14.02.2023: Spargel im Boden
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14.02.2023: Spargel im Boden

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In Südbayern beginnt die Spargelernte

Die bayerische Spargelsaison ist eröffnet. In der Region Schrobenhausen an der Grenze zwischen Oberbayern und Schwaben beginnen die Betriebe bereits mit der Ernte des Edelgemüses. Wie teuer die Stangen in diesem Jahr sein werden, ist noch unklar.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Im Süden Bayerns geht bereits die Spargelernte los. Während des warmen Wetters in der vergangenen Woche habe man mit dem Stechen begonnen, berichtet Spargelbauer Christian Schiebel aus Pörnbach im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm: "Wir sind schon voll am Werkeln." Am vergangenen Samstag habe er seinen Hofladen geöffnet.

Und am Montag habe sein Betrieb erstmals in diesem Jahr den Münchner Großmarkt mit Spargel beliefert, erzählt Schiebel: "Damit sind wir in diesem Jahr sogar ungewöhnlich spät dran." Meist lege er mit seinem Team schon in der 11. Kalenderwoche los, also Mitte März. Der niederschlagsreiche März habe den Start ein wenig verzögert, sagt der Landwirt.

Noch schützen Folien die Spargelstangen

Im Moment müsse er die Spargelstangen noch mit Folie schützen, sagt Schiebel: "Ganz ohne Folie geht es wahrscheinlich Ende April." Mit den Plastikfolien wird das beliebte Gewächs vor Kälte, Witterung und Unkraut geschützt, es wächst gleichmäßiger. So verschaffen sich die Spargelbauern Planungssicherheit. Wenn zum Beispiel ein Graupelschauer komme, könne ohne Schutzfolie der Ertrag stark einbrechen, erklärt Schiebel. Das werde vor allem dann zum Problem, wenn man Vorbestellungen nicht bedienen könne.

Pörnbach gehört zur Spargelregion Schrobenhausen. Das Gebiet liegt im Dreieck der Großstädte München, Augsburg und Ingolstadt und ist das größte zusammenhängende Spargelanbaugebiet Bayerns. Die sandigen Böden rund um die Kreisstadt Schrobenhausen im Westen Oberbayerns bieten beste Voraussetzungen für das Saisongemüse. Mehrere Betriebe aus der Region hätten in den vergangenen Tagen mit dem Spargelstechen begonnen, berichtete eine Sprecherin des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer.

Weitere Spargelgebiete im Freistaat sind die Region Abensberg im niederbayerischen Landkreis Kelheim, das Knoblauchsland um Nürnberg, das Umland von Bamberg sowie das unterfränkische Maindreieck. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik wird in Bayern auf einer Gesamtfläche von 3.900 Hektar Spargel angebaut. Als übliche Ernteperiode gilt die Zeit von Anfang April bis um die Sommersonnenwende im Juni.

2022 war kein gutes Spargeljahr

Die Bauern hoffen in diesem Jahr wieder auf eine gute Ernte: Im vergangenen Jahr wurde bundesweit nämlich spürbar weniger Spargel geerntet als im Vorjahr. 110.300 Tonnen Spargel entsprechen einem Minus von acht Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Weniger Spargel war demnach zuletzt im Jahr 2013 gestochen worden. Noch stärker, nämlich um 29 Prozent, gingen die Importe des Gemüses zurück. Den Statistikern zufolge führte Deutschland 19.500 Tonnen Spargel vor allem aus Spanien ein. Auch aus Griechenland, Italien und Peru kamen demnach bedeutende Mengen. Der Export von Spargel betrug laut Statistischem Bundesamt lediglich 2.900 Tonnen.

Etwas mehr Öko-Spargel

"Eine Ursache für die geringere Spargelernte dürfte auch der Rückgang der Anbaufläche sein", erklärten die Statistiker. Demnach wurde das Gemüse nur noch auf 21.300 Hektar erzeugt. Das waren knapp fünf Prozent weniger als 2021 und der niedrigste Wert seit 2015. Trotzdem blieb Spargel das Gemüse mit der größten Anbaufläche in Deutschland vor Speisezwiebeln (15.100 Hektar) und Karotten/Möhren (13.600 Hektar). Leicht gewachsen ist die rein ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche für Spargel – und zwar um zwei Prozent auf 1.600 Hektar.

Preise noch unklar

Im vergangenen April waren die Erzeugerpreise für das Stangengemüse so hoch wie seit Anfang 2015 nicht mehr: Spargel kostete im Vergleich zum April 2021 gut ein Drittel mehr. Zu Beginn der Ernte ist das Gemüse meist relativ teuer, die Preise gehen im Laufe der Saison aber meist zurück.

Wie die Preise in diesem Jahr sein werden, ist laut Spargelbäuerin Claudia Westner, die im Vorstand des Spargelerzeugerverband Südbayern ist, noch unklar. Die Preisgestaltung sei Sache der Betriebe. "Der Preis auf dem Großmarkt, wo wir jetzt viel verkaufen, ist sicher immer ein anderer als ab Hof. Ich denke nicht, dass es zu großen Preissprüngen in den Hofläden kommen wird. Denn wir sind ja auch sensibilisiert, was die Teuerungen betrifft."  

Mit Informationen von AFP, Reuters, dpa

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