Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) hat am Mittwoch den Bayerischen Energiepreis 2022 verliehen. Eine Fachjury aus sieben Hochschulprofessorinnen und -professoren hatte aus 106 Bewerbungen aus ganz Bayern sechs innovative Projekte oder Produkte ausgewählt. Der Hauptpreis ging an ein Unternehmen aus Kulmbach für die Entwicklung der weltweit ersten Hochtemperaturwärmepumpe.
Die effizienteste Wärmepumpe der Welt
Wie die Pressestelle des Ministeriums mitteilte, hat die "AGO GmbH Energie + Anlagen" die patentierte Pumpe namens "AGO Calora" auf Basis des natürlichen Stoffpaars Ammoniak und Wasser aufgebaut. Andere Wärmepumpen nutzen nur Ammoniak und können bis zu 100 Grad Celsius erzeugen.
Die Kulmbacher Innovation soll besonders effizient sein und eine Wärmeversorgung bis zu 150 Grad Celsius ermöglichen. Die Pumpe kann für industrielle und kommunale Wärmeversorgung eingesetzt werden. In Neustadt an der Donau hat die AGO, die zur RheinEnergie AG gehört, ihre Hochtemperaturwärmepumpe erfolgreich getestet.
Energiepreis auch für Stadtwerke Wunsiedel
Neben dem Hauptpreis vergab das Wirtschaftsministerium Auszeichnungen in fünf Kategorien. Nach Oberfranken gingen zwei weitere: In der Kategorie "Systemverträgliche Sektorenkopplung" wurden die Stadtwerke Wunsiedel mit dem Projekt "der Wunsiedler Weg" ausgezeichnet.
Die Energieversorgung Wunsiedel setzt auf nachwachsende Rohstoffe aus der Region. Bis zum Jahr 2030 soll aus dem Versorgungsgebiet der Stadtwerke Wunsiedel ein unabhängiges System gemacht werden, das voll auf erneuerbare Energien baut.
Energiespeicherhäuser in Herzogenaurach ausgezeichnet
In der Kategorie "Gebäude als Energiesystem / Gebäudekonzept" gewann die Raab Baugesellschaft aus Ebensfeld in Oberfranken gemeinsam mit der Arbeitsgruppe "Effizienz" der Technischen Hochschule Nürnberg. Bei diesem Projekt geht es um Energiespeicherhäuser im mittelfränkischen Herzogenaurach. In diesen Reihenhäusern in der sogenannten "Herzobase" kommen laut Ministerium innovative Baustoffe, Geothermie und Photovoltaik, elektrische und thermische Speicher zum Einsatz.
Wertschätzung für innovative Energieprojekte
Preisträger in der Kategorie "Energieerzeugung – Strom, Wärme" wurde die Reverion GmbH aus Eresing im Landkreis Landsberg am Lech mit dem Projekt "Flexible Biogasnutzung mit höchster Effizienz". In der Kategorie "Energieverteilung inklusive Netzdienstleistungen – Wärme, Strom, Gas etc. sowie Speichertechnologien" räumte die Forschungsstelle für Energiewirtschaft München gemeinsam mit der Bayernwerk Netz GmbH aus Regensburg den Preis ab. Ihr Projekt heißt "Altdorfer Flexmarkt – dezentrale Flexibilität im netzdienlichen Realbetrieb".
Das Bayerische Wirtschaftsministerium prämiert alle zwei Jahre innovative Energieprojekte aus Bayern. Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Insgesamt wurden 30.000 Euro ausgelobt.
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