Leiden, Sterben, aber auch die Auferstehung von den Toten: Das sind die drei Säulen des Osterfestes.
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Leiden, Sterben, aber auch die Auferstehung von den Toten: Das sind die drei Säulen des Osterfestes.

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Von der Passion zur Auferstehung: Ostern feiern – mit dem BR

An Ostern gedenken Christen des Leidens, Sterbens und der Auferstehung ihres Religionsstifters Jesus von Nazareth. Die Feierlichkeiten beginnen am Gründonnerstag und erfahren an Ostersonntag ihren Höhepunkt. Der BR überträgt einzelne Gottesdienste.

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"Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. Hinabgestiegen in das Reich des Todes. Am dritten Tage auferstanden von den Toten": Es sind diese drei Zeilen aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis, das alle großen christlichen Konfessionen anerkennen. Ihr Inhalt entspricht gewissermaßen dem, was für Christen von Karfreitag bis Ostersonntag im Mittelpunkt ihrer Gottesdienste steht.

Brot, Wein und Männer am Altar

Genau genommen beginnen die Oster-Feierlichkeiten rund um das höchste Fest der Christenheit schon am Gründonnerstag, dem Auftakt für das sogenannte "österliche Triduum": Hier steht das letzte Abendmahl im Zentrum, das Jesus in Vorahnung seines bevorstehenden Todes mit seinen Anhängern, den Jüngern, gefeiert haben soll. Und weil er den anwesenden Zwölf laut biblischem Bericht aufgetragen hat, das Mahl mit Brot und Wein zu seinem bleibenden Gedenken immerfort zu wiederholen, feiert die Kirche bis heute Gottesdienst mit Brot und Wein. Mit Verweis auf die laut Bibel nur männlichen Anwesenden im Abendmahlssaal stehen in der katholischen Kirche dabei nur geweihte Männer am Altar.

An Karfreitag ziehen Gläubige am Vormittag durch die Straßen, um die Stationen des Kreuzwegs nachzuempfinden, wie ihn Jesus vor seinem Tod am Kreuz durch die Straßen Jerusalems bis zu seinem Hinrichtungsort, dem Berg Golgota, gegangen sein soll. Das Todesurteil verhängte die römische Besatzungsmacht, weil Jesus als jüdischer Querulant für Unruhe gesorgt hatte, vor allem durch sein Einschreiten gegen Händler am Heiligtum der Juden, dem Jerusalemer Tempel. Zu seiner angenommenen Todesstunde um 15 Uhr gibt es in zahlreichen Gemeinden die typische Karfreitagsliturgie.

Was laut biblischem Bericht folgt, ist die Trauer und Verzweiflung seiner Anhänger ob des Todes ihres Messias. Heute ist die Zeit nach der Karfreitagsliturgie bis zur Auferstehungsfeier ein Nachhall dessen, was Christen glauben, wenn sie im Apostolischen Glaubensbekenntnis beten: "Hinabgestiegen in das Reich des Todes". In seiner Auslegung der Feier der Ostertage hat es der damalige Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz am Mittwoch vor Ostern 2008 so formuliert: "Es bedarf in der Tat eines Tages des Schweigens, um über die Wirklichkeit des menschlichen Lebens nachzudenken, über die Kräfte des Bösen und über die große Kraft des Guten, das aus dem Leiden und der Auferstehung des Herrn hervorgeht."

"Die Liebe ist stärker als der Hass"

Erst, als einzelne Trauernde das Grab aufsuchen, um Jesu Leichnam zu salben, entdecken sie sein leeres Grab. "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden", heißt es beim Evangelisten Lukas an der Stelle. Den Umschwung von der Trauer zur Freude vollzieht die Kirche heute in der Feier der Auferstehung. "Der Samstag des Schweigens", so Papst Benedikt XVI., "mündet ein in die Osternacht, die uns in den wichtigsten Sonntag der Geschichte eintreten lässt". Jesus, so der Glaube der Christen, ist zu Gott vorausgegangen und hat allen Menschen zugleich den Weg in den Himmel geebnet und ermöglicht.

Joseph Ratzinger, der Papst aus Bayern, entnahm dem Osterfest die für Christen zentrale Botschaft: "Diese Tage beleben in uns wieder die große Hoffnung: Der gekreuzigte Christus ist auferstanden und hat die Welt besiegt. Die Liebe ist stärker als der Hass, sie hat gesiegt."

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