Ein Mitarbeiter betrachtet in einem Kontrollraum des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf einem Monitor das Querschnittsbild einer Prostata.
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Ein Mitarbeiter betrachtet in einem Kontrollraum des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf Monitor das Querschnittsbild einer Prostata.

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Kampf gegen Krebs: EU-Milliarden für Forschung und Prävention

Millionen Erkrankungen jedes Jahr, ein häufig tödlicher Krankheitsverlauf und Ungleichheiten zwischen den Mitgliedstaaten. Dem will sich die EU-Kommission mit dem Aktionsplan gegen Krebs entgegenstellen.

Die Europäische Union im Kampf gegen den Krebs – anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar hat die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket gegen die Krankheit vorgestellt. Über den Aktionsplan gegen Krebs sollen vier Milliarden Euro in Präventionskampagnen, Vorsorge und Forschung fließen. "Unser übergreifendes Anliegen ist es, überall in der EU gleichen Zugang zu moderner Technologie und Behandlung zu ermöglichen", erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Im vergangenen Jahr erkrankten nach offiziellen Angaben rund 2,7 Millionen Menschen in der Europäischen Union an Krebs. Knapp die Hälfte aller Patientinnen und Patienten hat dabei den Kampf gegen die Krankheit nicht überlebt. Der Aktionsplan gegen Krebs wurde von der EU-Kommission bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Auslöser dafür war auch die Erkenntnis, dass die Überlebenschancen in den EU-Staaten unterschiedlich ausfallen. Ungleiche Bedingungen also, häufig zum Nachteil Erkrankter in östlichen Mitgliedstaaten.

Kyriakides: Gebärmutterhalskrebs bis 2030 eliminieren

Mit konkreten Zielsetzungen sollen schon in den nächsten Jahren bestimmte Varianten der Krankheit gezielt bekämpft werden. Dazu zählt auch die "Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs und anderen durch humane Papillomviren (HPV) verursachten Krebsarten", wie Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides ankündigte. Rund 90 Prozent der jungen Frauen und deutlich mehr Männer sollen deshalb gegen HPV geimpft werden. Das Ziel: keine Erkrankungen mehr an Gebärmutterhalskrebs bis 2030.

Ziel der EU-Kommission: Tabakfreie Generation

Im Kampf gegen den Lungenkrebs hat sich die EU vorgenommen, die Raucherquote bis 2040 auf unter fünf Prozent abzusenken. Mit rund 25 Prozent liegt diese Zahl aktuell noch deutlich höher. Man habe sich das Ziel "einer tabakfreien Generation" gesetzt, erklärte Kyriakides. Gelingen soll das über die Besteuerung, die Kennzeichnung von Verpackungen oder weiteren Vorgaben für die Werbung von Tabakherstellern.

Große Unterschiede zwischen den EU-Staaten im Bereich Vorsorge

Zudem will die Kommission bis 2025 weitestgehend allen Menschen, die zur Risikogruppe für Brust-, Gebärmutterhals- oder Darmkrebs zählen, eine Vorsorgeuntersuchung anbieten. Hier gilt der Grundsatz: Je mehr Vorsorge in einem Land betrieben wird, desto geringer ist die Zahl der Krebstoten im Verhältnis zur Bevölkerung. Beim Thema Vorsorge liegen nach offiziellen Angaben derzeit noch große Unterschiede zwischen den EU-Staaten vor, diese sollen nun beseitigt werden. "Wir wollen sicherstellen, dass alle Krebspatienten die gleichen Überlebenschancen haben", erklärte Gesundheitskommissarin Kyriakides.

Deutschland: Krebs für rund ein Viertel der Todesfälle verantwortlich

In Deutschland starben im Jahr 2019 etwa 231.000 Menschen an Krebs. Damit war die Krankheit für rund ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich, wie das Statistische Bundesamt kurz vor dem Weltkrebstag mitteilte.

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