Deutscher Buchpreis geht an Tonio Schachinger
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Deutscher Buchpreis geht an Tonio Schachinger

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Deutscher Buchpreis 2023 geht an Tonio Schachinger

Die Jury in Frankfurt prämierte Tonio Schachinger für seinen Roman "Echtzeitalter" und dessen "feinsinnige Ironie". Das gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Montag in Frankfurt bekannt. Schachinger war bereits zum zweiten Mal nominiert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Österreicher Tonio Schachinger ist mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Die Jury vergab die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung am Montagabend in Frankfurt am Main für den Roman "Echtzeitalter". Die Jury lobte die "feinsinnige Ironie" des Romans. Das Buch stelle die Frage nach dem "gesellschaftlichen Ort der Literatur".

Der Preisträger bedankte sich zuallererst bei seiner Frau, die ihn "alles was ich weiß in diesem Leben" gelehrt habe. Nach weiteren Danksagungen ging er auf die Ereignisse in Israel ein. Er hoffe als "Nicht-Betroffener" auf eine Möglichkeit, dass "Leute nicht umgebracht werden" und sich Jüdinnen und Juden in Europa und dem Rest der Welt sicher fühlen können.

Coming of Age und Videospiel-Hommage

"Echtzeitalter" ist eine Coming-of-Age-Geschichte, in dem sich ein Wiener Teenager namens Till nach dem Tod des Vaters zu einem der besten Spieler des Gaming-Klassikers "Age of Empires" entwickelt - einem Spiel, für das auch Schachinger selbst eine Leidenschaft hegt. Es ist der zweite Roman des Österreichers. Bereits sein Debüt "Nicht wie ihr" stand 2019 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. In diesem Jahr konkurrierten in der Endrunde neben Schachinger: Terézia Mora mit "Muna oder Die Hälfte des Lebens", Necati Öziri mit "Vatermal", Anne Rabe mit "Die Möglichkeit von Glück", Sylvie Schenk mit "Maman" und Ulrike Sterblich mit "Drifter".

196 Titel gesichtet

Die sieben Jurymitglieder hatten seit Ausschreibungsbeginn 196 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2022 und dem 19. September 2023 erschienen sind. Im vergangenen Jahr hatte der Roman "Blutbuch" von Kim de l'Horizon den Buchpreis gewonnen.

Die Vergabe des Deutschen Buchpreises bildet traditionell den Auftakt der Buchmessen-Woche in Frankfurt. Die fünftägige Literaturschau öffnet am Mittwoch ihre Pforten.

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