Die Nürnberg Ice Tigers stehen bei ihrer Saisonabschlussfeier auf der Bühne in der Nürnberger Arena
Bildrechte: BR/ Maximilian Albrecht

Die Nürnberg Ice Tigers bei ihrer Saisonabschlussfeier am Sonntag: Von 15 Spielern und von Chef- und Co-Trainer muss sich das Team verabschieden.

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Wer kommt, wer geht? Die Nürnberg Ice Tigers im Umbruch

Mit dem Erreichen der Play-offs hatten die Nürnberg Ice Tigers ihr Saisonziel knapp erreicht, nun aber steht ein großer Umbruch bevor. Bis zu 15 Spieler werden den Verein verlassen und auch Trainer Tom Rowe sucht nach einer neuen Herausforderung.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Mit dem Erreichen von Platz zehn und der ersten Play-off-Runde haben die Nürnberg Ice Tigers ihr Minimalziel in dieser Saison erreicht. Doch nun steht ein großer Umbruch bevor: Bis zu 15 Spieler werden den Verein verlassen und auch Cheftrainer Tom Rowe sowie Co-Trainer Manuel Kofler suchen nach neuen Herausforderungen.

In der ersten Runde der Play-offs war für die Ice Tigers Schluss. Mit 1:2 und 3:6 verlor die Mannschaft von Cheftrainer Rowe beide Spiele gegen die Adler Mannheim. Mit dem Erreichen der Vor-Play-offs hatten die Ice Tigers zumindest das von Sportdirektor Stefan Ustorf ausgegebene Minimalziel erreicht, weshalb Fans und die sportliche Leitung bei der Abschlussfeier einigermaßen versöhnlich und zufrieden auf die vergangene Saison zurückblickten.

Viele gehen, wer kommt?

Mit Ausblick auf die kommende Saison wird sich das Gesicht der Mannschaft allerdings grundlegend ändern. Neun Spieler werden den Verein sicher verlassen, darunter auch Leistungsträger wie Ian Scheid und Daniel Schmölz, Youngster Danjo Leonhardt und auch Publikumsliebling Dane Fox.

"Mein Fanherz ist gebrochen." Ice Tigers-Fan über den Abgang von Dane Fox

Auch Ludwig Byström, Jack Dougherty und Philipp Mass haben kein neues Vertragsangebot erhalten. Mit sechs weiteren Spielern laufen aktuell noch Vertragsgespräche: Niklas Treutle, Ryan Stoa, Dennis Lobach, Jake Ustorf, Max Kislinger und Lukas Ribarik. Gerade Stammtorhüter Treutle würde Sportdirektor Ustorf gerne bei den Ice Tigers halten. Der gebürtige Nürnberger ist nach dem Karriereende von Patrick Reimer die größte Identifikationsfigur für den Verein und seine Fans. Einige Neuzugänge stehen wohl schon fest, konkrete Namen sollen aber erst genannt werden, sobald diese bei ihren bisherigen Vereinen verabschiedet wurden.

Keine Meisterschaft – aber erfolgreiche Nachwuchsarbeit

Ein ähnliches Bild stellt sich auch auf der Trainerposition dar. Dort hat der US-Amerikaner Tom Rowe nach zweieinhalb Jahren seinen Abschied verkündet. Auch sein Co-Trainer Manuel Kofler wird die Ice Tigers verlassen. Der frühere NHL-Spieler, -Trainer und -Manager Rowe kam im Oktober 2021 mit großen Zielen nach Nürnberg und verkündete vor den Fans, die Meisterschaft gewinnen zu wollen. Ein Ziel, das Rowe am Ende deutlich verpasste.

Was dem 67-Jährigen aber während seiner Amtszeit durchaus gelungen ist: Gerade die jüngeren Spieler erfolgreich weiterzuentwickeln. Spieler wie Elis Hede, Danjo Leonhardt, Tim Fleischer, Roman Kechter, Julius Karrer oder Dennis Lobach haben bei dem erfahrenen Amerikaner viel Eiszeit und auch Vertrauen geschenkt bekommen – und das mit immer besser werdenden Leistungen gedankt. Nicht umsonst sind die "jungen Wilden" jetzt in der Liga gefragt, so werden Tim Fleischer, Danjo Leonhardt und Elis Hede auch den Verein wechseln.

"Wir wollen eine Organisation sein, die hartes, ehrliches Eishockey spielt." Sportdirektor Stefan Ustorf

Neuer Trainer – Spur führt nach Österreich

Nun muss sich Ustorf nach einem neuen Trainer umschauen. Die Spur führt dabei nach Österreich zum HC Innsbruck. Der dortige Trainer Mitch O’Keefe verkündete bereits vor einem Monat seinen Abschied und gilt seitdem als heißer Kandidat auf den Cheftrainerposten in Nürnberg.

Der ehemalige Torhüter war bei den Innsbruckern zunächst als Torwarttrainer tätig, ehe er 2020 zum Headcoach aufstieg. Zu seinen größten Erfolgen zählen der dritte Platz in der regulären Saison und das Erreichen des Achtelfinals in der Champions Hockey League. Erfolge, die auch anderen Clubs nicht verborgen blieben. Neben den Ice Tigers sollen sich auch andere Vereine um den Kanadier bemühen. Auf der Saisonabschlussfeier der Ice Tigers am Wochenende in der Nürnberger Arena konnte Ustorf also noch keinen Vollzug vermelden, lange wird es aber nicht mehr dauern, bis Klarheit herrscht.

Geschäftsführer Gastner hört auf

Klar ist hingegen, dass Wolfgang Gastner seinen Posten als Geschäftsführer im Jahr 2026 räumen wird und sich aus dem Tagesgeschäft zurückzieht, aber Gesellschafter bleibt. Das gab der 49-Jährige im Rahmen der Abschlussfeier bekannt. Gastner übernahm 2018 die Geschäftsführung der Nürnberg Ice Tigers und war vorher bereits 14 Jahre als Pressesprecher tätig. Wichtig war neben dieser News für die Ice Tigers-Fans, dass der Hauptsponsor des Teams, NCP, auch im kommenden Jahr dem Team treu bleiben wird.

Treue Fans auch in durchwachsener Saison

Auch die 850 Fans, die zur Feier kamen, dürften den Ice Tigers trotz der vielen Veränderungen die Treue halten. Ihnen ist bewusst, dass die großen Erfolge mit einem der kleinsten Etats der Liga nur schwierig zu erreichen sind. So wird es wohl auch in der kommenden Saison darauf ankommen, den verbleibenden Stamm der Mannschaft mit erschwinglichen erfahrenen neuen Spielern – da hatte Ustorf oft sehr gute Ideen – und mit jungen, hungrigen und talentierten deutschen Spielern gut zu kombinieren – und dafür die passenden Trainer zu finden.

Die Nürnberger Fans blicken auf jeden Fall zufrieden auf die Saison und das Erreichen der Play-offs zurück. Das bestätigt auch ein neuer Zuschauer-Rekord. Nie zuvor kamen so viele Eishockey-Fans zu den Heimspielen der Nürnberg Ice Tigers wie in der vergangenen Spielzeit.

Abschiedsspiel für Patrick Reimer, zur Einstimmung auf neue Saison

Und sie können sich schon im Sommer auf die neue Eishockey-Saison einstimmen: Denn am 17. August (14 Uhr) wird in der Nürnberger Arena das Abschiedsspiel für den Rekord-Ice-Tiger, DEL-Rekord-Torjäger und ehemaligen Nationalspieler und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Patrick Reimer stattfinden. Zahlreiche Teamkollegen aus seiner Zeit in Düsseldorf und Nürnberg werden zu einem Freundschaftsspiel aufs Eis gehen. Schon zugesagt haben Reimers Bruder Jochen, Sebastian Furchner, Klaus Kathan, Uli Hiemer, Frank Hördler, Daniel Kreutzer, Patrick Buzas und Ryan Caldwell.

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