Waldbrand - Symbolbild
Bildrechte: picture alliance/Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Waldbrand - Symbolbild

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Was tun bei einem Waldbrand?

Schon eine achtlos weggeschnippte Zigarette oder ein Lagerfeuer am falschen Ort zur falschen Zeit reichen, um Feuer in einem Wald zu entfachen. Soweit, so bekannt. Aber was tun, wenn man beim Spazieren gehen Flammen lodern sieht?

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

  • Informieren Sie sich vor Campingausflügen, Radtouren, Wanderungen und Urlauben in oder an Wäldern über die Waldbrandgefahr.
  • Rufen Sie bei Qualm, herrenlosen Lagerfeuern oder Bränden den Notruf 112 an! Das gilt für ganz Europa. In anderen Ländern hat man dann nicht immer die Feuerwehr in der Leitung, aber zum Beispiel die Polizei oder andere Behörden, die die Feuerwehr alarmieren.
  • Falls Sie nicht genau wissen, wo Sie sind, halten Sie nach sogenannten Rettungspunkten Ausschau. Das sind meist grün-weiße Schilder, auf die eine Kennung gedruckt ist. Oft stehen sie am Waldrand oder an Parkplätzen. Damit kann die Feuerwehr sofort einen Standort ermitteln.
  • Löschen Sie kleine oder beginnende Feuer, damit sich ein Brand nicht ausweiten kann. Treten sie glimmende Zigarettenkippen im Gras aus oder ersticken Sie aufflackernde kleine Flammen mit Sand und Erde.
  • Bringen Sie sich bei Löschversuchen niemals selbst in Gefahr! Flüchten Sie, wenn sich ein Feuer rasch ausbreitet und rufen Sie dann erst die 112.
  • Bei einem Waldbrand immer quer zum Wind flüchten und nicht in Rauchwolken hineingehen.
  • Bei Bergtouren und Brand im Bergwald möglichst schnell bergab flüchten, denn Rauch steigt nach oben.
Bildrechte: StMELF
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

So sieht ein Rettungspunkt in Bayern aus. Meist steht das Schild außerhalb des Waldes, manchmal sogar in Ortschaften.

Bildrechte: StMELF
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Und diese Infos stehen auf einem Rettungspunkt.

Wie man einen Waldbrand vermeidet

  • Werfen Sie keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur oder aus dem Auto. Ein Böschungs- oder Flächenbrand ist schneller entfacht, als Sie denken.
  • Stellen Sie Autos und Motorroller nicht auf trockene Grasflächen, vor allem in der Nähe von Wäldern. Heiße Katalysatoren und Abgasanlagen können Feuer entfachen. Dies betrifft neben allen Modellen mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren (viele Pkw mit Otto-Motoren) auch immer häufiger Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro VI. Werden sie in den Regenerationsmodus geschaltet, können sehr hohe Temperaturen entstehen.
  • Vom 1. März bis 31. Oktober darf in bayerischen Wäldern nicht geraucht werden. Das gilt nicht für Waldbesitzer und andere Menschen, die beruflich im Wald arbeiten müssen.
  • Zünden Sie in der Nähe von Wäldern (bis 100 Metern) und ausgetrockneten Feldern keine Grills, Partyfackeln oder Lagerfeuer an - vor allem bei Trockenheit. Halten Sie sich an die ausgewiesenen Grillplätze.
  • Seien Sie besonders vorsichtig in lichten, grasreichen Bergwäldern. Der Föhnwind trocknet diese besonders stark aus und sie sind besonders schwer zu löschen.
  • Stellen Sie Ihr Auto immer so ab, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden.

Waldbrandstatistik - Warum brennen Wälder?

Der Klimawandel sorgt dafür, dass die Sommer in Deutschland zunehmend heißer und trockener werden. Die Wälder trocknen dann schneller aus und die Waldbrandgefahr steigt.

Die konkrete Ursache der meisten Brände ist unbekannt. Bei den bekannten Ursachen führt Fahrlässigkeit von Waldbesuchern und Campern die Rangliste an, gefolgt von Brandstiftung. In Zahlen heißt das:

  • Im Jahr 2021 wurden insgesamt 548 Waldbrände in Deutschland gezählt. Fahrlässigkeit führte zu 128 und Brandstiftung zu 92 Waldbränden. Bei den 128 durch Fahrlässigkeit verursachten Bränden wurden 74 durch Waldbesucher, Camper oder Kinder verursacht. 32 Waldbrände entstanden durch Fahrlässigkeit bei wirtschaftlichen Aktivitäten (Landwirtschaft, Holzernte).
  • 7 der Waldbrände wurden durch natürliche Ursachen wie Blitzschlag ausgelöst.
  • Bei 289 Waldbränden konnte die Ursache nicht ermittelt werden.

(Quelle: Deutscher Feuerwehrverband, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Waldbrandstatistik, Umweltbundesamt)

Dieser Artikel ist erstmals am 23. August 2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

Nürnberger Waldbrand-Experte schult Feuerwehrleute
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Thorsten Sprenger ist Experte auf dem Gebiet der Waldbrand-Bekämpfung und bildet er Feuerwehrler in ganz Deutschland aus.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!