrittweise taktische Vorstöße gegen russische Positionen und reiben russische Kräfte in der Gegend auf. Ebenfalls Druck üben die Ukrainer auf russische Stellungen südlich von Bachmut aus.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

04.30 Uhr: Japans Außenminister überraschend in der Ukraine

Der japanische Außenminister Yoshimasa Hayashi ist überraschend zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Regierung in Tokio berichtete, dient der unangekündigte Besuch der Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Japan hat im Einklang mit dem Westen Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützt die Ukraine. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, Waffen an die Ukraine zu liefern.

02.05 Uhr: Selenskyi telefoniert mit saudi-arabischem Kronprinz

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman ist laut einem Bericht des Staatsfernsehens vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi angerufen worden. In dem Telefonat soll Selenskyj sowohl das Interesse des Königreichs an einer Lösung der Krise in der Ukraine als auch dessen Unterstützung der internationalen Bemühungen um eine Beilegung der Krise bestätigt haben, so das staatliche Fernsehen.

Freitag, 8. September 2023

22.01 Uhr: Neue Drohnenangriffe auf Fabrik und Bahnhof im russischen Brjansk

In der russischen Grenzstadt Brjansk sind eine Elektronik-Fabrik und ein Bahnhof am Freitagnachmittag erneut zum Ziel von Drohnenangriffen geworden. Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas fing die russische Luftverteidigung mindestens drei Drohnen über oder im Anflug auf die Stadt ab. Zwei der Fluggeräte sollen beim Absturz den Bahnhof und ein industrielles Verwaltungsgebäude beschädigt haben. Verletzt wurde laut Bogomas niemand. Der Gouverneur machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.

21.18 Uhr: Selenskyj - Russland hofft auf geringere Unterstützung Washingtons nach US-Wahl

Russland hofft nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf eine geringere Unterstützung Washingtons für die Ukraine nach der US-Präsidentschaftswahl 2024. Russland setze auf die US-Wahl, obwohl Kiew in Washington "überparteilich" unterstützt werde, sagte Selenskyj am Freitag in einer Rede. Er räumte jedoch ein, dass es bei den Republikanern auch Stimmen gebe, denen zufolge die "Unterstützung für die Ukraine reduziert werden sollte".

In der Opposition waren die umfassenden Militärhilfen der Regierung von US-Präsident Joe Biden zuletzt teilweise auf Kritik gestoßen. Selenskyj mahnte, es sei "wichtig, dass das amerikanische Volk die Demokratie unterstützt, die Ukraine unterstützt und unseren Kampf unterstützt".

Im Hinblick auf Wahlen in der Ukraine sagte Selenskyj, seine Regierung sei bereit, auch während des russischen Angriffskrieges Wahlen zu organisieren. "Ich bin bereit für die Wahlen. Ich meine, wir sind bereit, wenn es nötig ist", versicherte er und wies zugleich auf organisatorische Schwierigkeiten hin wie Wahlmöglichkeiten für Soldaten an der Front, für die Menschen in den von Russland besetzten Gebieten und für die ins Ausland geflohenen Ukrainer.

Die Ukraine sei aber bereit, internationale Beobachter zur Überwachung der Wahl ins Land zu lassen. "Für uns ist nicht die Hauptsache, Wahlen abzuhalten, sondern dass sie anerkannt werden", sagte Selenskyj.

20.50 Uhr: Selenskyj - Verbündete haben Sanktionen gegen Russland gelockert

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft den Verbündeten vor, die Sanktionen gegen Russland gelockert zu haben. "Gegenwärtig sehen wir eine zu lange Pause unserer Partner in Bezug auf Sanktionen", sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache. Die weltweite Sanktionsoffensive gegen Russland müsse wieder aufgenommen werden.

20.38 Uhr: Toter und Verletzte bei russischem Angriff auf Selenskyjs Heimatstadt

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind am Freitag ein Polizist getötet und 73 weitere Menschen verletzt worden. Diese Zahlen nannten Vertreter der Rettungsdienste. Bei dem Angriff auf Krywyj Rih wurden zehn Gebäude beschädigt. Nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko waren neun der Verletzten Polizisten. Fotos, die Klymenko bei Telegram veröffentlichte, zeigten ein brennendes Gebäude und Rettungskräfte, die Menschen ins Freie brachten.

Der Angriff auf die Großstadt war einer von mehreren, die Russland über Nacht auf die Ukraine verübte, wie Behördenvertreter erklärten. Bei einem Bombenangriff auf das Dorf Odradokamianka in der Region Cherson wurden nach Angaben von Klymenko drei Menschen getötet.

Darüber hinaus wurde die westukrainische Region Odessa bereits zum fünften Mal binnen einer Woche zum Ziel eines Drohnenangriffs, wie Regionalgouverneur Oleh Kiper mitteilte. Ein Mensch wurde nach Angaben des Innenministeriums zudem bei einem Raketenangriff auf die Stadt Saporischschja im Süden der Ukraine verletzt.

19.43 Uhr: EU-Diplomat: Russland blockiert Einigung zu G20-Gipfelerklärung

Russland verhindert nach Abgaben eines EU-Diplomaten eine Einigung über eine G20-Gipfelerklärung. Indien mache als Gastgeber des G20-Treffens der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer einen "hervorragenden Job", sei engagiert und auf der Suche nach Kompromissen. "Aber bisher blockiert Russland aber einen sonst für alle annehmbaren Kompromiss", sagte der EU-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters.

Russland hatte im Vorfeld des Gipfels angekündigt, einer gemeinsamen Gipfelerklärung nur unter Bedingungen zuzustimmen. Dabei geht es vor allem um die Passage in der Schlusserklärung zu dem russischen Angriff auf die Ukraine. Aber auch die Wortwahl zum Klimaschutz ist umstritten. Länder wie Russland, Saudi-Arabien, aber auch China peilen nach Angaben aus Verhandlungskreisen eine Aufweichung der Klimaschutzverpflichtungen an.

19.41 Uhr: Selenskyj: "Putin hat Prigoschin getötet"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Staatschef Wladimir Putin direkt für den Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland verantwortlich gemacht. "Er hat Prigoschin getötet. Das sind zumindest die Informationen, die wir alle haben, wir haben keine anderen Informationen", sagte Selenskyj am Freitag in einer Rede. Der Vorfall zeige, dass Putin mittlerweile "politisch schwach" geworden sei, fügte Selenskyj hinzu.

Das Privatflugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am 23. August auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Neben dem Wagner-Chef starben dabei auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin sowie acht weitere Menschen.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte "Spekulationen" darüber, dass der Kreml den Tod von Prigoschin angeordnet haben könne, als "absolute Lüge" bezeichnet. Am Tag nach dessen Tod hatte Putin seinen einstigen Vertrauten als "fähigen" Mann bezeichnet, der in seinem Leben "schwere Fehler" begangen habe.

18.14 Uhr: Ukraine verurteilt "Scheinwahlen"

Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die laufenden "gesetzwidrigen Wahlen" in den von Russland besetzten Gebieten nicht anzuerkennen. "Die Scheinwahlen Russlands in den zeitweilig besetzten Gebieten sind null und nichtig", erklärte das Außenministerium in Kiew am Freitag. Sie seien inszenierte Abstimmungen und hätten keinerlei rechtliche Folgen, stellten zugleich aber eine "grobe Verletzung" der territorialen Integrität der Ukraine und des Völkerrechts dar, betonte das Außenministerium. Kiew forderte zudem, die Organisatoren der Scheinwahlen sowie die russischen Machthaber und die Mitglieder der Besatzungsverwaltungen vor Gericht zu stellen. Auch müssten neue Sanktionen gegen die Verantwortlichen verhängt werden. Bis Sonntag werden in Russland Kommunal- und Regionalwahlen abgehalten. Inmitten des seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Angriffskriegs hat der Kreml zudem in den annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson Scheinabstimmungen angesetzt.

Diese von der Besatzungsmacht organisierten Abstimmungen haben international keine Gültigkeit. Schon die Ergebnisse der Scheinreferenden zur völkerrechtswidrigen Annexion der vier Regionen im vergangenen Jahr wurden von anderen Staaten nicht anerkannt.

18.04 Uhr: Zehn Leopard-Panzer in Ukraine eingetroffen

Die ersten zehn Panzer des Typs Leopard 1, die Dänemark in Zusammenarbeit mit Deutschland und den Niederlanden Kiew zur Verfügung stellt, sind in der Ukraine angekommen. Weitere zehn Panzer seien bereits auf dem Weg, teilte das dänische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Sie hätten die Fabrik verlassen, in der sie instand gesetzt worden waren.

17.23 Uhr: Ukraine lehnt Vermittlungsbemühungen des Vatikan ab

Der Vatikan hat bei seinen Bemühungen um einen Dialog zwischen den beiden Kriegsparteien Ukraine und Russland einen schweren Dämpfer bekommen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak lehnte eine Vermittlung der katholischen Kirche am Freitag im Nachrichtensender 24 mit der Begründung ab, Papst Franziskus sei "prorussisch".

Der Vatikan versucht seit Monaten mit einem Sonderberater, Gespräche zwischen Kiew und Moskau in Gang zu bringen. Russland führt gegen das Nachbarland seit mehr als anderthalb Jahren einen Angriffskrieg.

16.50 Uhr: Scholz und Selenskyj erhalten Preis in New York

Bundeskanzler Olaf Scholz wird auch dieses Jahr wieder zur Generaldebatte der Vereinten Nationen nach New York fliegen. Während seines Aufenthalts in der Weltmetropole vom 17. bis 20. September wird der SPD-Politiker neben einer Rede vor der UN-Vollversammlung unter anderem auch an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und an einem Klimagipfel teilnehmen, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag mitteilte.

Außerdem erhält Scholz in New York einen Preis. Das Atlantic Council verleiht ihm den Global Citizen Award (Weltbürger-Preis), mit dem in diesem Jahr auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida, die US-Finanzministerin Janet Yellen und der Chef der First Eastern Investment Group, Victor Chu, ausgezeichnet werden. Dass Selenskyj ebenfalls nach New York reist, gilt als wahrscheinlich, offiziell bestätigt ist das aber noch nicht.

16.00 Uhr: Selenskyj beklagt unzureichende Waffenlieferungen

Es werde zunehmend schwerer, Waffenlieferungen für den Kampf gegen die russischen Invasoren zu erhalten, erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Auf einer Konferenz in Kiew sagt er weiter, die vor drei Monaten gestartete Gegenoffensive würde schneller vorankommen, wenn das ukrainische Militär wirkungsvollere Waffen erhielte. Es sei auch schwerer, neue Sanktionen gegen Russland durchzusetzen.

14.20 Uhr: Rumänien plant Schutzmaßnahmen für Bevölkerung an Grenze zu Ukraine

Angesichts schwerer russischer Angriffe im Grenzgebiet der Ukraine zu Rumänien plant die Regierung in Bukarest Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung auf rumänischem Territorium. Demnach sollen im Donaudelta Schutz-Quartiere für den Fall von Bedrohungen aus der Luft sowie Warn-Mechanismen eingerichtet werden, heißt es in einem Beschluss des Nationalen Komitees für Notsituationen (CNSU) vom Freitag, wie die Nachrichtenagentur Agerpres berichtete. Die Arbeit des Komitees wird von Vize-Regierungschef Marian Neacsu koordiniert.

14.10 Uhr: Musk: Angriff der Ukraine auf russische Schwarzmeerflotte verhindert

Technologie-Milliardär Elon Musk hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einen ukrainischen Angriff auf einen russischen Marinestützpunkt verhindert. "Es gab eine dringende Anfrage von Regierungsbehörden, Starlink bis nach Sewastopol zu aktivieren", schrieb Musk am Donnerstag im Onlinedienst X. "Die offensichtliche Absicht war es, den größten Teil der russischen Flotte vor Anker zu versenken." Musk schrieb weiter, "wenn ich ihrer Bitte zugestimmt hätte, wäre SpaceX explizit an einer großen Kriegshandlung und Konflikteskalation beteiligt". Starlink ist ein Satelliteninternetdienst, der von Musks Firma SpaceX betrieben wird. Geräte für die Nutzung waren kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in die Ukraine geschickt worden. Die Stadt Sewastopol ist Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte auf der Halbinsel Krim, die Moskau 2014 annektiert hatte.

13.55 Uhr: BND-Mann und Komplize wegen Spionage für Russland angeklagt

Die Bundesanwaltschaft hat einen Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) und einen mutmaßlichen Komplizen angeklagt, weil sie geheime Informationen an den russischen Nachrichtendienst FSB verraten haben sollen. Sie wirft den beiden Deutschen zwei Fälle von besonders schwerem Landesverrat vor, wie die Behörde am Freitag in Karlsruhe mitteilte. Das kann mit einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren geahndet werden. Das Berliner Kammergericht muss über die Zulassung der Anklage und einen möglichen Prozess entscheiden.

13.35 Uhr: Ukraine fordert internationale Ablehnung russischer Scheinwahlen

Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die laufenden "gesetzwidrigen Wahlen" in den von Russland besetzten Gebieten nicht anzuerkennen. "Die Scheinwahlen Russlands in den zeitweilig besetzten Gebieten sind null und nichtig", erklärte das Außenministerium in Kiew am Freitag. Sie hätten keinerlei rechtliche Folgen, stellten zugleich aber eine «grobe Verletzung» der territorialen Integrität der Ukraine und des Völkerrechts dar.

13.25 Uhr: Russlands Außenminister Lawrow zu G20-Gipfel in Indien eingetroffen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist am Freitag zum G20-Gipfel im indischen Neu Delhi eingetroffen. Er führt dort die russische Delegation an, wie auf Fernsehbildern zu sehen war, weil Russlands Präsident Wladimir Putin dem G20-Treffen fernbleibt. "Wir arbeiten eng mit allen Länder der G20 zusammen, um gegen die Versuche zu kämpfen, die humanitären und wirtschaftlichen Probleme in der Welt ausschließlich durch den 'Ukraine-Konflikt' zu erklären (...)", gab das russische Außenministerium in einer Erklärung noch vor Lawrows Ankunft in Indien bekannt.

12.45 Uhr: Indien hofft auf gemeinsame Abschlusserklärung beim G20-Gipfel

Vor Beginn des G20-Gipfels in Neu Delhi an diesem Samstag hofft Gastgeber Indien weiter auf eine gemeinsame Abschlusserklärung. Bei vorangegangenen Treffen auf Ministerebene stimmten China und Russland jeweils Passagen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu, was gemeinsame Kommuniqués verhinderte. Indien hat derzeit den G20-Vorsitz inne.

12.30 Uhr: Großbritannien kündigt Gipfel zur Ernährungssicherheit an

Großbritannien will im November einen Gipfel zur globalen Ernährungssicherheit veranstalten. Das Treffen ist eine Reaktion auf Russlands Rückzug aus dem von der Türkei und den UN vermittelten Getreideabkommen, das im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine den Transport ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die Ankündigung der britischen Regierung fiel mit dem Eintreffen von Premierminister Rishi Sunak beim G20-Gipfel in Indien zusammen. In Neu Delhi hofft Sunak, globale Ressourcen für eine Bekämpfung der Auswirkungen des Krieges auf die weltweite Lebensmittelversorgung mobilisieren zu können.

11.55 Uhr: China schickt Vize-Ministerpräsident zu Wirtschaftsforum in Russland

Chinas stellvertretender Ministerpräsident Zhang Guoqing wird ab Sonntag einen Wirtschaftsgipfel in Russland besuchen. Auf Einladung der russischen Seite werde Zhang Guoqing nach Wladiwostok reisen, um vom 10. bis 12. September am 8. Östlichen Wirtschaftsforum teilzunehmen. Das Östliche Wirtschaftsforum, das vom 10. bis 13. September dauert, wurde vergangenes Jahr von Teilnehmern aus 68 Ländern besucht.

11.35 Uhr: Drei Tote bei russischem Angriff in Region Cherson

In der Oblast Cherson sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers bei einem russischen Angriff drei Zivilisten getötet worden. Vier weitere Personen seien verletzt worden, teilt Ihor Klymenko auf Telegram mit. Der Luftangriff sei auf die Ortschaft Odradokamianka verübt worden.

11.10 Uhr: Regierung verlängert Treuhandverwaltung von Rosneft-Töchtern bis März 2024

Die Bundesregierung hat die Treuhandverwaltung von zwei Tochterfirmen des russischen Ölkonzerns Rosneft um weitere sechs Monate verlängert. Grund für diesen Schritt sei die Sicherung der Energieversorgung, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag mit. Es hatte die Rosneft Deutschland GmbH und die Rosneft Refining and Marketing GmbH vor einem Jahr im Zuge des russischen Angriffs gegen die Ukraine unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur gestellt, womit der deutsche Staat sie vorübergehend kontrolliert.

10.40 Uhr: Spanische Ministerin gegen EU-Bann für russische LNG-Importe

Die Europäische Union wird nach den Worten der spanischen Wirtschaftsministerin Teresa Ribera vorerst kein Verbot für den umstrittenen Import von russischem Flüssiggas (LNG) verhängen. "Es herrscht ein Gefühl der Knappheit und der Angst", sagte Ribera am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf die Versorgungssicherheit. Neue Turbulenzen sollten vermieden werden. Die europäischen Einfuhren von russischem Flüssiggas sind zwischen Januar und Juli um 40 Prozent gestiegen, verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 - also vor Beginn des Kriegs gegen die Ukraine.

10.20 Uhr: Moskau hält Wahlen in annektierten Regionen ab

Moskau veranstaltet in vier vor einem Jahr illegal für annektiert erklärten Regionen der Ukraine Wahlen. Die Abstimmungen, mit denen Russland seine Kontrolle in den teilweise besetzten Provinzen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja weiter institutionalisieren will, beginnen an diesem Freitag und enden am Sonntag. Kiew und die westlichen Verbündeten der Ukraine haben dem Vorgang jegliche Legitimität abgesprochen. Der Europarat erklärte, die Wahlen stellten einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht dar.

09.55 Uhr: Ukrainischer Generalstab meldet Fortschritte an der Front

Das ukrainische Militär kommt nach eigenen Angaben bei seiner Offensive weiter voran. "Zur Stunde haben die Streitkräfte der Ukraine.Erfolg im Raum südlich von Robotyne und verschanzen sich auf den erreichten Positionen", teilte der Generalstab in Kiew am Freitagmorgen in seinem täglichen Lagebericht mit. Zudem sprach die Militärführung von einem Teilerfolg südlich von Bachmut, ohne konkrete Details zu nennen. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

09.05 Uhr: Verletzte nach neuen russischen Raketen- und Drohnenangriffen

Bei russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine sind in der Nacht offiziellen Angaben nach mindestens drei Menschen verletzt worden. Im Gebiet Sumy im Norden der Ukraine seien ein Mann und eine Frau verletzt aus den Trümmern ihres zweigeschossigen Hauses geborgen worden. Insgesamt seien 20 Wohnhäuser und acht Fahrzeuge bei dem Raketenschlag beschädigt worden. Verletzt wurde nach Angaben des dortigen Militärgouverneurs Jurij Malaschko auch eine Person im Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine. Seinen Angaben nach haben die russischen Streitkräfte ebenfalls eine Rakete abgefeuert.

07.27 Uhr: Kuba – Verdacht des Menschenhandels für Ukraine-Krieg

In Kuba sind 17 Personen unter dem Verdacht des Menschenhandels festgenommen worden. Sie sollen junge Kubaner dazu gebracht haben, sich inmitten des Ukraine-Konflikts in den Dienst der russischen Armee zu stellen, sagt Cesar Rodriguez, Oberst im kubanischen Innenministerium. Der Staatsanwaltschaft zufolge drohen den Verdächtigen je nach Schwere und Art der Tat bis zu 30 Jahre Gefängnis, lebenslange Haft oder die Todesstrafe. Die Vorwürfe umfassen Menschenhandel, den Kampf als Söldner und Kriegshandlungen gegen einen anderen Staat. Die Behörden in Kuba hatten nach eigenen Angaben unlängst den Schleuserring identifiziert, der sowohl in Kuba als auch in Russland operieren soll und nun zerschlagen wird.

06.27 Uhr: Deutscher EU-Diplomat nach Kritik an Wien unter Druck

Die heftige Kritik eines hochrangigen EU-Diplomaten an Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas hat Irritationen in Wien und Brüssel ausgelöst. Martin Selmayr, der Vertreter der Europäischen Kommission in Wien, hatte die österreichischen Gas-Zahlungen an das kriegsführende Russland als "Blutgeld" bezeichnet. Der deutsche EU-Diplomat werde zu einem Gespräch in das Außenministerium in Wien zitiert, gab eine Sprecherin des Ministeriums am Donnerstag bekannt. Danach distanzierte sich die Kommission von Selmayrs Aussagen. Diese seien "bedauerlich und unangemessen", sagte eine Sprecherin der Institution am Abend. Die EU-Kommission habe Selmayr aufgefordert, "unverzüglich über diesen Vorfall Bericht zu erstatten", sagte sie.

Selmayr hatte am Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien kritisiert, dass Österreich auf diese Weise Russlands Krieg finanziere, und dass es dagegen keine Proteste gebe. "Das verwundert mich, denn Blutgeld wird jeden Tag mit der Gasrechnung nach Russland geschickt", sagte Selmayr. Als reiches Land könne Österreich wie andere Staaten ohne russisches Gas auskommen, meinte er.

Österreich bezog zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 79 Prozent seiner Gasimporte aus Russland. Der Anteil sank bis zum Oktober des Vorjahres auf 17 Prozent. In den vergangenen Monaten lagen die Werte jedoch wieder deutlich höher. Im Juli waren es laut dem Klimaschutzministerium 66 Prozent.

05.30 Uhr: Russland wirft USA Einmischung in innere Angelegenheiten vor

Der russischen Botschaft in den USA zufolge mischt Washington sich in die inneren Angelegenheiten Russlands ein, indem es Wahlen in den besetzten Gebieten der Ukraine als nicht legitim betrachtet. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Ria. Russland hält diese Woche Regionalwahlen ab, auch in den vier ukrainischen Regionen, die es teilweise kontrolliert. US-Außenminister Antony Blinken hatte die Wahlen in den besetzten Gebieten am Donnerstag als "Scheinwahlen" bezeichnet.

03.15 Uhr: Ukraine meldet "Teilerfolg" bei Gegenoffensive

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet einen "Teilerfolg" in der Nähe der östlichen Stadt Bachmut sowie Fortschritte beim Vormarsch der ukrainischen Truppen nach Süden zum Asowschen Meer. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache zudem bekannt gab, hat er Militäreinheiten im Osten und Süden des Landes für ihre Aktionen gegen die russischen Truppen gedankt und sie ausgezeichnet. Die Ukraine begann ihre Gegenoffensive im Juni und konzentrierte sich auf die Rückeroberung von Bachmut, das im Mai von russischen Truppen eingenommen worden war.

01.25 Uhr: Blinken spricht mit rumänischer Amtskollegin über Drohnentrümmer

Der amerikanische Außenminister Antony Blinken hat mit seiner rumänischen Amtskollegin Luminita Odobescu über die Trümmer einer russischen Drohne auf rumänischem Staatsgebiet gesprochen. Wie das US-Außenministerium mitteilt, ging es in dem Telefonat um Rumäniens Untersuchung rund um die Drohnentrümmer, die an der Grenze zur Ukraine gefunden wurden. Blinken und Odobescu hätten auch über die weitere Zusammenarbeit zur Aufrechterhaltung der Luftraumsicherheit gesprochen. Dabei sei es um eine bevorstehende Verstärkung der NATO-Luftraumsicherheitsmission in Rumänien mithilfe von amerikanischen F-16 Kampfjets gegangen, erklärte das Außenministerium. Die rumänische Ministerin wies am Donnerstag die ukrainische Darstellung zurück, russische Drohnen seien in dem NATO-Mitgliedsland niedergegangen und explodiert.

00.45 Uhr: Sunak will von Indien mehr Einsatz bezüglich Russland fordern

Der Financial Times (FT) zufolge will der britische Premierminister Rishi Sunak seinen indischen Amtskollegen Narendra Modi zu mehr Einsatz in Bezug auf Russland und dem Krieg des Landes gegen die Ukraine aufrufen. Wie das Blatt berichtet, hat Sunak vor, Modi auf dem bevorstehenden G20-Gipfel aufzufordern, seinen Einfluss auf Russland besser zu nutzen, um endlich den Krieg zu beenden.

Donnerstag, 7. September 2023

21.46 Uhr: Neues US-Militärpaket über 600 Millionen Dollar

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs erneut Militärhilfe zur Verfügung. Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, das neue Paket habe einen Umfang von rund 600 Millionen US-Dollar (rund 560,9 Millionen Euro). Es beinhalte unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ "Himars", Artilleriemunition und Minenräumgerät. Die Ausrüstung wird den Angaben zufolge bei der Industrie beschafft.

Bereits gestern hatten die USA - parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew - Militärhilfe im Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) angekündigt. Nach Ministeriumsangaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43,7 Milliarden US-Dollar (rund 40,9 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

21.16 Uhr: Russische Grenzregion meldet Drohnenangriff auf Industrieanlage

In der russischen Grenzregion Brjansk ist Angaben des Gouverneurs zufolge eine Industrieanlage von Drohnen attackiert worden und ein Brand ausgebrochen. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Brjansk habe ein Verwaltungsgebäude Feuer gefangen, schrieb Alexander Bogomas auf Telegram. Verletzt worden sei niemand.Bogomas machte die Ukraine für den Drohnenangriff verantwortlich. Um was für eine Industrieanlage es sich genau handeln soll, war zunächst nicht bekannt. Wenig später teilte das russische Verteidigungsministerium mit, die Luftverteidigung habe in Brjansk zwei Drohnen abgewehrt. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.

19.27 Uhr: Ukrainischer Oligarch Kolomojskyj wegen Betrugsverdachts angeklagt

Nach seiner Festnahme vor wenigen Tagen ist der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj wegen Betrugsverdachts angeklagt worden. Die Ermittler hätten den früheren Unterstützer von Präsident Wolodymyr Selenskyj darüber informiert, dass er verdächtigt werde, Gelder einer Bank in Höhe von mehr als 9,2 Milliarden Hrywnja (233 Millionen Euro) veruntreut zu haben, erklärte die Staatsanwaltschaft. Ohne Kolomojskyj namentlich zu nennen, verwies die Staatsanwaltschaft in ihrem Schreiben auf den "ehemaligen Leiter der Region Dnipro" und Begünstigten der PrivatBank zum Zeitpunkt der Tat im Jahr 2015.

19.27 Uhr: Nordische und baltische Staaten sichern weitere Hilfe zu

Die Außenminister der nordischen und baltischen Staaten haben der Ukraine weitere Hilfe bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. "Eines ist klar: Als Freunde stehen wir zusammen und unterstützen die Ukraine, die diesen Krieg gewinnen wird", sagte der gastgebende lettische Noch-Regierungschef und Interim-Außenminister Krisjanis Karins am Donnerstag nach einem Treffen der Staatengruppe in Riga.

17.00: Deutschland hofft bei G-20-Gipfel auf Konsens

Wenige Tage vor dem G20-Treffen in Indien hofft Deutschland trotz schwieriger Verhandlungen auf eine gemeinsame Abschlusserklärung mit einer einheitlichen Position zum Ukraine-Krieg. Ziel sei weniger die Verurteilung Russlands, als vielmehr die Definition gemeinsamer Grundvoraussetzungen für einen Frieden in der Ukraine, verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Oberstes Gebot für Deutschland sei dabei die Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist am Freitagabend gemeinsam mit Finanzminister Christian Linder (FDP) zu dem zweitägigen Gipfel nach Neu Delhi.

16.30 Uhr: US-Außenminister Blinken lobt ukrainische Widerstandskraft

Der US-amerikanische Außenminister Antony Blinken hat am zweiten Tag seines Ukraine-Besuchs von den USA gespendete Überwachungsdrohnen und gepanzerte Fahrzeuge bei Kiew besichtigt. "Für die ukrainischen Grenztruppen und die Polizei - mit Bewunderung für Ihren außergewöhnlichen Mut und den Dienst für Ihr Land und unsere Partnerschaft", schrieb Blinken in ein Gästebuch, wie der der Nachrichtensender CNN am Donnerstag meldete. Zudem habe er ein Minenräumungszentrum besucht.

Die Ukraine wehrt mit massiver westlicher Hilfe seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Die USA unterstützen Kiew dabei sehr stark. Blinken hat das osteuropäische Land zum dritten Mal seit Kriegsbeginn besucht.

15.43 Uhr: Selenskyj-Förderer Kolomojskyj unter Korruptionsverdacht

Der einflussreiche ukrainische Geschäftsmann und frühere Förderer von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Ihor Kolomojskyj, ist einem Parlamentarier zufolge in einem weiteren Fall ins Visier der Anti-Korruptionsbehörden geraten. Kolomojskyj werde bei strafrechtlichen Ermittlungen zu Veruntreuung von Geldern des Instituts Privatbank als Verdächtiger eingestuft, erklärt der Abgeordnete JaroslawSchelesnjak auf Telegram. Die Behörde spricht von sechs Verdächtigen im Fall von Unterschlagungen bei dem Kreditgeber. Weitere Informationen gibt es von der Behörde vorerst nicht, Kolomojskyj und seine Anwälte sind zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Zuletzt hatte ein Gericht eine zweimonatige Inhaftierung des Geschäftsmanns wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche angeordnet. Kolomojskyj besaß einen der einflussreichsten Fernsehsender der Ukraine, wo Selenskyj in einer Comedy-Sendung Karriere als Schauspieler machte und im ganzen Land bekannt wurde. Später unterstützte Kolomojskyj den Wahlkampf von Selenskjy. Der jetzige Präsident hat erklärt, keine persönlichen Beziehungen zu Kolomojskyj zu pflegen.

15.06 Uhr: Selenskyj macht Vertrauensbildung für neuen Verteidigungsminister Umerow zur Priorität

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht vertrauensbildende Maßnahmen zur Priorität für seinen neuen Verteidigungsminister Rustem Umerow. Vor allem im Bereich der Beschaffung gelte es, mehr Vertrauen in die Entscheidungen des Ministeriums zu schaffen, sagt Selenskyj bei der Vorstellung Umerows vor hochrangigen Militärs. Auch solle sich Umerow für Bürokratieabbau und den Weg der Ukraine in die Nato einsetzen.

Der 41-jährige Umerow, bisher Leiter des wichtigsten Privatisierungsfonds der Ukraine, löst Olexij Resnikow ab. Unter ihm hat sich die Ukraine zwar milliardenschwere Militärhilfe zur Abwehr des russischen Angriffs sichern können. Während seiner Amtszeit gab es allerdings auch Korruptionsvorwürfe gegen sein Ministerium. Resnikow hatte das als Verleumdungen bezeichnet.

13.22 Uhr: Ukraine exportiert Getreide über kroatische Häfen

Die Ukraine hat angesichts der verstärkten russischen Angriffe auf ihre Häfen am Schwarzen Meer und an der Donau mit Getreide-Exporten über Häfen in Kroatien begonnen. "Obwohl es sich um eine Nischenhandelsroute handelt, ist sie bereits sehr beliebt", teilt Vize-Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko mit. "Wir sind dankbar für diese Möglichkeit." Die Ukraine sei auch an einem Ausbau interessiert, denn diese Logistikroute werde wohl auch nach dem Krieg eine wichtige Rolle im bilateralen Handel zwischen beiden Ländern spielen. Wie viel ukrainisches Getreide bereits über kroatische Häfen verschifft wurde, sagt Swyrydenko nicht.

12.53 Uhr: Wagenknecht kritisiert Ukraine-Hilfen als "Fass ohne Boden"

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat die deutschen Hilfszusagen für die Ukraine scharf kritisiert. Die Ukraine werde "immer mehr zum Fass ohne Boden für die Steuerzahler in Deutschland und Europa", sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Hierzulande regiert die Ampel mit dem Rotstift, aber für die Ukraine-Hilfen, die zu einem Großteil aus Waffen bestehen, scheint es keine Grenzen zu geben. Mit Solidarität hat dies wenig zu tun."

11.28 Uhr: Keine russischen Flaggen bei Olympia in Paris

Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im kommenden Jahr sollen nach den Worten des französischen Präsidenten keine russischen Flaggen wehen. "Natürlich kann es während der Pariser Spiele keine russischen Fahnen geben", sagt Macron der französischen Sportzeitung "L'Equipe". "Ich denke, in dieser Frage gibt es einen Konsens, weil Russland als Land nicht willkommen ist in einer Zeit, in der es Kriegsverbrechen verübt und Kinder deportiert." Das Internationale Olympische Komitee (IOC) müsse entscheiden, welchen Status die russischen Athleten und Athletinnen erhalten sollten, und "dieses Thema sollte nicht politisiert werden", ergänzte Macron. Die Ukraine sollte aber in diese Überlegungen einbezogen werden. Die Ukraine hat mit einem Boykott der Spiele gedroht, sollten Sportler aus Russland und Belarus für ihre Länder antreten.

10.59 Uhr: Britisches Ministerium: Russland setzt Propagandakampagne fort

Russland setzt nach britischer Einschätzung seine Propagandakampagne in der Ukraine fort, stößt dabei aber auch auf Hindernisse. Das russische Staatsfernsehen habe am Montag eine Niederlassung in der besetzten ostukrainischen Region Donezk eröffnet, teilte das britische Verteidigungsministerium beim Kurznachrichtendienst X mit. Der Sender Rossija 1 informiere nun in Lokalsendungen über die russische Sicht auf den Krieg.

Die Briten schreiben in ihrem täglichen Update, dass das Staatsfernsehen WGTRK mehr als ein Jahr gebraucht habe, um die Ankündigung umzusetzen. "Das lag mit ziemlicher Sicherheit daran, dass örtliche Techniker die Arbeit verweigert haben." Wahrscheinlich seien Sympathisanten mit den nötigen Fähigkeiten von der Krim, aus Luhansk oder anderen Orten geholt worden.

10.56 Uhr: Versicherer in Gesprächen mit UN über Getreide-Abkommen

Der weltgrößte Versicherungsmarkt Lloyd's of London ist mit den Vereinten Nationen (UN) in Gesprächen über die Absicherung ukrainischer Getreidelieferungen über das Schwarze Meer. "Sind wir in der Lage, weiterhin Versicherungen anzubieten, für den Fall, dass ein Korridor wieder in Betrieb genommen werden kann? Die Antwort auf die Frage lautet: Ja", sagt Lloyd's-Chef John Neal der Nachrichtenagentur Reuters. Gespräche über das Wie und mögliche Änderungen liefen.

10.13 Uhr: Friedensnobelpreisträgerin: Frieden mit Putin bedeutet Kapitulation

Die russische Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa sieht keine Chance für Friedensverhandlungen mit dem russischen Präsidenten Putin über ein Ende des Krieges in der Ukraine. Das Vorgehen des Kremlherrschers lasse keinen Zweifel an der Durchsetzung seines Vorsatzes "Ich will die ukrainische Seite", sagte Scherbakowa bei einer Veranstaltung im Münsteraner Dom. Wer territoriale Zugeständnisse der Ukraine fordere, müsse sich darüber im Klaren sein, dass diese Forderung den Verlust von Menschen bedeute. Das hätten die bisherigen Erfahrungen in vormals von den Russen besetzten Gebieten gezeigt. Was Putin unter Frieden verstehe, zeige sich in Tschetschenien und in Syrien.

10.01Uhr: Nato-Generalsekretär: Ukraine kommt bei Gegenoffensive voran

Die Ukraine macht laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Fortschritte bei ihrer im Juni gestarteten Gegenoffensive zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete. "Die Ukrainer gewinnen allmählich an Boden (...). Es ist ihnen gelungen, die Verteidigungslinien der russischen Streitkräfte zu durchbrechen, und sie bewegen sich vorwärts", sagte Stoltenberg bei einem Auftritt im EU-Parlament.

09.36 Uhr: Studie - Europa überholt USA bei Ukraine-Hilfen

Europa hat seine Hilfen für die Ukraine erhöht und einer Studie zufolge damit die USA deutlich überholt. In dem erfassten Zeitraum bis zum 31. Juli summiere sich der Wert des zugesagten Gesamtvolumens von europäischen Gebern auf 156 Milliarden Euro verglichen mit knapp 70 Milliarden Euro von den USA, teilte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) mit. "Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges hinken die USA nun klar hinterher." Ein Hauptgrund dafür sei die neue sogenannte "Ukraine-Fazilität" der Europäischen Union (EU) über 50 Milliarden Euro. Aber auch andere europäische Länder hätten ihre Unterstützung mit neuen mehrjährigen Paketen aufgestockt.

06.51 Uhr: Russischer Drohnenangriff auf Hafenstadt Ismajil

Russland hat seine Luftangriffe auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil an der Donau fortgesetzt. Bei dem neuerlichen Angriff mit Drohnen seien Hafeninfrastruktur, ein Getreidesilo und Verwaltungsgebäude beschädigt worden, teilt der Gouverneur der südukrainischen Region Odessa mit. Ein Mensch sei verletzt worden. Es war der vierte Angriff auf Ismajil binnen fünf Tagen.

04.14 Uhr: Ein Verletzter und beschädigte Gebäude bei Drohnenangriff in Rostow

Beim Absturz einer Drohne in der Stadt Rostow am Don sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass eine Person verletzt und drei Gebäude beschädigt worden. Die zweite Drohne sei außerhalb der Stadt niedergegangen.

04.04 Uhr: Russland meldet Abschuss ukrainischer Drohnen

Eine ukrainische Drohne sei in der Nähe von Moskau abgeschossen worden, zwei weitere in der Nähe der südlichen Stadt Rostow, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

01.46 Uhr: Russland verurteilt US-Lieferung von Uranmunition

Russland verurteilt die Lieferung der umstrittenen Uranmunition durch die USA an die Ukraine. "Die Entscheidung der US-Regierung, Waffen mit abgereichertem Uran zu liefern, ist ein Zeichen der Unmenschlichkeit", erklärt die russische Botschaft in Washington über den Kurznachrichtendienst Telegram. "Es ist klar, dass Washington mit seiner Idee, eine 'strategische Niederlage' herbeizuführen, bereit ist, nicht nur bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen, sondern auch ganze Generationen auszulöschen." Der Einsatz von Uranmunition ist umstritten. Gegner kritisieren Gesundheitsrisiken durch den Kontakt mit radioaktivem Uranstaub.

Mittwoch, 6. September 2023

23.36 Uhr: Blinken kündigt in Kiew Milliarden-Hilfen an

US-Außenminister Antony Blinken hat bei seinem Besuch in Kiew neue US-Hilfen für die Ukraine in Höhe von mehr als einer Milliarde Dollar bekanntgegeben. Teil des Pakets sind Waffen im Wert von 175 Millionen Dollar, die aus den Beständen des US-Verteidigungsministeriums kommen. Weitere 100 Millionen Dollar als Zuschuss sollen der Ukraine ermöglichen, zusätzliche Waffen zu kaufen, wie das US-Außenministerium mitteilte. Blinken sagte, dadurch werde die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gestärkt.

Neben der Militärhilfe kündigte Blinken auch fast 805 Millionen Dollar an anderweitiger Unterstützung für Kiew an. Dazu gehören nach Angaben seines Ministeriums 300 Millionen Dollar für die Polizei, 206 Millionen für humanitäre Hilfe, 203 Millionen zur Korruptionsbekämpfung und 90,5 Millionen für die Entschärfung von Minen. Teil des Pakets ist auch der bereits verkündete Transfer von eingefrorenem Besitz russischer Oligarchen im Wert von 5,4 Millionen Dollar an die Ukraine. Das Geld dafür wurde bereits vom US-Kongress bewilligt.

20.28 Uhr: USA liefern Uran-Munition an Ukraine

Die US-Regierung wird der Ukraine erstmals panzerbrechende Uran-Munition liefern. Das Verteidigungsministerium in Washington kündigte ein neues Rüstungspaket im Umfang von umgerechnet rund 163 Millionen Euro an. Darin enthalten ist Munition vom Kaliber 120 Millimeter mit abgereichertem Uran für die im Januar zugesagten US-Kampfpanzer vom Typ Abrams.

Das Metall ist ein Abfallprodukt, das bei der Anreicherung von Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken oder bei der Herstellung von Atomwaffen entsteht. Es ist so hart, dass es beim Auftreffen auf ein Ziel seine Form nicht verändert. Es wird deshalb eingesetzt, um Granaten und Bomben mehr Durchschlagskraft zu verleihen.

Die Verwendung von Uran-Munition ist nach internationalem Recht nicht verboten. Der Einsatz ist aber umstritten, weil das Metall giftig ist - sowohl für die Soldaten als auch für Menschen, die im Kriegsgebiet leben.

18.22 Uhr: Großbritannien will Wagner als Terrororganisation einstufen

Die britische Regierung will die russische Söldnertruppe Wagner als terroristische Organisation einstufen und damit verbieten. Ein entsprechender Entwurf wurde ins Parlament eingebracht, wie Innenministerin Suella Braverman am Mittwoch mitteilte. Nach den Plänen der Regierung soll die Maßnahme am kommenden Mittwoch in Kraft treten. Unterstützern der Söldnergruppe drohen laut Braverman in Großbritannien künftig bis zu 14 Jahre Haft.

Nach dem britischen Terrorismusgesetz kann die Innenministerin eine Organisation bei Verdacht auf terroristische Aktivitäten verbieten. Ein derartiges Verbot gilt bereits für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und das Terrornetzwerk Al-Kaida.

In Deutschland ist ein ähnlicher Schritt einem Sprecher des Auswärtigen Amts zufolge nicht möglich. Die Einstufung als Terrororganisation erfolgt auf EU-Ebene. Doch auch in der Europäischen Union haben sich mehrere Länder für die Einstufung der Wagner-Gruppe als terroristische Organisation ausgesprochen. Im Mai forderte die Nationalversammlung in Paris die französische Regierung auf, sich bei der EU für einen solchen Schritt einzusetzen. Auch Schweden und Litauen unterstützten diesen Vorstoß.

18.02 Uhr: Blinken lobt Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive

US-Außenminister Blinken ist zu seinem vierten Besuch in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 eingetroffen. Dabei lobte er die Gegenoffensive, mit der die ukrainische Armee seit Juni die russischen Streitkräfte zurückdrängt. Die Fortschritte seien "beeindruckend", insbesondere im Süden des Landes, so Blinken laut US-Außenministerium. Er sagte Kiew zugleich weitere Unterstützung zu.

17.50 Uhr: Rumänien untersucht mögliche Drohnen-Reste an ukrainischer Grenze

Rumäniens Armee untersucht Teile, die möglicherweise von einer Drohne stammen könnten und nach Angriffen Russlands auf ukrainische Donau-Häfen auf rumänischem Territorium entdeckt worden sind. Das erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bukarest am Mittwoch.

Zuvor hatte Verteidigungsminister Angel Tilvar den Fund der Teile in der Nähe des Dorfs Plaur am Chilia-Arm der Donau bestätigt, die die Grenze zur Ukraine bildet. Das Donau-Dorf liegt unmittelbar gegenüber des ukrainischen Hafens Ismajil, der in den vergangenen Tagen mehrfach von Russland angegriffen worden ist.

15.31 Uhr: 16 Tote bei Angriff auf ukrainische Stadt Kostjantyniwka

Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Kostjantyniwka im Osten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychajlo Podoljak, nennt keinen weiteren Details. In lokalen Medien ist von einem Raketenangriff die Rede. Ministerpräsident Denys Schmyhal zufolge ist unter den Toten ein Kind. Mindestens 20 Menschenseien verletzt worden.

13.25 Uhr: Marine-Chef: Ostsee-Großmanöver sendet Signal an Russland

Das bevorstehende Marine-Großmanöver unter deutscher Leitung, "Northern Coasts", soll nach Aussage des Chefs der Deutschen Marine auch ein Fingerzeig an Moskau sein. "Wir senden ein klares Signal der Wachsamkeit aller Partner an Russland", sagte Marineinspekteur Jan Christian Kaack. Ab kommender Woche nehmen laut Marine für zwei Wochen mehr als 3.000 Soldaten aus 14 Ländern an der Übung teil, darunter neben Ostsee-Anrainern auch Italien, Frankreich, Kanada und die USA. Rund 30 Schiffe und Boote - darunter ein U-Boot, rund 20 Luftfahrzeuge sowie diverse Landeinheiten - sollen dabei vor allem in den Küstengewässern und dem Land- und Luftraum Estlands und Lettlands trainieren.

13.10 Uhr: Russlands Verbündeter Armenien will Militärmanöver mit USA abhalten

Armenien, Russlands langjähriger Verbündeter im Südkaukasus, hat vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen um die Region Berg-Karabach eine gemeinsame Militärübung mit den USA angekündigt. Das vom 11. bis 20. September dauernde Manöver «Eagle Partner 2023» beinhalte Operationen zur Stabilisierung von Konflikten bei der Erfüllung von friedensstiftenden Einsätzen, teilte das armenische Verteidigungsministerium am Mittwoch laut der staatlichen Nachrichtenagentur Armenpress mit.

12.40 Uhr: Ukrainisches Parlament billigt Ernennung von neuem Verteidigungsminister

Das ukrainische Parlament hat der Ernennung von Rustem Umerow zum neuen Verteidigungsminister zugestimmt. Das Parlament habe mit großer Mehrheit den Vorschlag von Präsident Wolodymyr Selenskyj angenommen, teilt ein Abgeordneter mit. Der bisherige Leiter des wichtigsten Privatisierungsfonds der Ukraine löst Olexij Resnikow ab, der von Selenskyj entlassen worden war. Der 41-jährige gilt als geschickter Verhandlungsführer und war auch an den Verhandlungen über das von der Türkei und den Vereinten Nationen (UN) vermittelte Schwarzmeer-Getreideabkommen beteiligt, das von Russland im Juli aufgekündigt wurde. Auch an den Verhandlungen mit Russland einen Monat nach Kriegsbeginn im März 2022 sowie an Verhandlungen über Gefangenenaustausch nahm er teil.

12.25 Uhr: Russische Zentralbank verkauft mehr Devisen

Im Zusammenhang mit der Rückzahlung von Fremdwährungsanleihen will die russische Zentralbank nach eigenen Angaben in diesem Monat deutlich mehr Devisen verkaufen. Der Wert soll 150 Milliarden Rubel (1,4 Mrd Euro) betragen, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Damit steigt das Volumen vom 14. bis zum 22. September täglich auf fast das Zehnfache der bisherigen Menge. Hintergrund ist eine Rückzahlung an Anleiheninvestoren, die am 16. September ansteht.

12.15 Uhr: Großbritannien will Wagner-Gruppe als terroristische Organisation verbieten

Großbritannien will die russische Söldnergruppe Wagner auf seine Liste terroristischer Organisationen setzen. "Es ist richtig, dass wir heute diese Gruppe als das ächten, was sie ist: eine Terrororganisation", erklärte Regierungschef Rishi Sunak am Mittwoch im Onlinedienst X und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Das Vorhaben sollte noch im Laufe des Mittwoch im Parlament vorgestellt werden. Sobald der Entwurf verabschiedet ist, ist es in Großbritannien illegal, ein Mitglied von Wagner zu sein oder die Gruppe zu unterstützen. Darunter fällt auch das Zeigen des Logos. Zudem kann das Eigentum der Söldnergruppe beschlagnahmt werden.

10.36 Uhr: EU-Gericht weist Oligarchen-Klage gegen Sanktionen ab

Das EU-Gericht hat die Klagen zweier Russen gegen die Sanktionen der Europäischen Union abgewiesen. Auch wenn Dmitri Pumpjanski an den militärischen Angriffshandlungen in der Ukraine nicht unmittelbar beteiligt gewesen sei, sei er in der Gas- und Ölindustrie tätig, die der russischen Regierung als wichtige Einnahmequelle dienten, entschieden die Richter am Mittwoch in Luxemburg. Seine Ehefrau sei mit ihm geschäftlich verbunden, weil sie Vorsitzende der zum Unternehmen gehörenden Stiftung sei. Die Sanktionen seien also gerechtfertigt.

Die EU hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine rund 1800 Geschäfts- und Privatleute auf Sanktionslisten gesetzt. Dagegen sind derzeit rund 60 Klagen vor dem Gericht der EU anhängig.

10.20 Uhr: US-Außenminister Blinken in der Ukraine

US-Außenminister Antony Blinken ist überraschend in die Ukraine gereist. Während seines Besuchs wird er wohl neue US-Hilfen von über einer Milliarde Dollar ankündigen, verlautet aus US-Regierungskreisen. Der Besuch war aus Sicherheitsgründe nicht öffentlich angekündigt.

09.35 Uhr: Ukrainisches Bruttoinlandsprodukt gewachsen

Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine ist Regierungsangaben zufolge in den ersten sieben Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent gewachsen. Die Wirtschaft beginne sich nach einem wegen des russischen Angriffs extrem schwierigen Jahr 2022 zu erholen, teilt das Wirtschaftsministerium in Kiew mit.

09.33 Uhr: Merz kritisiert Umgang der Regierung mit Bundeswehr

Oppositionsführer Friedrich Merz hat den Umgang der Ampel-Koalition mit der Bundeswehr scharf kritisiert. Vor allem für SPD und Grüne bleibe die Truppe auch mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine "ein ungeliebtes Kind", sagte der Fraktionschef von CDU/CSU am Mittwoch in der Generaldebatte im Bundestag. Es sei richtig gewesen, dass die Bundesregierung sich verpflichtet habe, das Zwei-Prozent-Ziel der Nato ab sofort zu erfüllen. Auch das Sondervermögen für die Bundeswehr von 100 Milliarden Euro sei eine gute Entscheidung gewesen, die CDU und CSU mitgetragen hätten, betonte Merz. Dennoch sei der große Verlierer des Haushalts für 2024 Verteidigungsminister Boris Pistorius, so Merz, der nicht die von ihm geforderten zehn Milliarden Euro zusätzlich für die Truppe erhalte. Stattdessen werde das Zwei-Prozent-Ziel vor allem mit Hilfe des Sondervermögens erfüllt. Spätestens ab 2027 drohe eine Lücke im Haushalt von 30 Milliarden Euro, sagte Merz.

09.15 Uhr: Russland räumt Rückzug aus Robotyne ein

Russland hat erstmals einen Rückzug aus der Ortschaft Robotyne im Südosten der Ukraine eingeräumt - über eine Woche nachdem die Ukraine die Rückeroberung des strategisch wichtigen Ortes gemeldet hatte. Die russische Armee habe die Siedlung aus taktischen Gründen aufgegeben, sagt der von Russland eingesetzte Verwalter der besetzten Region Saporischschja, Jewgeni Balizki, dem Medienportal RBC. Es sei sinnlos, auf einer freien Fläche zu bleiben, wenn es keine Möglichkeit für die Truppen gebe, sich vollständig in Verteidigungsstellungen einzugraben. Ende August hatte die Ukraine die Rückeroberung von Robotyne verkündet.

07.45 Uhr: Ukrainischer Kommandeur - Lage an Ostfront weiter schwierig

Anders als bei der Gegenoffensive im Süden konzentriert sich die ukrainische Armee an der Front im Osten nach eigenen Angaben auch verstärkt auf Abwehrkämpfe gegen die russischen Invasionstruppen. Die Lage entlang der östlichen Frontlinie sei weiter schwierig und die Hauptaufgabe bestehe darin, eine zuverlässige Verteidigung zu gewährleisten und den Verlust von Stellungen zu verhindern, teilt der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Olexandr Syrskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Weitere Aufgaben seien, erfolgreich vorzurücken und die vorgesehenen Positionen in Richtung Bachmut zu erreichen.

07.07 Uhr: Ein Toter bei russischen Drohnenangriffen in Region Odessa

Bei erneuten russischen Drohnenangriffen in der südukrainischen Schwarzmeerregion Odessa ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Die russische Armee habe den Bezirk Ismail in der Region Odessa in der Nacht zu Mittwoch "fast drei Stunden lang" mit Drohnen beschossen, sagte der örtliche Gouverneur Oleg Kiper im Onlinedienst Telegram. Ein Beschäftigter in der Landwirtschaft sei dabei verletzt worden und im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

07.05 Uhr: Nächtliche Angriffe auf Kiew laut Militärverwaltung allesamt abgeschossen

Das russische Militär habe "Marschflugkörper" und andere "wahrscheinlich ballistische" Geschosse abgefeuert, teilte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mit. Alle auf Kiew abgeschossenen Geschosse seien "von der Luftabwehr zerstört" worden. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es weder Opfer noch Sachschäden gegeben, fügte Popko hinzu.

05.30 Uhr: Luftangriffe auf Kiew

Ukrainische Luftabwehrsysteme sind nach Angaben der Militärverwaltung in Kiew im Einsatz, um einen russischen Luftangriff auf die Hauptstadt abzuwehren. Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichten von mehreren Explosionen. In der gesamten Ukraine herrscht seit 05.50 Uhr (Ortszeit/0250 GMT) Luftangriffsalarm.

05.01 Uhr: Ukrainischer Grenzschutz hinderte über 20.000 Männer an der Flucht

Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 18 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben über 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht aus dem Land gehindert. "Insgesamt haben die Grenzer seit dem 24. Februar vorigen Jahres etwa 14.600 Personen festgenommen, die illegal die Ukraine verlassen wollten", sagte Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko am Dienstag im Nachrichtenfernsehen. Zusätzlich seien rund 6.200 Männer mit gefälschten Ausreisegenehmigungen erwischt worden.

Viele Ukrainer versuchen, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Flüchtige seien vor allem an der "grünen Grenze" zu Rumänien und der Republik Moldau aufgegriffen worden, sagte Demtschenko. Es gehe hauptsächlich um Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. Die Behörde hatte bereits mitgeteilt, dass allein im Grenzfluss Tyssa (Theiß), der die Ukraine von Rumänien und Ungarn trennt, mindestens 19 Männer ertrunken seien. Einige erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten.

04.49 Uhr: Wagner soll in Großbritannien als Terrororganisation eingestuft werden

Die russische Söldnergruppe Wagner soll einem Medienbericht zufolge von der britischen Regierung als Terrororganisation eingestuft werden, berichtet der Sender BBC unter Berufung auf einen Verordnungsentwurf. "Sie sind schlicht und einfach Terroristen - und diese Entscheidung, sie zu verbieten, stellt das im britischen Recht klar", sagt Innenministerin Suella Braverman dem Sender. Wagner sei "gewalttätig und zerstörerisch ... ein militärisches Werkzeug von Wladimir Putins Russland". Ein Verbot von Wagner als terroristische Vereinigung würde bedeuten, dass es in Großbritannien eine Straftat wäre, der Gruppe anzugehören oder für sie zu werben, ihre Treffen zu organisieren oder zu besuchen und ihr Logo in der Öffentlichkeit zu tragen. Großbritannien hatte bereits nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine 2020 Sanktionen gegen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und die Gruppe sowie im Juli dieses Jahres gegen mit Wagner in Verbindung stehende Personen und Firmen in der Zentralafrikanischen Republik, in Mali und im Sudan verhängt.

Dienstag, 5. September 2023

21.34: USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland

Die USA haben Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Falls Pjöngjang Moskaus Krieg gegen die Ukraine mit Rüstungsgeschäften unterstütze, werde Nordkorea "in der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen", sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, in Washington.

Nach Informationen der "New York Times" will Kim Putin offenbar im September in Wladiwostok treffen. Dort findet vom 10. bis 13. September ein Wirtschaftsforum statt. Demnach möchte der Kremlchef Artilleriegeschosse und Panzerabwehrraketen von Nordkorea. Kim wiederum gehe es um moderne Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb sowie um Lebensmittelhilfen für die Bevölkerung.

Moskau und Pjöngjang hatten Mitte August angekündigt, ihre Zusammenarbeit auszubauen - unter anderem im Verteidigungsbereich. Russland gehört zu den wenigen Ländern, die Kontakt zu Nordkorea halten. Pjöngjang hatte von Beginn an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt.

17.44 Uhr: Gouverneur - Zivilist in russischem Grenzdorf durch ukrainischen Beschuss getötet

In einem russischen Dorf an der Grenze zur Ukraine ist nach Behördenangaben ein Zivilist durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Wie der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mitteilte, wurde das Dorf Kosinka im Bezirk Graiworon mehrfach beschossen. Das Opfer sei noch vor Ankunft des Rettungswagens am Ort des Angriffs gestorben. Eine Frau sei bei dem Angriff verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.

Die westrussische Region Belgorod geriet in den vergangenen Monaten immer wieder unter Beschuss. Im Frühjahr waren zudem bewaffnete Milizen von der Ukraine aus in den Bezirk Graiworon vorgedrungen und hatten sich Gefechte mit der russischen Armee geliefert. Die Angreifer bezeichneten sich als pro-ukrainische russische Kämpfer. Generell haben seit dem Sommer die Angriffe auf russische Grenzregionen zugenommen. Im Juli hatte die ukrainische Regierung verkündet, dass "der Krieg nach Russland zurückkehrt".

16.16 Uhr: Moskau - Ukraine setzt australische Drohnen für Angriffe in Russland ein

Australische Drohnen werden nach Angaben der Regierung in Moskau für Angriffe auf russisches Territorium eingesetzt. Australien schließe sich damit der antirussischen Kampagne der USA an und lasse sich in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen, erklärt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie reagiert mit ihren Äußerungen auf einen Bericht des "Sydney Morning Herald", nach dem aus Australien stammende Drohnen beim ukrainischen Angriff auf einen Flugplatz in der russischen Stadt Kursk eingesetzt wurden.

15.27 Uhr: Ukraine will Russland keine Zugeständnisse für Getreide-Abkommen machen

Die Ukraine weist den Vorstoß der Türkei zurück, Russland bei der Wiederaufnahme des Getreide-Abkommens womöglich Zugeständnisse zu machen. Die Regierung in Kiew werde keine Lockerungen der Sanktionen gegen Russland dulden, dies wäre eine Form des "Appeasement", sagt der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versuchte am Montag erfolglos, Russlands Staatschef Wladimir Putin zur Rückkehr zu dem Abkommen zu bewegen, mit dem der Export ukrainischen Getreides auf dem Seeweg über das Schwarze Meer gesichert werden soll. Erdogan kündigte allerdings gemeinsam mit den Vereinten Nationen neue Vorschläge an. Dazu will er mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres nach türkischen Medienberichten am Rande der UN-Generalversammlung in New York Mitte des Monats sprechen.

15.10 Uhr: Selenskyj besucht Truppen nahe Bachmut

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat inmitten der ukrainischen Gegenoffensive Truppen nahe der fast vollständig zerstörten ostukrainischen Stadt Bachmut besucht, um nach Angaben des Präsidialamtes über "Probleme und Bedürfnisse der Einheiten" zu sprechen. Unter anderem sei es um die "Lieferung von Artilleriegeschossen und an der Front stationierten Luftabwehrsystemen" gegangen.

Am Montag hatte Selenskyj bereits die Region Donezk besucht. Wie er in einem auf Telegram verbreiteten Video sagte, ging es dabei unter anderem um die Sicherung des Nachschubs und die "Steigerung der Motivation unserer Kämpfer".

14.18 Uhr: Hilfsorganisation: Mehr Opfer von Streubomben weltweit

Im Jahr 2022 sind weltweit 1.172 Menschen durch Streumunition getötet oder verletzt worden. Dies sei die höchste Zahl an Opfern, die der jährliche Streubomben-Monitor seit seiner ersten Veröffentlichung 2010 zu verzeichnen habe, teilte die Hilfsorganisation Handicap International mit Sitz in München mit. 95 Prozent aller registrierten Getöteten und Verletzten kamen den Angaben zufolge aus der Zivilbevölkerung.

Die meisten Toten und Verletzten (916) gab es 2022 in der Ukraine. Dies sei vor allem auf den umfangreichen Einsatz von Streumunition durch Russland zurückzuführen, hieß es. Doch auch die ukrainischen Streitkräfte hätten Streumunition eingesetzt. Die Entscheidung der US-Regierung im Juli 2023, Streumunition an die Ukraine zu liefern, schaffe einen "gefährlichen Präzedenzfall2, erklärte Handicap International.

Jenseits des Ukraine-Kriegs wurden 2022 Menschen in Aserbaidschan, Irak, Jemen, in der Demokratischen Volksrepublik Laos, im Libanon, in Myanmar und Syrien Opfer von Streumunition.

14.10 Uhr: Streitschlichtung: Papst empfängt Ukraine-Bischöfe

Papst Franziskus empfängt am morgigen Mittwoch die Bischöfe der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine im Vatikan. Die 45 Bischöfe, die derzeit in Rom für eine Synode versammelt sind, wollen den Papst mit der Kritik an seinen Äußerungen konfrontieren: Franziskus hatte zuvor bei einem Video-Gespräch mit russischen Jugendlichen von einem "großen Russland der Heiligen, der Könige, des großen Russlands von Peter dem Großen, von Katharina II." gesprochen. Ihm wurde daraufhin vorgeworfen, er verbreite russisches Großmachtdenken und Propaganda.

Nachdem Vatikan-Sprecher Matteo Bruni die Papst-Worte eingeordnet hatte, äußerte sich auch Franziskus. Seine Äußerungen seien "nicht glücklich" gewesen, sagte er am Montag. Er habe die Jugendlichen an ihr kulturelles Erbe erinnern wollen. Zur Vereinfachung habe er vom "Erbe des großen Russlands" gesprochen. Gedanken an Imperialismus habe er dabei nicht gehabt.

13.35 Uhr: Ukrainisches Parlament entlässt Verteidigungsminister Resnikow

Das ukrainische Parlament hat Verteidigungsminister Olexij Resnikow erwartungsgemäß formell entlassen. Am Dienstag stimmte eine große Mehrheit der Abgeordneten für diesen Entschluss. Die Entlassung des Ministers war am Sonntag von Präsident Wolodymyr Selenskyj angekündigt worden. Resnikow bekleidete den Posten seit November 2021. Die nach dem russischen Einmarsch vor mehr als 18 Monaten erfolgten Waffenlieferungen der westlichen Verbündeten wurden auch dem Verhandlungsgeschick des Juristen zugeschrieben.

13.05 Uhr: Schoigu - Ukraine hat bei Offensive 66.000 Soldaten verloren

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die ukrainischen Verluste seit Beginn der Gegenoffensive Kiews auf mehr als 66.000 Soldaten beziffert. Daneben habe die Ukraine auch gut 7.600 Waffensysteme eingebüßt, sagte Schoigu bei einer Videokonferenz des Ministeriums. "In keiner der (Angriffs-)Richtungen haben die Streitkräfte der Ukraine ihr Ziel erreicht", behauptete der Minister. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht prüfen. Oft neigen beide Seiten dazu, bei Aussagen zu Verlusten des Gegners zu übertreiben.

12.50 Uhr: Kreml bestätigt mögliches Treffen von Putin und Kim nicht

Der Kreml hat US-Angaben über ein womöglich bevorstehendes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nicht bestätigt. "Nein, wir können (das) nicht (bestätigen), wir haben dazu nichts zu sagen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er antwortete auf eine Frage, ob Kim Putin bald treffen werde.

12.30 Uhr: Russland - Zahlreiche Drohnen abgeschossen

Eigenen Angaben zufolge hat Russland zahlreiche ukrainische Drohnen über dem eigenen Staatsgebiet und der annektierten Halbinsel Krim abgeschossen. Mit Blick auf die über der Krim abgeschossene Drohne erhob das Verteidigungsministerium in Moskau den Vorwurf eines versuchten "Terrorakts" durch die Ukraine. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor im Online-Dienst Telegram vom Abschuss dreier Drohnen über Russland geschrieben, die demnach die Hauptstadt treffen sollten.

12.09 Uhr: Litauen will soziale Infrastruktur für deutsche Brigade finanzieren

Litauen ist nach Angaben von Staatspräsident Gitanas Nauseda bereit, die Infrastruktur für Familienangehörige von Soldaten der geplanten deutschen Brigade aus eigenen Mittel zu finanzieren. "Wir haben ein solches Versprechen gegeben und es ist unsere Pflicht als Gastgeberland, Bedingungen zu schaffen, die für die deutsche Seite maximal akzeptabel sind", sagte Nauseda am Montagabend im litauischen Fernsehen. Litauen werde "erhebliche Geldmittel" zur Unterbringung der deutschen Brigade ausgeben. "Bei Bedarf werden wir sie auch für soziale Infrastrukturprojekte bereitstellen", sagte der Staatschef des baltischen EU- und Nato-Landes. Deutschland will rund 4000 Soldaten als eigenständig handlungsfähigen und gefechtsbereiten Verband in Litauen stationieren.

11.47 Uhr: Desinformation aus Russland deutlich aggressiver, sagt Verfassungsschützer

Russland fährt nach den Beobachtungen des Verfassungsschutzes seit dem Überfall auf die Ukraine verschärfte Desinformationskampagnen auch in Deutschland. Das Vorgehen Moskaus im Informationsraum habe sich in den vergangenen eineinhalb Jahren stark verändert, sagte der Fachmann für Spionageabwehr beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), Bodo Becker, am Dienstag in Berlin. "Dabei ist insgesamt das Vorgehen deutlich konfrontativer und aggressiver geworden."

Russland habe Inhalte wie Tonalität seiner Desinformation flexibel an sein Kriegshandeln und an die deutschen wie die globalen Debatten angepasst, erläuterte Becker bei einer Wissenschaftskonferenz zum Thema "Meinungsbildung 2.0 – Strategien im Ringen um Deutungshoheit im digitalen Zeitalter". Ausrichter war das Zentrum für Analyse und Forschung am Bundesamt für Verfassungsschutz. Desinformation diene im Inneren der Legitimation und dem Machterhalt von Präsident Wladimir Putin. Über Desinformation nach außen versuche der Staatsapparat Russlands, die öffentliche Meinung auch andernorts zu beeinflussen.

  • Zum Artikel: Wie erkenne ich Desinformation im Netz?

10.27 Uhr: Ukraine erstmals Land mit den meisten Streubomben-Opfern

Mehr als 300 Menschen sind in der Ukraine im vergangenen Jahr durch Streumunition getötet worden, so ein Bericht der Internationalen Kampagne gegen Landminen und Streumunition (ICBL-CMC). Damit steht die Ukraine zum ersten Mal an der Spitze der Liste. In den Jahren zuvor war Syrien auf dem ersten Platz.

Der folgenschwerste Einsatz von Streumunition ereignete sich ebenfalls in der Ukraine: Bei einem Angriff auf einen Bahnhof in der Stadt Kramatorsk wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft 53 Menschen getötet und 135 verletzt.

10.10 Uhr: Deutschland liefert Ukraine Gepard-Munition

Deutschland hat der Ukraine Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard geliefert, wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilt. "Die erste Auslieferung einer fünfstelligen Anzahl an Patronen" sei nur wenige Monate nach einer entsprechenden Vereinbarung erfolgt. "Der Aufbau der Produktionslinie zur Herstellung der Munition ist zuvor innerhalb ambitionierter Zeitlinien gelungen", erklärte das Ministerium. "Der Ukrainekrieg führt uns nahezu täglich vor Augen: Bei der Verteidigung des eigenen Landes kommt es auf Flugabwehr und ausreichend Munition an", wird Minister Boris Pistorius zitiert. "Mit der Wiederaufnahme der Produktion für die Gepard-Munition legen wir den Fokus genau auf diese beiden entscheidenden Aspekte."

08.57 Uhr: Wahlen in russisch besetzten Gebieten in Ukraine nicht frei, sagt London

Die von Russland angesetzten Wahlen in den besetzten Gebieten in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Regierungsexperten weder frei noch fair. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine am Dienstag hervor. Gewählt werden solle vom 8. bis 10. September, zeitgleich mit Wahlen in der Russischen Föderation. In einigen Gebieten werde bereits gewählt. Die Abwesenheit unabhängiger Kandidaten, die nicht Mitglieder der vom Kreml akzeptierten Parteien seien, weise darauf hin, dass es sich weder um freie noch um faire Wahlen handele, hieß es in der Mitteilung. Die Zahl der registrierten Wähler sei laut Angaben einer ukrainischen Organisation zudem erheblich übertrieben. Es sei wahrscheinlich, dass die dominierende russische Partei, Vereinigtes Russland, die Mehrheit der Mandate erhalten werde. Dahinter stecke der Versuch, die Kontrolle und den Einfluss auf die besetzten Gebiete zu erhöhen, so die Mitteilung.

05.58 Uhr: Kim will Putin in Russland treffen

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will nach US-Angaben den russischen Präsident Wladimir Putin treffen und über Waffenlieferungen für dessen Krieg in der Ukraine verhandeln. Laut Nationalem Sicherheitsrat der USA schreiten entsprechende Gespräche voran. Kim strebe einen diplomatischen Austausch mit Russland auf höchster Ebene an. Nach Informationen der "New York Times" ist das Treffen bereits für September in Wladiwostok geplant. Demnach will der Kreml-Chef Granaten und Panzerabwehrraketen von Nordkorea. Kim gehe es um moderne Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb sowie um Lebensmittel.

05.57 Uhr: Bürgermeister - Drei Drohnen auf dem Weg nach Moskau abgeschossen

Russische Luftabwehrsysteme haben am Dienstagmorgen nach Angaben der Behörden drei Drohnen im Westen des Landes abgeschossen. Die Luftabwehr habe "Drohnen zerstört, die versucht haben, Moskau anzugreifen", erklärte der Bürgermeister der Hauptstadt, Sergej Sobjanin, im Onlinedienst Telegram. Ersten Informationen zufolge hab es "keine Opfer" gegeben. Die Region Moskau und die annektierte Halbinsel Krim waren nach Angaben der russischen Behörden in den vergangenen Wochen wiederholt Ziel von ukrainischen Drohnenangriffen.

05.13 Uhr: Kuba - Menschenhandel zur Verstärkung russischer Truppen aufgedeckt

Kubanische Staatsbürger sind nach Angaben des Außenministeriums gezwungen worden, für Russland im Krieg in der Ukraine zu kämpfen. Der Menschenhändlerring operiere sowohl in dem karibischen Inselstaat als auch in Russland, um dort und auch auf der Insel lebende Kubaner für die Streitkräfte zu rekrutieren, teilt das Ministerium mit. Die kubanischen Behörden arbeiteten an der Zerschlagung des Netzwerks, Strafverfahren gegen die Beteiligten seien eingeleitet worden. Der Kreml äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Ende Mai berichtete eine russische Zeitung aus der Stadt Rjasan, dass mehrere Kubaner im Gegenzug für die russische Staatsbürgerschaft in die Ukraine geschickt worden seien. Ob die Erklärung des kubanischen Außenministeriums im Zusammenhang mit dem Bericht aus Rjasan steht, war zunächst unklar.

03.00 Uhr: Selenskyj ehrt Soldaten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ehrt bei einem Besuch unweit der Front in den Gebieten Donesk und Saporischschja die Soldaten nach einer erfolgreichen Offensive. Auf der Website des Präsidenten sind Videos zu sehen, auf denen Selenskyj Truppen Orden verleiht und sich bei Sanitätern in einem Feldlazarett bedankt. In seiner nächtlichen Ansprache aus einem Zug sagt Selenskyj, die Regierung in Kiew werde die Rückmeldungen der Soldaten über den Verlauf des Konflikts ernst nehmen. "Alles, was unsere Kämpfer gesagt haben, wird den Teilnehmern der Kommandositzungen vorgelegt, insbesondere was die elektronische Kriegsführung betrifft. Jungs, wir haben euch deutlich gehört."

Montag, 4. September 2023

22.40 Uhr: Schwimm-Weltverband lässt Russen und Belarussen wieder zu

Der Schwimm-Weltverband World Aquatics öffnet die Tür für russische und belarussische Athleten. Nach ausführlichen Beratungen habe der Verband eine Reihe von Kriterien beschlossen, die die Rückkehr von Wassersportlern aus Russland und Belarus als neutrale Athleten ermöglichen, teilte World Aquatics am Montag mit.

22.10 Uhr: Selenskyj besucht umkämpfte Gebiete Donezk und Saporischschja

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mitten in der laufenden Gegenoffensive unweit der Front die Gebiete Donezk und Saporischschja besucht. Er habe den ganzen Tag mit Soldaten verbracht, sagte Selenskyj in einer im Zug aufgenommenen Videobotschaft. Demnach besuchte er verschiedene Einheiten. Zu den genauen Orten machte er keine Angaben. Demnach wollte sich Selenskyj einen Überblick über den Zustand der Einheiten und über die Lage an der Front verschaffen. Er habe sich Probleme angehört. Dabei seien auch die ungenügende personelle Ausstattung einiger Kampfverbände und ein Mangel an bestimmten Munitionstypen zur Sprache gekommen.

21.20 Uhr: Nordkoreas Kim will mit Putin über Waffenlieferungen sprechen

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un will nach einem Zeitungsbericht noch diesen Monat nach Russland reisen, um mit Präsident Wladimir Putin Waffenlieferungen für den Krieg in der Ukraine zu erörtern. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Informanten in amerikanische und westalliierten Kreisen. Demnach soll Kim wahrscheinlich in einem Panzerzug nach Wladiwostok an das Pazifikküste Russlands reisen.

20.10 Uhr: Wiederbelebung des Getreideabkommens laut Erdogan weiterhin möglich

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach gescheiterten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Wiederbelebung des im Ukraine-Konflikts von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelten Getreideabkommens hoffnungsvoll über einen möglichen baldigen Durchbruch geäußert. Die UN und die Türkei hätten neue Vorschläge zusammengestellt, um die Frage zu lösen, sagte Erdogan.

19.40 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister Resnikow macht seinen Rücktritt offiziell

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat nach seiner Entlassung durch Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Rücktritt im Parlament in Kiew eingereicht. Er habe sein Rücktrittsschreiben an den Präsidenten des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefantschuk, übergeben, schrieb Resnikow am Montag in Online-Netzwerken. Resnikows Nachfolger soll der bisherige Chef des Fonds für Staatsvermögen, der Krim-Tatare Rustem Umerow, werden. Präsident Selenskyj hatte Resnikows Entlassung am Sonntagabend in seiner allabendlichen Videoansprache bekannt gegeben.

19.20 Uhr: Ukraine bekräftigt russische Drohnentreffer in Rumänien

Die Ukraine verfügt nach eigenen Angaben über Beweise für Einschläge russischer Drohnen auf dem Gebiet des benachbarten EU- und Nato-Mitgliedstaats Rumänien. Es gebe Fotos, die "belegen, was dorthin gefallen ist", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Zuvor hatte Rumänien bestritten, dass russische Drohnen eigenes Gebiet getroffen hätten - und die Angaben Kiews dementiert. Kuleba sagte, zwar gebe es "einen Hang Rumäniens, bestimmte Ereignisse kleinzureden, um nicht in einen direkten Konflikt verwickelt zu werden". Es sei jedoch angesichts der Fotos in ukrainischem Besitz "sinnlos", die Einschläge zu bestreiten.

17.54 Uhr: Putin: Kiew versucht Anschläge auf Gasleitungen in der Türkei

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine versuchte Anschläge auf Gasleitungen vorgeworfen, die durch das Schwarze Meer in die Türkei verlaufen. "Es werden Versuche unternommen, die Leitungen TurkStream und Blue Stream zu attackieren, über die Gas aus Russland in die Türkische Republik geliefert wird", sagte Putin am Montag in Sotschi bei einer Pressekonferenz mit Präsident Recep Tayyip Erdogan. Russlands Schiffe würden die Systeme bewachen. "Aber sie werden ständig attackiert, darunter auch mit Drohnen, die von den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen gestartet werden", sagte Putin. Details nannte er nicht.

17.26 Uhr: Russland sagt große Militärübung Sapad ab

Russland sagt seine geplante große Sapad-Militärübung in diesem Jahr wegen des Krieges in der Ukraine ab. "Nein, dieses Jahr finden die Übungen in der Ukraine statt", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA Verteidigungsminister Sergej Schoigu auf eine entsprechende Frage. Russland hielt zuletzt im September 2021, fünf Monate vor seinem Einmarsch in die Ukraine, gemeinsam mit seinem Verbündeten Weißrussland die Sapad-Übung ab. Damals hieß es, dass 200.000 Soldaten daran teilnehmen würden. Das britische Verteidigungsministerium erklärte in der vergangenen Woche, es gehe davon aus, dass Russland das Militärmanöver wegen Truppenmangels streichen werde. Ursprünglich war die Übung für September angesetzt.

16.23 Uhr: Erdogan fordert von Ukraine mehr Kompromissbereitschaft

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan fordert von der Ukraine eine größere Kompromissbereitschaft bei den Verhandlungen über eine Wiederaufnahme des Getreideabkommens. "Die Ukraine muss vor allem ihre Forderungen aufweichen, damit gemeinsame Schritte mit Russland möglich werden", sagt er in Sotschi vor Reportern. Zudem müsse mehr Getreide an afrikanische als an europäische Länder geliefert werden.

16.20 Uhr: EU verurteilt russische Angriffe vor Treffen zu Getreide-Deal

Die EU hat die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Infrastruktur verurteilt und eine sofortige Rückkehr des Landes in das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gefordert. Dass Einrichtungen für den Export von ukrainischem Getreide angegriffen würden, zeige einmal mehr, wie Russland mit seinem Handeln die globalen Nahrungsmittelpreise anheize und weltweit Millionen schutzbedürftiger Menschen gefährde, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montag in Brüssel. Das Handeln sei abscheulich. Russland profitiere zum einen von den gestiegenen Weltmarktpreisen und zum anderen auch davon, dass es selbst derzeit mehr Getreide exportiere.

16.04 Uhr: Putin: Kein neues Getreideabkommen, bis Westen Moskaus Bedingungen erfüllt

Die Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan über eine Wiederbelebung des von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelten Getreideabkommens sind gescheitert. Es werde keine neue Vereinbarung über den Transport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer geben, bis der Westen seine Bedingungen erfüllt habe, erklärte Putin. Putin kündigte einmal mehr kostenlose russische Getreidelieferungen für die ärmsten Länder in Afrika an. Russland habe dieses Jahr wegen guter Ernten 60 Millionen Tonnen Getreide zu liefern. Die Ukraine dagegen hingegen riskiere durch das fehlende Getreideabkommen, ihre Rolle als Lieferant zu verlieren.

Erdogan äußerte sich zuversichtlich, dass das Abkommen gerettet werden könne und kündigte neue Vorschläge gemeinsam mit den Vereinten Nationen an. Eine Alternative zu dem Abkommen gebe es nicht.

Es war das erste Treffen der beiden Staatschefs seit Erdogans Wiederwahl im Mai. Das Nato-Mitglied Türkei beteiligt sich nicht an den Sanktionen des Westens gegen Russland. Russland hatte das Getreideabkommen im Juli auslaufen lassen. Das führte zu einer neuen Seeblockade. Vorher hatte das Agrarland Ukraine trotz der russischen Invasion seit Sommer 2022 auf dem Seeweg etwa 33 Millionen Tonnen Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte ausgeführt. Das vom Krieg gezeichnete Land ist dringend auf die Einnahmen aus dem Export angewiesen.

15.57 Uhr: Ukraine meldet weitere Vorstöße im Raum Bachmut

Die Ukraine meldet Geländegewinne. In der vergangenen Woche habe die Armee drei Quadratkilometer rund um die Stadt Bachmut im Osten des Landes zurückerobert, teilt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar mit. Zudem seien Vorstöße im Süden im Raum Saporischschja in Richtung der Ortschaften Nowodanyliwka und Nowoprokopiwka erfolgreich gewesen. Seit dem Beginn der Gegenoffensive Anfang Juni seien rund 47 Quadratkilometer wieder in ukrainischer Hand.

15.43 Uhr: Gespräch zwischen Putin und Erdogan ist laut Kreml beendet

Das Gespräch zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan ist laut Kreml beendet. Putin nennt sein Gespräch mit Erdogan "konstruktiv und geschäftsmäßig". Es sei bei dem Treffen auch um das Getreide-Abkommen zu Exporten aus der Ukraine gegangen, sagt Putin. Russland sei grundsätzlich bereit, das Abkommen wieder aufzunehmen, wenn die Forderungen der Regierung in Moskau erfüllt seien. Russland sei gezwungen gewesen, das Abkommen zu annullieren.

14.41 Uhr: Kreml-Sprecher Peskow: Keine Unterzeichnung von Dokumenten nach Gespräch Putin/Erdogan geplant

Die erste Hälfte des Gesprächs zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan ist nach Angaben des russischen Präsidialamtes konstruktiv verlaufen. Das sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Video, dass von einem für ein staatliches Medium arbeitenden Journalisten auf Telegram gepostet wurde. Peskow zufolge ist nach dem Ende des Gesprächs nicht damit zu rechnen, dass Dokumente unterzeichnet werden. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA.

15.40 Uhr: Baerbock: Putins Spiel mit Getreideabkommen ist zynisch

Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der Blockade des Getreideabkommens mit der Ukraine und der Angriffe auf Hafen-Infrastruktur im Donaugebiet scharf kritisiert. "Putins Spiel mit dem Getreideabkommen ist zynisch", sagte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Treffen mit der rumänischen Außenministerin Luminiţa Odobescu in Berlin.

"Es scheitert nur an Putin, dass die Frachter nicht wieder freie Fahrt haben", sagte Baerbock. "Russland verschärft den globalen Hunger." Die Arbeit an Alternativrouten gehe dennoch weiter - "jetzt erst recht". Die europäischen Solidaritätskorridore für die Getreideausfuhr über Schiene, Schiff und Straße seien "schon jetzt Lebensadern für die weltweite Getreideversorgung". Sie danke Rumänien, dass es die Exportkapazität für ukrainisches Getreide bis Ende des Jahres auf vier Millionen Tonnen pro Monat verdoppeln wolle.

Russland richte die Kanonen seiner Kriegsschiffe im Schwarzen Meer auf Getreide, Transporte und bombardiere Umschlagplätze - "manchmal so nah an der rumänischen Grenze, dass in Euren Dörfern die Fenster splittern", sagte Baerbock. Die Häfen an der Donau seien zu enorm wichtigen Drehkreuzen für Millionen Tonnen Getreide geworden. "Russland will diese mit Drohnen und Bomben vom Erdboden tilgen."

Odobescu verurteilte die Angriffe in der Donauregion als Bruch des Völkerrechts.

14.32 Uhr: Tausende Kriegsveteranen dürfen über Quote an Russlands Unis

Zum neuen Semester in Russland haben sich offiziellen Angaben zufolge 8.500 im Krieg gegen die Ukraine kämpfende Soldaten oder deren Kinder aufgrund einer speziellen Quote zum Studium eingeschrieben. In praktisch allen Regionen seien solche Vergünstigungen für Kriegsteilnehmer geschaffen worden, sagte der stellvertretende Regierungschef Dmitri Tschernyschenko bei einer Kabinettssitzung, wie die Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta" berichtete. Viele Kämpfer seien an den führenden Hochschulen Russlands immatrikuliert worden.

Auch um Freiwillige für ihren Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen, hat die russische Führung den Soldaten eine Reihe von Vergünstigungen zugesichert. So haben Freiwillige und Mobilisierte das Recht, ihre Kredite während des Kriegsdienstes nicht zu zahlen. Arbeitgeber dürfen Soldaten nicht entlassen, die Soldaten selbst müssen auf ihren für russische Verhältnisse hohen Sold keine Einkommenssteuer zahlen. Neben der Zulassung zu den Universitäten haben Kinder von Kriegsdienenden zudem ein bevorzugtes Anrecht auf einen Schul- oder Kindergartenplatz.

Um Strafgefangene für die Armee zu gewinnen, wirbt die russische Führung mit Begnadigungen.

14.14 Uhr: G20-Gipfel ohne Chinas Staatschef - Xi reist nicht nach Indien

China wird in diesem Jahr nicht von Xi Jinping beim G20-Gipfel in Indien vertreten werden. Peking schickt stattdessen nur Ministerpräsident Li Qiang zu dem Treffen der Gruppe wichtiger Wirtschaftsnationen (G20) am Wochenende in Neu Delhi, wie das Außenamt in Peking am Montag mitteilte. Es ist das erste Mal, dass ein chinesischer Staatschef ein G20-Treffen ausfallen lässt. Während der Corona-Pandemie kam Xi zwar auch nicht zum G20-Treffen nach Rom, nahm aber per Video-Schalte teil.

Für Gastgeber Indien dürfte Xis Fernbleiben ein Makel sein, weil ein wichtiger Staatschef fehlt. Premierminister Narendra Modi will unter seinem G20-Vorsitz demonstrieren, wie wichtig sein Land geworden ist. Mit Xis Abwesenheit dürfte die Bedeutung der ohnehin schon gespaltenen G20-Plattform weiter geschmälert werden. Es dürfte somit nicht einfacher werden, zu einer gemeinsamen Abschlusserklärung zu kommen. Schon bei vorangegangenen Treffen auf Ministerebene stimmten China und Russland jeweils Passagen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu, was gemeinsame Kommuniqués verhinderte.

14.09 Uhr: Entlassener ukrainischer Verteidigungsminister reicht Rücktrittsschreiben ein

Nach seiner Entlassung durch Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow im Parlament in Kiew seinen Rücktritt eingereicht. "Ich habe mein Rücktrittsschreiben an den Präsidenten des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefantschuk, übergeben", schrieb Resnikow am Montag in den Online-Diensten. Resnikows Nachfolger soll der bisherige Chef des Fonds für Staatsvermögen, Rustem Umerow, werden.

Es sei ihm "eine Ehre" gewesen, "dem ukrainischen Volk zu dienen und in den vergangenen 22 Monaten, der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine, für die (ukrainische Armee) zu arbeiten", erklärte Resnikow.

Präsident Selenskyj hatte Resnikows Entlassung am Sonntagabend bekannt gegeben. Er erwarte, dass das Parlament in Kiew seinem Vorschlag zur Ernennung des Krim-Tataren Umerow zustimme, sagte Selenskyj weiter.

13.42 Uhr: Minsk sieht mutmaßlichen Helikopter-Vorfall nicht als "Provokation"

Das Verteidigungsministerium in Minsk betrachtet die angebliche Verletzung des belarussischen Luftraums durch einen polnischen Militärhubschrauber am Freitag nicht als Provokation. Dies gab der belarussische Verteidigungsminister Wiktor Chrenin laut russischen Staatsmedien während des gemeinsamen Militärmanövers eines von Russland geführten Sicherheitsbündnisses bekannt. Stattdessen warf Chrenin den polnischen Piloten "schlechte Ausbildung" vor.

Die staatliche belarussische Agentur Belta berichtete am Freitag unter Berufung auf den Grenzschutz des autoritär geführten Landes, dass eine polnische Maschine vom Typ Mi-24 in die Grenzregion Berestowiz geflogen und wenig später nach Polen zurückgekehrt sei.

Die Beziehungen zwischen Minsk und Warschau sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, in dem Belarus Moskau unterstützt, besonders angespannt. Erst Anfang August hatte Polen seinerseits eine Luftraum-Verletzung durch einen belarussischen Hubschrauber gemeldet.

13.32 Uhr: Krim-Tatar wird neuer Verteidigungsminister der Ukraine

Ein Krim-Tatar wird mitten im Krieg neuer ukrainischer Verteidigungsminister - Rustem Umerow löst den von Präsident Selenskyj entlassenen Oleksij Resnikow ab. Als geschickter Verhandler mit Russland hat sich Rustem Umerow sowohl nach Moskaus Annexion der Krim als auch nach dem Beginn der russischen Invasion in seiner Heimat einen Namen gemacht. Dass Präsident Wolodymyr Selenskyj ihm nun im Krieg das Amt des Verteidigungsministers anvertraut, dürfte aber auch auf Umerows Herkunft als Krim-Tatar zurückzuführen sein.

Die rund 270.000 Krim-Tataren stellen heute zwölf bis 15 Prozent der Bevölkerung der Schwarzmeer-Halbinsel, die im März 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektiert wurde. Der Annexion war ein von Kiew und der internationalen Gemeinschaft nicht anerkanntes Referendum vorausgegangen, das die muslimische Gemeinschaft damals aus Protest boykottierte. Moskau verbot daraufhin die Führung der proukrainisch gesinnten und Medschlis genannten Versammlung der Krim-Tataren und erklärte sie zu einer extremistischen Organisation.

Hinter den Kulissen nahm Umerow an etlichen Gesprächen mit russischen Spitzenbeamten teil. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen sein Land bewirkte er etwa einen viel beachteten Gefangenenaustausch mit Moskau. Auch Verhandlungen über die Evakuierung von Zivilisten tragen seine Handschrift.

12.30 Uhr: Treffen zwischen Putin und Erdogan hat begonnen

Die Verhandlungen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan über das Getreideabkommen haben begonnen. Der Kremlchef nahm seinen Gast am Montagmittag vor seiner Residenz in Sotschi am Schwarzen Meer in Empfang, wie Fernsehbilder zeigten. Erdogan ist nach Russland gereist, um für eine Wiederbelebung des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide zu werben. Die Türkei hatte die Vereinbarung im Sommer 2022, die die russische Seeblockade ukrainischer Häfen beendete, auch im eigenen Interesse mitvermittelt. Mitte Juli hatte Russland das Abkommen ausgesetzt.

12.10 Uhr: Erdogan im russischen Sotschi gelandet

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi gelandet, wo er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen wird. Das melden türkische Staatsmedien. Erdogan werde auf seiner Reise von einer großen Delegation begleitet, zu der die Verteidigungs-, Außen-, Energie- und Finanzminister der Türkei gehören, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Der türkische Staatschef erhofft sich vor allem eine Wiederbelebung des Getreideabkommens, das den Export von ukrainischem Getreide und anderer Lebensmittel über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Das Abkommen war unter Vermittlung Ankaras und der UNO zustande gekommen, aber im Juli von Moskau aufgekündigt worden.

11.47 Uhr: Rumänien weist Angaben aus Kiew zu russischem Drohneneinschlag zurück

Das Nato-Land Rumänien hat Angaben aus Kiew zurückgewiesen, russische Drohnen seien auf seinem Staatsgebiet eingeschlagen. Das Verteidigungsministerium in Bukarest erklärte am Montag, es habe die durch die nächtlichen russischen Drohnenangriffe entstandene Lage "in Echtzeit" beobachtet. Es werde "kategorisch" bestritten, dass russische Drohnen rumänisches Staatsgebiet getroffen hätten.

Die russischen Angriffe auf die Infrastruktur an der Donau nahe der rumänischen Grenze hätten "zu keinem Zeitpunkt eine direkte militärische Bedrohung für das nationale Territorium oder die Hoheitsgewässer Rumäniens dargestellt", hieß es weiter in der Erklärung des Ministeriums.

Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, hatte zuvor unter Berufung auf den ukrainischen Grenzschutz im Onlinenetzwerk Facebook mitgeteilt, bei dem "massiven nächtlichen russischen Angriff" in der Nähe des Donau-Hafen Ismajil seien russische Drohnen iranischer Bauart vom Typ Schahed "auf rumänisches Territorium gefallen und detoniert".

11.29 Uhr: Europarat gibt Ukraine-Sondermarke heraus

Der Europarat widmet der Ukraine eine eigene Briefmarke. Sie trägt ein Motiv des französischen Streetart-Künstlers C215, das ein in den ukrainischen Landesfarben Blau und Gelb spielendes Kinderporträt zeigt. Das Sonderwertzeichen der französischen Post mit dem Thema "Vereint für die Ukraine" ist für Sendungen aus dem Europarat in Straßburg bestimmt. Die Marke mit dem Nennwert von 1,80 Euro kommt offiziell kommenden Montag (11. September) in Verkehr.

11.18 Uhr: Ukrainische Armee rückt trotz Gegenangriffen bei Bachmut vor, sagt Kiew

Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums weitere Geländegewinne um die russisch kontrollierte Stadt Bachmut erzielt. Im Laufe der vergangenen Woche habe die Ukraine weitere drei Quadratkilometer im Umland der umkämpften Stadt im Osten des Landes zurückgewonnen, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram. Insgesamt hätten ukrainische Soldaten seit dem Beginn der Gegenoffensive im Juni bereits 47 Quadratkilometer um Bachmut zurückerobert.

Die russischen Truppen versuchen nach Maljars Angaben, südlich der umkämpften Stadt verlorene Gebiete durch Gegenangriffe zurückzugewinnen. Auch an anderen Frontabschnitten im Osten des Landes greife Moskau weiterhin an.

Im Süden des Landes rücken die ukrainischen Truppen unterdessen ihren Angaben nach weiterhin in Richtung der strategisch wichtigen Stadt Melitopol am Asowschen Meer vor. Maljar machte allerdings keine Angaben über die Größe des zurückeroberten Gebiets in diesem Raum.

Vor rund drei Monaten hat Kiew mit der lang angekündigten Gegenoffensive begonnen. Insgesamt werden die ukrainischen Gebietsgewinne in der Zeit auf etwas mehr als 250 Quadratkilometer geschätzt. Russland hält einschließlich der bereits seit 2014 annektierten Halbinsel Krim immer noch rund 100.000 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums besetzt.

10.30 Uhr: UN-Kommission zu Ukraine bekräftigt Vorwürfe gegen Russland

Russische Militäreinheiten und Behörden seien in der Ukraine für Kriegsverbrechen wie vorsätzliche Tötungen, Angriffe auf Zivilisten, rechtswidrige Inhaftierungen, Vergewaltigungen sowie Deportationen verantwortlich, sagte der Vorsitzende der UN-Untersuchungskommission zum Ukraine-Krieg, Erik Møse, am Montag in Kiew. Die Russen hätten Folter in einer weitverbreiteten und systematischen Weise eingesetzt, hierbei könne es ich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln, erklärte Møse. Häufig sei die Folter in Verbindung mit Verhören ausgeführt worden, um Informationen oder Geständnisse zu erpressen oder um die Opfer zu bestrafen. Die Kommission habe eine Reihe von Hafteinrichtungen, in denen routinemäßig gefoltert wurde, genau untersucht. Auch zwei Fälle von Verbrechen auf ukrainischer Seite seien unter die Lupe genommen worden, erklärte Mose bei der zehnten Mission der dreiköpfigen Kommission. Der UN-Menschenrechtsrat hatte die Kommission im März 2022 ins Leben gerufen. Ihre wesentlichen Untersuchungsergebnisse veröffentlichte sie im Oktober 2022 und März 2023. Die gesammelten Beweise für Verbrechen sollen in möglichen Strafverfahren Verwendung finden.

09.43 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister reicht Rücktrittsgesuch bei Parlament ein

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat dem Parlament nach eigenen Angaben sein Rücktrittsschreiben eingereicht. "Ich habe mein Rücktrittsschreiben an den Präsidenten des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefantschuk, übergeben", schrieb Resnikow am Montag in den Online-Diensten. Es sei ihm "eine Ehre" gewesen, "dem ukrainischen Volk zu dienen und in den vergangenen 22 Monaten, der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine, für die (ukrainische Armee) zu arbeiten". Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Sonntagabend inmitten der ukrainischen Gegenoffensive Resnikows Entlassung angekündigt.

07.12 Uhr: Massive russische Drohnenangriffe auf Zentral- und Südukraine

Russische Drohnenangriffe in der Nacht auf den ukrainischen Getreideexport-Hafen Ismajil an der Donau hat Behördenangaben zufolge weitreichende Schäden an der Infrastruktur angerichtet. Etwa 17 Drohnen seien während des dreieinhalbstündigen Angriffs abgeschossen worden, aber einige hätten ihr Ziel getroffen, teilt der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. In mehreren Ortschaften im weiteren Umkreis des Hafens seien Lagerhäuser und Produktionsgebäude sowie landwirtschaftliche Maschinen und Geräte beschädigt worden.

Daneben wurden am Morgen auch aus der Industrieregion Dnipropetrowsk Angriffe gemeldet. Durch einen Treffer in einem Infrastrukturobjekt sei ein Brand ausgebrochen, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak auf seinem Telegram-Kanal mit. Tote und Verletzte soll es vorläufigen Angaben zufolge aber weder in der Region Odessa noch in Dnipropetrowsk gegeben haben.

05.55 Uhr: Russland zerstört ukrainische U-Boote und wehrt Drohnen ab

Russische Marineflieger haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres vier US-Schlauchboote mit ukrainischen Landungstruppen zerstört. Die Schlauchboote der US-Marine vom Typ Willard seien auf dem Weg zum Kap Tarkhankut auf der Halbinsel Krim gewesen, teilt das Ministerium über Telegram mit.

Des weiteren sollen russische Luftabwehrsysteme zwei von der Ukraine gestartete Drohnen über der Oblast Kursk abgeschossen haben, so das Verteidigungsministerium. Die Region liegt im Süden Russlands und grenzt an die Ukraine.

Reuters kann beide Berichte von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüfen. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt nicht vor. Die Regierung in Kiew äußert sich fast nie öffentlich zu Angriffen in Russland oder auf russisch kontrolliertem Gebiet in der Ukraine.

04.00 Uhr: Ukrainische Kinder gehen mit Freude und Leid in ein neues Schuljahr

Der russische Angriff hat auch das ukrainische Schulsystem schwer in Mitleidenschaft gezogen. Lernen im Klassenzimmer ist oft nur mit Unterbrechungen möglich. Und nun beginnt schon das zweite neue Schuljahr hintereinander inmitten des Krieges. Zwar sind viele Schulen instandgesetzt worden, aber von Normalität in den Unterrichtsprozeduren kann keine Rede sein. Angesichts ständiger Bedrohungen durch Raketen und des Heulens von Luftschutzsirenen sind Schüler gezwungen, teilweise in Schutzräumen und aus der Ferne zu lernen.

Viele Schulen, die nicht in der Lage sind, eine sichere Umgebung für alle Schüler zu bieten, wenden eine besondere Unterrichtsmischform an: Kinder wechseln sich wochenweise beim Lernen im Klassenraum und von daheim aus ab. So haben alle Schüler zumindest zwei Wochen im Monat mit direktem Kontakt zum Lehrpersonal und zu Klassenkameraden. Schulen mit einem solchen gemischten Unterrichtsmodell haben ihre eigenen Schutzräume oder welche in der Nähe, die benutzt werden können. Aber wegen anhaltender Angriffe auf Schuleinrichtungen und - im Fall von Flüchtlingen - eher geringen Einschreibungen in Schulen der Gastgeberländer, ist das Lernen für viele der 6,7 Millionen ukrainischen Kinder im Alter von drei bis 18 Jahren schwierig. Dem Kinderhilfswerk Unicef zufolge fällt ein großer Teil des ukrainischen Nachwuchses beim Lesen, Rechnen und Lernen in der eigenen Sprache hinter den sonst üblichen Stand zurück, verschärft auch durch die Zeit der Corona-Pandemie.

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