Archivbild: Ein an Masern erkranktes Kind
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Masern breiten sich aus: WHO schlägt Alarm

Sie treffen vor allem Säuglinge und Kinder, und das besonders in ärmeren Ländern: die Masern. Immer mehr stecken sich mit der Krankheit an, die im schlimmsten Fall tödlich sein kann. Nun schlägt die Weltgesundheitsorganisation Alarm.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm: Letztes Jahr wurden ihr 79 Prozent mehr Masern-Fälle gemeldet als 2022. Und das ist wohl nur die Spitze des Eisberges, denn die Dunkelziffer dürfte hoch sein.

2023 wurden weltweit mehr als 306.000 Masern-Fälle registriert. Doch der WHO werden längst nicht alle Fälle gemeldet. Deshalb geht sie davon aus, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Schon 2022 hatte es nach Schätzungen auf der Grundlage von Modellrechnungen weltweit 9,2 Millionen Infektionen und 136.216 Todesfälle mit Masern gegeben. Natasha Crowcroft, die bei der WHO für Masern und Röteln zuständig ist, nannte die aktuellen Zahlen "äußerst besorgniserregend", denn mehr Krankheitsfälle bedeuteten zwangsläufig auch mehr Masern-Tote. Betroffen seien vor allem Säuglinge und Kinder in ärmeren Ländern.

Mehr Ansteckungen wegen weniger Impfungen

Den Hauptgrund für den sprunghaften Anstieg sieht die WHO darin, dass weltweit weniger Menschen vollständig gegen Masern geimpft sind. Zum einen hätte die Corona-Pandemie Impfkampagnen verzögert und unterbrochen. Mittlerweile führten Wirtschaftskrisen und politische Konflikte dazu, dass Gesundheitsvorsorge in vielen Ländern der Erde eine zu geringe Rolle spiele. Besonders schwierig ist die Lage nach Angaben der WHO in Staaten, die einerseits zu wenig Geld für Impfkampagnen haben – die andererseits aber nicht so arm seien, dass sie bereits finanziell von der Weltgemeinschaft unterstützt werden.

Masernwelle auch in Österreich

Aber auch in Europa treten die Masern vermehrt auf. So häuften sich zuletzt etwa die Infektionen in Österreich. Von Anfang Januar bis Mitte Februar wurden dort bereits 75 Erkrankungen gemeldet. 2023 waren es insgesamt 186 registrierte Fälle. Das waren mehr als dreimal so viele wie in Deutschland; obwohl Deutschland fast zehnmal so viele Einwohner hat.

Experten und Behörden sehen große Impflücken in Österreich. Eine Impfpflicht gibt es dort nicht.

Um die Masern auszurotten, müssen mindestens 95 Prozent einer Bevölkerung vollständig gegen die Krankheit geimpft sein, so die WHO. Die weltweite Impfquote ist nach ihren Angaben zuletzt auf 83 Prozent gesunken.

Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die schneller übertragen wird als etwa die Grippe. Typische Symptome sind Fieber und roter Hautausschlag. Bei etwa einem von tausend Erkrankten kommt es aber auch zu einer Hirnhautentzündung. Dann können die Masern lebensgefährlich werden.

Mit Informationen von AFP

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