Eine riesige Rauchwolke am Himmel über einer Häuserreihe in der Stadt Bedford, Nova Scotia, Kanada (28.05.2023)
Bildrechte: REUTERS/Eric Martyn/File Photo

Zahlreiche Waldbrände im Osten Kanadas bedrohen auch Ortschaften wie die Stadt Bedford - tausende Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen

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Waldbrände in Kanada weiter nicht unter Kontrolle

In der kanadischen Provinz Nova Scotia haben Waldbrände binnen weniger Tage mehr als 200 Wohnhäuser beschädigt oder zerstört. Tausende Menschen mussten fliehen. Ein Feuer bedroht auch die Großstadt Halifax.

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Die Feuerwehrleute im Osten Kanadas kämpfen weiter verzweifelt gegen mehrere Waldbrände, die auch nach vier Tagen noch außer Kontrolle sind. Betroffen davon ist vor allem die Provinz Nova Scotia. Deren Regierungschef Tim Houston sprach von beispiellosen Bränden in der Geschichte des Landes. Die Region brauche "jede Hilfe, die wir kriegen können". Houston forderte deshalb auch die Hilfe der Armee an.

Derzeit 14 Waldbrände in Nova Scotia in Kanada

Insgesamt 14 Waldbrände wüten derzeit in der kanadischen Provinz. Eines der Feuer nähert sich der Großstadt Halifax. Der dortige stellvertretende Feuerwehrchef, David Meldrum, teilte mit, dass vorerst keiner der 16.000 Menschen, die ihre Häuser in den Vororten bereits verlassen mussten, zurückkehren könne. Weitere 2.000 Menschen, die vor einem noch größeren Brand im Südwesten von Nova Scotia flohen, dürfen sich ihren Häusern ebenfalls nicht nähern.

Kanadas Regierungschef Justin Trudeau bezeichnete die Lage als "herzzerreißend" und sagte unbegrenzte Hilfe zu. Aus Nachbarprovinzen wurden bereits zwölf Löschflugzeuge nach Nova Scotia verlegt. Beamte der Küstenwache verstärken die Löschmannschaften und helfen bei der Evakuierung von Gebäuden.

Die Flammen werden durch heftige Winde immer wieder angetrieben. Es hat außerdem seit Tagen nicht geregnet. Meteorologen rechnen damit, dass das Wetter frühestens am Freitagabend umschlagen könnte. Der Rauch zieht derzeit auch die Atlantikküste hinab Richtung Süden und sorgte für Smog-Warnungen in den 800 Kilometer entfernten US-Bundesstaaten New Jersey und Pennsylvania.

Feuer oft Menschen gemacht - Mehr Trockenheit durch Klimawandel

Nach Angaben der Behörden wurden alle Feuer wahrscheinlich von Menschen verursacht. Experten sagen allerdings, dass der Klimawandel durch die extreme Trockenheit dazu beiträgt, dass Waldbrände häufiger und heftiger auftreten.

In Kanada gibt es seit Wochen immer wieder Brandherde. Zunächst war vor allem der Westen des Landes betroffen mit der Provinz Alberta, jetzt ist es auch der Osten.

Mit Informationen von AFP und AP

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