Barrierefrei im Alter zuhause leben: In der Oberpfalz fehlen laut IG Bau in den kommenden Jahren mehr als 37.000 seniorengerechte Wohnungen.
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Barrierefrei im Alter zuhause leben: In der Oberpfalz fehlen laut IG Bau in den kommenden Jahren mehr als 37.000 seniorengerechte Wohnungen.

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IG Bau warnt vor "grauer Wohnungsnot" in der Oberpfalz

Damit Senioren möglichst lange eigenständig leben können, brauchen sie Wohnraum, der ihrem Alter angepasst ist. Der Bedarf wächst und die IG Bau schlägt Alarm: Allein in der Oberpfalz werden bald schon Tausende seniorengerechte Wohnungen fehlen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In der Oberpfalz könnten nach Berechnungen der IG Bau in den kommenden Jahrzehnten mehr als 37.000 seniorengerechte Wohnungen fehlen. In spätestens 20 Jahren drohe in der Region eine "graue Wohnungsnot", warnt der stellvertretende Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft, Manfred Götz, in einer Mitteilung. Er fordert eine bessere finanzielle Ausstattung der Förderprogramme speziell für den Bau altersgerechter Wohnungen.

Bei ihrer Prognose beruft sich die Gewerkschaft auf eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts zur künftigen Wohnsituation von Senioren. Demnach fehlen in 20 Jahren allein im Landkreis Regensburg 8.700 für Senioren geeignete Wohnungen, im Kreis Schwandorf sind es immerhin 6.500. Ähnlich sind die Aussichten in den anderen Landkreisen. In den drei größten Städten der Oberpfalz - Regensburg, Amberg und Weiden - gibt es bis zum Jahr 2043 der Studie zufolge zusätzlichen Bedarf für mehr als 8.000 seniorengerechte Wohnungen.

Keine Treppenstufen und bodengleiche Dusche

"In den kommenden Jahren werden immer mehr ältere Menschen eine barrierearme Wohnung brauchen - ohne Treppenstufen, dafür mit bodengleicher Dusche und genügend Platz für das Rangieren mit Rollator und Rollstuhl", sagt IG-Bau-Funktionär Götz. Deswegen müssten Politik und Bauwirtschaft jetzt vorbauen.

IG Bau fordert Selbstverpflichtung der Bauwirtschaft

Die vom Bundesbauministerium aufgelegten Förderprogramme für den altersgerechten Umbau von Wohnungen seien zu schlecht ausgestattet, kritisiert Götz. Der Gewerkschafter schlägt außerdem eine Selbstverpflichtung der privaten Bauwirtschaft vor. Er appelliert speziell an große Immobilienunternehmen, dass sie einen Anteil von mindestens 20 Prozent der frei werdenden Wohnungen seniorengerecht umbauen.

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