Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wirft seinem Gesundheitskollegen Karl Lauterbach (SPD) Panikmache in der Corona-Politik vor.
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Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wirft seinem Gesundheitskollegen Karl Lauterbach (SPD) Panikmache in der Corona-Politik vor.

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Corona: Ereignisse vom 29. August bis 4. September im Rückblick

Nachrichten und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 29. August bis 4. September im Rückblick.

Montag, 29. August 2022

Mittwoch, 31. August 2022

Dienstag, 30. August 2022

Sonntag, 04. September 2022

Donnerstag, 01.09.2022

03.35 Uhr: Debeka: Erste Anerkennungen von Corona für Berufsunfähigkeit

Die Debeka-Versicherungsgruppe meldet erstmals auch Corona als Grund für eine anerkannte Berufsunfähigkeit verbunden mit einer Invalidenrente. "Wir hatten 2021 die ersten sechs Fälle, da zahlen wir", sagte Vorstandschef Thomas Brahm am Stammsitz Koblenz der dpa. Die Debeka ist nach eigenen Angaben viertgrößter Lebensversicherer in Deutschland mit 451.000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten. Eine Covid-19-Infektion und ihre Folgen werden laut Brahm erst zeitversetzt als Grund für Berufsunfähigkeit anerkannt: Bei längeren Erkrankungen fließen beispielsweise zunächst Lohnersatzleistungen. Zudem fehlte laut der Debeka "kurz nach Ausbruch der Pandemie eine Arztprognose zur Berufsunfähigkeit von mindestens sechs Monaten". Corona als anerkannter Grund hierfür könnte Brahm zufolge aber häufiger werden: "Das wird vielleicht noch unterschätzt. Long und Post Covid werden sowieso die sozialen Systeme noch mehr belasten."

01.00 Uhr: Keine RKI-Zahlen am Sonntag

Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht sonntags keine neuen Coronazahlen. Viele Gesundheitsämter melden am Wochenende nicht. Am Samstag war die Sieben-Tage-Inzidenz auf 230,5 von 234,4 am Vortag gesunken. Das RKI meldete 120 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl lag damit bei 147.762.

17.11 Uhr: Keine Maskenpflicht - aber nicht genügend Lehrer zum Schulbeginn in Frankreich

Keine Maskenpflicht, aber nicht genügend Lehrkräfte - unter diesen Vorzeichen beginnt für etwa zwölf Millionen französische Kinder und Jugendliche am Donnerstag wieder die Schule.

Derzeit sind in Frankreich etwa 4.000 Lehrerstellen nicht besetzt. Die Regierung setzt auf Aushilfskräfte, deren nur wenige Tage dauernde Ausbildung in der Kritik steht. In Frankreich werden Lehrer schlechter bezahlt als im Durchschnitt der OECD-Länder. Berufsanfänger verdienen etwa 1.800 Euro brutto, nach elf Berufsjahren liegt das Gehalt bei etwa 3.000 Euro brutto.

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es keine verpflichtenden Schutzmaßnahmen mehr an den Schulen, lediglich Empfehlungen, etwa zum Händewaschen und regelmäßigen Lüften. Die landesweite Inzidenz liegt derzeit bei 184 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.

16.04 Uhr: Studie: Mädchen leiden psychisch mehr unter Corona als Jungen

Mädchen leiden einer Untersuchung der Krankenkasse DAK Gesundheit psychisch deutlich stärker unter der Corona-Pandemie als Jungen. So seien bei Depressionen die Behandlungszahlen von 15- bis 17-jährigen Mädchen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2018 um 18 Prozent gestiegen, teilte die Kasse am Dienstag in Hamburg mit. Bei den 10- bis 14-Jährigen waren es den Angaben zufolge sogar 23 Prozent. Bei Jungen hingegen sank die Depressions-Neuerkrankungsrate bei den 10- bis 14-Jährigen um 17 Prozent und bei den 15- bis 17-Jährigen um 15 Prozent. Ein ähnliches Bild zeige sich bei Essstörungen und Angststörungen: Während bei Mädchen die Behandlungszahlen deutlich zunahmen, sanken sie bei Jungen.

Für den Kinder- und Jugendreport untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Analyseunternehmens Vandage und der Universität Bielefeld den Angaben zufolge Abrechnungsdaten von rund 782.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Untersucht worden seien die Jahre 2018 bis 2021. In die Studie flossen laut DAK allein 2021 rund 3,3 Millionen Arztbesuche, 3,3 Millionen Arzneimittelverschreibungen und 88.000 Krankenhausaufenthalte ein. Mit der steigenden Zahl neu an einer Depression erkrankter Teenager-Mädchen erhöhte sich auch die Verschreibung von Medikamente.

16.00 Uhr: Verwaltungsgericht Düsseldorf bestätigt Tätigkeitsverbot für ungeimpften Mitarbeiter

Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat ein Betretungs- und Tätigkeitsverbot für einen Mitarbeiter einer Behinderteneinrichtung wegen einer fehlenden Corona-Impfung bestätigt. Das Gericht erklärte eine entsprechende Entscheidung des Kreises Viersen in einem am Dienstag verkündeten Beschluss für rechtmäßig. Ein Eilantrag des Betroffenen wurde damit abgelehnt. (AZ: 29 L 1703/22)

Das Verwaltungsgericht verwies auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom April, wonach die Einführung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht verfassungsgemäß war. Das Gesundheitsamt des Kreises Viersen habe zu Recht dem Schutz der in der betreffenden Einrichtung betreuten, besonders schutzbedürftigen Menschen den Vorrang gegenüber den Belangen des Antragstellers eingeräumt.

Das Gericht wies zudem darauf hin, dass das Betretungs- und Tätigkeitsverbot bis Jahresende befristet wurde. Zudem sei es dem Antragsteller möglich, mit einem ärztlichen Attest nachzuweisen, dass er die Corona-Impfung aus medizinischen Gründen nicht bekommen kann. Gravierende Folgen einer Impfung seien nur mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Gegen den Beschluss kann Beschwerde am Oberverwaltungsgericht in Münster eingelegt werden.

15.50 Uhr: BGH: Kostenfreier Reiserücktritt wegen Corona je nach Fall möglich

Der Ausbruch einer Pandemie kann Pauschalurlauber zur kostenfreien Stornierung ihrer Reise berechtigen. Ob sie dem Veranstalter Stornogebühren zahlen müssen, ist aber vom Einzelfall abhängig. Das ergibt sich aus der Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) zu drei Corona-Fällen, die die Karlsruher Richter und Richterinnen heute verkündet haben. (Az. X ZR 66/21 u.a.)

Laut Gesetz bekommt der Kunde nur dann den vollen Preis zurück, wenn "außergewöhnliche Umstände" die Reise "erheblich beeinträchtigen". Im Fall einer Über-80-Jährigen mit Anfälligkeit für Lungenentzündungen, der eine Flusskreuzfahrt zu riskant geworden war, sah der BGH diese Voraussetzungen gegeben. Das zuständige Landgericht habe hier zu Recht das Alter und die Vorerkrankungen berücksichtigt, weil diese Umstände bei Corona auf einmal eine besondere Rolle gespielt hätten. Die Annahme, dass die Ansteckungsgefahr auf einem Schiff mit 100 Passagieren trotz Hygienekonzept deutlich höher gewesen sei als zu Hause, ist demnach ebenfalls nicht zu beanstanden.

Ein zweites Verfahren setzten die Richter aus, um ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in einem anderen Fall abzuwarten. Hier war die stornierte Ostsee-Kreuzfahrt später ganz ausgefallen. Der EuGH soll sich dazu äußern, ob eine solche nachträgliche Entwicklung zu berücksichtigen ist. Der dritte Fall - hier geht es um eine Mallorca-Pauschalreise - muss erneut am Berufungsgericht verhandelt werden. Dass das gebuchte Hotel geschlossen war, reicht dem BGH als einzige Begründung für den Erlass der Stornogebühren nicht aus. Nun muss geklärt werden, ob eine andere Unterkunft zumutbar gewesen wäre und wie die Corona-Lage insgesamt war.

Alle drei Reisen waren Anfang 2020 vor Ausbruch der Pandemie in Europa gebucht worden und hatten im Sommer 2020 stattfinden sollen.

15.02 Uhr: Portugals Gesundheitsministerin nach massiver Kritik zurückgetreten

Nach massiver Kritik wegen schwerer Mängel im Krankenhaus-System ist die portugiesische Gesundheitsministerin Marta Temido zurückgetreten. Der sozialistische Ministerpräsident António Costa teilte am Dienstag mit, er habe ihren Rücktritt akzeptiert. Costa dankte der 48-Jährigen besonders für ihre Arbeit während der Corona-Pandemie. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Temido werde "nicht schnell" ernannt werden, fügte sein Büro hinzu.

Temido war seit 2018 Teil der portugiesischen Regierung. Anerkennung bekam sie für die Bewältigung der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Gesundheitskrise in Portugal. Sie gehörte zu den beliebtesten Politikerinnen und Politikern der Regierung von Costa.

Zuletzt war die 48-Jährige jedoch von der Opposition und Vertretern des Pflegepersonals scharf kritisiert worden. Krankenhäuser in Portugal hatten im Sommer wegen eines Ärztemangels Schwierigkeiten, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Zuletzt sorgte ein Fall für große Empörung: Eine schwangere Inderin starb an einem Herzstillstand beim Transport von einem Krankenhaus ins andere in Lissabon, weil die Neugeborenenstation der ersten Klinik überfüllt war.

14.57 Uhr: Zahl der ausgesetzten Tiere in Großbritannien nimmt stark zu

In Großbritannien nimmt die Zahl der ausgesetzten Tiere nach Angaben von Aktivisten stark zu. Wie die Tierschutzorganisation Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) mitteilte, werden wegen der steigenden Lebenshaltungskosten jetzt viele Tiere ausgesetzt, die während der Corona-Pandemie angeschafft wurden. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden demnach 22.908 ausgesetzte Tiere verzeichnet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 18.375.

  • Zum Artikel: Tierheime überfüllt: Tierschutzbund fordert staatliche Hilfe

14.30 Uhr: Holetschek: Impfzentren bereit für angepasste Corona-Impfstoffe

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sieht die Impfzentren im Freistaat gut auf bevorstehende Corona-Impfungen mit den neuen Impfstoffen vorbereitet. "Wir können in Bayern zügig mit den Impfungen beginnen, sobald der angepasste Impfstoff im September angekommen ist", sagte Holetschek am Dienstag laut Mitteilung in München. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Montag angekündigt, dass zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bereits Anfang September ausgeliefert werden sollen. Holetschek sagte, es müssten "rasch ausreichend Impfdosen zur Verfügung gestellt werden, um die zu erwartende Nachfrage decken zu können".

12.28 Uhr: Weitere Corona-Fälle bei Spanien-Rundfahrt - 13 Fahrer betroffen

Bei der Spanien-Rundfahrt der Radprofis häufen sich die Corona-Fälle. Zum Zeitfahren in Alicante konnte am Dienstag der Brite Ethan Hayter nicht mehr antreten, wie dessen Team Ineos kurz zuvor mitgeteilt hatte. Am Ruhetag am Montag wurde zuvor der Däne Mathias Norsgaard aus dem Movistar-Team positiv getestet. Seit dem Auftakt der Vuelta am 19. August schieden insgesamt bereits 13 Fahrer wegen positiver Corona-Befunde aus.

12.10 Uhr: Bettenzahl in Krankenhäusern im zweiten Corona-Jahr kaum verändert

Im zweiten Corona-Jahr haben sich Angebot und Nachfrage von Krankenhäusern im Durchschnitt kaum verändert: Die Zahl der aufgestellten Betten und auch der Intensivbetten war laut Statistischem Bundesamt 2021 genauso hoch wie 2020. Wie die Statistiker am Dienstag in Wiesbaden berichteten, gab es im vergangenen Jahr insgesamt 483.532 Betten, darunter 27.394 Intensiv- und 7.494 sogenannte Intermediate Care-Betten, eine Zwischenstufe zwischen Intensiv- und Normalstation.

10.15 Uhr: China schickt fast vier Millionen Menschen bei Peking in Corona-Lockdown

Im Vorfeld eines wichtigen Kongresses der Kommunistischen Partei in China hat das Land für mehrere Millionen Menschen einen Corona-Lockdown verhängt. Seit Dienstag müssen fast vier Millionen Menschen in der Provinz Hebei bei Peking bis zum Ende der Woche Zuhause bleiben. Zudem müssen sich mehr als 13 Millionen Menschen in der benachbarten Hafenstadt Tianjin PCR-Tests unterziehen. Zuvor waren dort 80 Corona-Fälle festgestellt worden. Die Behörden wollen mit den Maßnahmen größere Corona-Ausbrüche verhindern.

08.48 Uhr: Mehr Corona-Erkrankungen nach Allgäuer Festwoche - weniger stark als in Straubing

Nach der Allgäuer Festwoche in Kempten ist die Zahl der Corona-Erkrankungen in der Region leicht angestiegen. In Kempten selbst lag die 7-Tage Inzidenz zu Beginn der Festwoche am 13. August knapp unter 300 und erreichte eine Woche nach deren Ende einen vorläufigen Höhepunkt am vergangenen Samstag (27.8.22) mit fast 420. Vergleicht man den gestrigen Wert im Stadtgebiet Kempten mit dem von vor einer Woche, ergibt sich fast eine Verdreifachung (129 am 22.8., 364 am 29.8.). Wie sich das im Wochenverlauf weiterentwickele, bleibe abzuwarten, erklärt Doktor Eva Niederle vom Gesundheitsamt Oberallgäu, da gerade montags die Werte durch das Wochenende etwas verzerrt würden. Aufgrund der Urlaubszeit und möglicherweise auch ab und an wegen des "Verkennens als Sommergrippe" würden zudem viel weniger Testungen durchgeführt, man gehe mithin von einer großen Ungenauigkeit bei der Erfassung aus. Eine ähnliche Dynamik wie durch in Straubing zeichne sich allerdings noch nicht ab. Dort hat die Inzidenz eine Woche nach dem Gäubodenfest den bundesweit höchsten Wert erreicht.

Die Allgäuer Festwoche fand vom 13. bis 21. August statt. Sie ist die größte Verbrauchermesse im Allgäu mit Volksfest und Bierzelt, die auch heuer, trotz einer deutlich verkleinerten Version, insbesondere zu den Abendveranstaltungen viele Besucher anlockte. 2020 und 2021 war sie pandemiebedingt ausgefallen.

08.19 Uhr: Regionen in China verhängen erneut Lockdowns

In China haben weitere Regionen im Zuge der "Null-Covid-Strategie" erneut Lockdowns oder Einschränkungen des öffentlichen Lebens verhängt. Die neuen Maßnahmen sollen zunächst nur wenige Tage dauern, wie die Behörden mitteilten. So schloss Longhua, ein Stadtteil von Shenzhen mit 2,5 Millionen Einwohnern, am Dienstag verschiedene Unterhaltungsstätten und Großhandelsmärkte und setzte Großveranstaltungen aus. In der Hafenstadt Dalian, im Nordosten Chinas, die für Sojabohnen und Eisenerzimporte wichtig ist, traten die größten Stadtteile mit rund drei Millionen Einwohnern am Dienstag in einen Lockdown ein, der bis Sonntag dauern soll.

Offiziellen Daten zufolge wurden am 29. August in China 1.717 Infektionen gemeldet, 349 symptomatische und 1.368 asymptomatische. Ökonomen befürchten weitere Beeinträchtigungen der Wirtschaft bei einer erneuten Eskalation oder Verlängerung der Beschränkungen in großen Metropolen.

05.01 Uhr: RKI registriert 54.504 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 247,3

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 247,3 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 242,8 gelegen (Vorwoche: 288,5; Vormonat: 578,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 54.504 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 60.411) und 119 Todesfälle (Vorwoche: 146) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

04.45 Uhr: BGH prüft Reiserücktritte in der Pandemie

Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt in Karlsruhe erneut über die Konsequenzen aus der Stornierung einer Pauschalreise wegen der Corona-Pandemie. In drei Fällen fordern Touristen ihre Anzahlung zurück, nachdem sie wegen Corona nicht an der Reise teilnehmen wollten. Kunden können eine Reise vor deren Beginn jederzeit stornieren - das Reiseunternehmen kann aber normalerweise eine Entschädigung verlangen. (Az. X ZR 66/21 u.a.) Eine Ausnahme gilt, wenn "unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände" die Reise erheblich beeinträchtigen würden. Die strittigen Reisen wurden kurz vor oder zu Beginn der Pandemie gebucht.

Vor den jeweiligen Landgerichten hatten die Kläger Erfolg. Nun überprüft der BGH die Urteile. Einen ähnlichen Fall legte er Anfang August dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vor. Dabei ging es um Stornokosten.

  • Zum Artikel: Reiserücktritt wegen Corona: Darauf kommt es an

02.36 Uhr: First Lady Jill Biden wieder negativ

Die Frau des US-Präsidenten, Jill Biden, ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus negativ getestet worden. Die 71-Jährige werde am Dienstag wieder in die Hauptstadt Washington zurückkehren, teilte das Weiße Haus am Montag mit. Mitte vergangener Woche war Biden nach einem "Rückfall" ihrer Covid-Infektion erneut positiv getestet worden. Sie habe keine Symptome gehabt, sich aber weiterhin isoliert.

Biden war wie ihr Mann Joe Biden, der seine Infektion vor einigen Wochen ausgestanden hatte, mit dem Medikament Paxlovid behandelt worden. Dass eine Covid-Erkrankung kurz nach der Therapie mit Paxlovid zurückkehren kann, ist bekannt. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern kommt es aber selten vor. Der Präsident hatte wenige Tage nach einer Infektion im Juli ebenfalls einen Rückfall erlitten.

20.27 Uhr: RKI meldet fast überall Rückgang der Corona-Inzidenz

Die Corona-Inzidenzen in Deutschland sind laut Robert Koch-Institut (RKI) vergangene Woche in fast allen Bundesländern und Altersgruppen zurückgegangen. "Lediglich bei den Schulkindern war in den letzten beiden Wochen ein leichter Anstieg zu beobachten", heißt es im Covid-19-Bericht des RKI von Donnerstagabend, der sich vor allem auf die vorige Woche bezieht. Im Wochenvergleich betrage der bundesweite Inzidenzrückgang knapp 14 Prozent.

Neben der Inzidenz, die das Infektionsgeschehen nur noch sehr unvollständig abbildet, blickt das RKI auf eine Reihe anderer Indikatoren. Übereinstimmend zeigten Daten, "dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist", hieß es. Am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen sind laut RKI weiter Menschen über 80: Der Rückgang der schweren Erkrankungen verlaufe bei ihnen aktuell langsamer als dies bei den Gesamtzahlen beobachtet werde.

Eine im Bericht genannte Stichprobe lässt darauf schließen, dass in Deutschland mittlerweile fast alle Ansteckungen von der Omikron-Sublinie BA.5 hervorgerufen werden. Ihr Anteil betrug knapp 97 Prozent.

18.03 Uhr: Lauterbach sieht "Quantensprung" in Pandemie-Bekämpfung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rief zum Impfen auf. "Ab der nächsten Woche können die Impfungen mit den neuen Impfstoffen beginnen", erklärt der SPD-Politiker. Jetzt sei "der optimale Zeitpunkt", um Impflücken für den Herbst zu schließen. Lauterbach bezeichnet die Zulassung der angepassten BA.1-Impfstoffe als Quantensprung im Kampf gegen die Pandemie. Die EU-Kommission muss noch formal über die Zulassung entscheiden, die Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben: "Jetzt können Impfstoffe eingesetzt werden, die gegen alle bisher bekannten Virusvarianten sehr gut wirken."

17.58 Uhr: RKI - Tiefstand beim Covid-19-Impfgeschehen

Im August ist mit knapp 700.000 Impfungen in rund 24.000 impfenden Stellen "der bisherige Tiefststand des Covid-19-Impfgeschehens" in diesem Jahr erreicht worden. Das geht aus einem monatlich erscheinenden Impfbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervor. "Die Mehrzahl der gegenwärtig verabreichten Impfungen sind zweite Auffrischimpfungen, Erstimpfungen werden dagegen am wenigsten verabreicht", heißt es.

Im Bericht wird von mehr als neun Millionen Erwachsenen in Deutschland ausgegangen, die sich bislang nicht gegen Covid-19 impfen ließen. In einer ähnlichen Größenordnung bewegt sich demnach die Zahl der Erwachsenen, die ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen müssten.

17.41 Uhr: Rechnungshof - EU-Institutionen waren arbeitsfähig trotz Corona-Krise

Wichtige Institutionen der EU haben dem Europäischen Rechnungshof zufolge erstaunlich gut auf die Corona-Pandemie reagiert. Die Organe hätten schnell und flexibel gehandelt und von früheren Investitionen in Digitalisierung profitiert, heißt es in einem am Donnerstag in Luxemburg veröffentlichten Bericht des Rechnungshofs. Geprüft wurden das Europaparlament, die Vertretung der Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission sowie der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) im Zeitraum zwischen Februar 2020 bis Juli 2021.

17.10 Uhr: Münchner Infektiologe: Angepasste Impfstoffe kommen zu spät

Die erwartete EU-Zulassung der beiden angepassten Corona-Impfstoffe kommt aus Sicht des Münchner Infektiologen Clemens Wendtner zu spät. Er verwies in der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag) darauf, dass die Omikron-Sublinie BA.1, gegen die die neuen Mittel besonders gut schützen sollen, in Deutschland keine Rolle mehr spielt. So langsam sickere bei vielen durch, dass der Impfstoff nicht vollumfänglich das halte, was suggeriert werde, ergänzte Wendtner. Zwar wirkten die Präparate in gewissem Maße auch gegen die aktuell vorherrschenden Sublinien BA.4 und BA.5 - das habe das bisherige Präparat aber auch schon getan.

17.07 Uhr: Praxen bereiten rasche Impfungen mit neuem Corona-Präparat vor

Die Praxisärzte bereiten sich auf zügige Impfungen mit den neuen, fortentwickelten Corona-Impfstoffen vor, dringen aber auch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission. "Vorausgesetzt, die Impfstoffe erreichen die Praxen in ausreichender Menge wie zugesagt, werden die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Impfungen in bewährter Art und Weise rasch durchführen können", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur.

15.57 Uhr: Holetschek: Stiko-Empfehlung für angepasste Impfstoffe dringlich

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, vor der Auslieferung des angepassten Corona-Impfstoffs eine Empfehlung zu dessen Verwendung abzugeben. "Was nützt uns der beste Impfstoff, wenn unklar ist, wer sich damit impfen lassen soll", sagte Holetschek. Die europäische Arzneimittelbehörde hatte zuvor grünes Licht für zwei an die Corona-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna gegeben.

In der Bayern 2-radioWelt sagte Holetschek, dass eine klare Empfehlung der Stiko auch dafür wichtig sei, "dass wir jetzt bei den angepassten Impfstoffen nicht wieder ein Kommunikationsdesaster erleben, wie vor ein paar Wochen".

15.30 Uhr: Maskenpflicht im Bundestag bleibt ausgesetzt

Vor der ersten Sitzungswoche nach der Sommerpause hat der Bundestag seine Corona-Regeln für den Herbst aktualisiert. Die Maskenpflicht bleibe wie schon seit Ende April aufgehoben, berichtete der "Spiegel" am Donnerstag aus einem Schreiben von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) an die Abgeordneten. Die Abgeordneten sollten sich im Interesse der gegenseitigen Rücksichtnahme weiterhin freiwillig an bekannte Hygienemaßnahmen halten.

14.40 Uhr: EMA gibt grünes Licht für Omikron-Vakzine von Biontech und Moderna

In der Europäischen Union dürfen in Kürze auch auf die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in Amsterdam hat für Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna grünes Licht gegeben, die auf die Omikron-Subvariante BA.1 angepasst sind. Die EU-Kommission muss noch formal über die Zulassung entscheiden. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen die neuen Impfstoffe bereits kommende Woche in Deutschland ausgeliefert werden.

13.00 Uhr: EMA-Sondersitzung zur Impfstoffzulassung hat begonnen

In der Europäischen Union rückt die Verfügbarkeit von auf die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffen in greifbare Nähe. Bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) in Amsterdam begann am Donnerstag eine Sondersitzung, um die Zulassung von Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna zu erörtern, die auf die Omikron-Subvariante BA.1 angepasst sind.

11.40 Uhr: Lehrerverband - Grundschulen notfalls durch Maskenpflicht vor Schließung schützen

Der Deutsche Lehrerverband hat Nachbesserungen am neuen Infektionsschutzgesetz gefordert, um die Schließung von Grundschulen wegen der Corona-Pandemie zu verhindern. Wie an weiterführenden Schulen müsse auch dort eine Maskenpflicht möglich sein, erklärte Verbandspräsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. "Für die Grundschulen ist dies bislang aus unerfindlichen Gründen nicht vorgesehen, obwohl gerade für die Jüngeren die Sicherung des Präsenzunterrichts besonders wichtig ist."

10.30 Uhr: China - Lockdown in weiterer Metropole

Die Liste der wirtschaftlich bedeutenden chinesischen Regionen mit Corona-bedingten Einschränkungen wird immer länger. Zum Technologiezentrum Shenzhen, der Hafenstadt Dalian und der Wirtschaftsmetropole Guangzhou gesellte sich am Donnerstag das 21,2 Millionen Einwohner zählende Chengdu. Alle Einwohner der Hauptstadt der Provinz Sichuan wurden angewiesen, ab 18.00 Uhr weitgehend zu Hause zu bleiben. Nur eine Person je Haushalt darf zum Einkaufen geschickt werden, wie die Behörden anordneten. Chengdu ist die größte Stadt, die seit den zweimonatigen Beschränkungen Shanghais in der ersten Jahreshälfte einen Lockdown durchsetzt.

09.20 Uhr: Lauterbach ruft zu Impfung mit neuen Vakzinen auf

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angesichts der anstehenden Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) über die angepassten Corona-Impfstoffen dazu geraten, bei Impfungen gegen das Virus auf die neuen Vakzine zu warten. "Jetzt macht es wirklich Sinn, die paar Tage zu warten, bis der neue Impfstoff da ist", sagte Lauterbach im ARD-"Morgenmagazin". Beide neuen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe böten einen "sehr guten Schutz" gegen alte und neue Virusvarianten. Sie enthielten Teile des alten Impfstoffs und darüber hinaus Teile, die gegen die Omikron-Varianten schützten.

19.40 Uhr: BGH verhandelt erneut über Rücktritt von Pauschalreise wegen Pandemie

Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt am Dienstag in Karlsruhe erneut über die Konsequenzen aus der Stornierung einer Pauschalreise wegen der Corona-Pandemie. In drei Fällen fordern Touristen ihre Anzahlung zurück, nachdem sie wegen Corona nicht an der Reise teilnehmen wollten. Kunden können eine Reise vor deren Beginn jederzeit stornieren - das Reiseunternehmen kann aber normalerweise eine Entschädigung verlangen. (Az. X ZR 66/21 u.a.)

Eine Ausnahme gilt, wenn "unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände" die Reise erheblich beeinträchtigen würden. Die strittigen Reisen wurden kurz vor oder zu Beginn der Pandemie gebucht. Eine von ihnen fand mit angepasstem Hygienekonzept statt. Eine andere wurde nach der Stornierung abgesagt, im dritten Fall war das Hotel geschlossen.

Vor den jeweiligen Landgerichten hatten die Kläger Erfolg. Nun überprüft der BGH die Urteile. Einen ähnlichen Fall legte er Anfang August dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vor. Dabei ging es um Stornokosten.

17.20 Uhr: Angepasster Corona-Impfstoff soll ab kommender Woche ausgeliefert werden

Die Auslieferung von neuen Corona-Impfstoffen, die besser gegen Omikron-Varianten des Virus schützen, könnte ab kommender Woche starten. In den beiden Kalenderwochen 36 und 37, also ab dem 5. September, sollten pro Woche jeweils rund fünf Millionen Dosen des angepassten BA.1-Impfstoffs von Biontech/Pfizer ausgeliefert werden, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Zudem erhalte der Bund vom Hersteller Moderna insgesamt rund vier Millionen Dosen BA.1-Impfstoff im Laufe der beiden Septemberwochen.

  • Zum Artikel: "Bund bereitet Impfstart mit neuen Corona-Präparaten vor"

Die Impfdosen sollen demnach umgehend an den pharmazeutischen Großhandel ausgeliefert werden, sodass Apotheken und Ärzteschaft rasch versorgt sind. Zuvor muss allerdings die EU-Kommission noch grünes Licht geben.

12.57 Uhr: Lufthansa - Verschärfte Maskenpflicht ist starker Wettbewerbsnachteil

Die Lufthansa sieht sich durch die geplante Verschärfung der Maskenpflicht in Flugzeugen erheblich wirtschaftlich benachteiligt. "Passagiere, die die Wahl haben, über mehrere Stunden mit oder ohne Maske zu fliegen, entscheiden sich meist für die komfortablere Variante", schreibt das Unternehmen in seinem am Montag veröffentlichten Politikbrief. Zwar gelte die Maskenpflicht grundsätzlich auf allen Flügen von und nach Deutschland. Es sei aber ein offenes Geheimnis, dass Fluggesellschaften aus Ländern, in denen keine Maskenpflicht herrsche, die Regelung kaum umsetzten.

Die Bundesregierung hat beschlossen, zur Corona-Abwehr in Fernzügen und Flugzeugen künftig das Tragen von FFP2-Masken verbindlich vorzuschreiben. Bislang sind auch die leichteren medizinischen Masken erlaubt. Lufthansa verweist auf die abweichende Praxis in vielen anderen Staaten, wo keine Maskenpflicht mehr bestehe. Der deutsche Sonderweg stelle auch eine erhebliche Belastung der Crews dar, die für die Durchsetzung sorgen sollen. Schon seit Monaten weist Lufthansa das Personal an, zwar auf die Maskenpflicht aufmerksam zu machen, aber auf Eskalationen zu verzichten. Der Gesetzentwurf müsse dringend überarbeitet werden.

11.22 Uhr: Chinesische Behörden schließen wegen Corona weltgrößten Elektronikmarkt

Die Behörden in der südchinesischen Stadt Shenzhen haben den weltgrößten Elektronikmarkt Huaqiangbei nach einem Corona-Ausbruch vorübergehend geschlossen. Der Markt in der auch als "Silicon Valley von China" bekannten Metropole blieb am Montag zu. Drei Hauptgebäude des weitläufigen Areals mit Tausenden von Ständen, die Mikrochips, Telefonteile und andere Komponenten an Hersteller verkaufen, sollen vorerst bis zum 2. September dicht bleiben.

Das Technologiezentrum mit seinen rund 18 Millionen Einwohnern hatte zuvor insgesamt elf neue Corona-Fälle gemeldet. Um eine Ausbreitung zu verhindern, wurden auch 24 U-Bahn-Stationen in der Metropole geschlossen. Diese liegen in den zentralen Bezirken Futian und Luohu.

08.39 Uhr: BRK-Präsidentin fordert neue Corona-Teststrategie

BRK-Präsidentin Angelika Schorer hat eine neue Corona-Teststrategie gefordert. "Die Testverordnung muss dringend auf den Prüfstand, das Angebot muss hochgefahren und die Hürden abgebaut werden, um für den Herbst gut aufgestellt zu sein", sagte die Chefin des Bayerischen Rotes Kreuzes der Mediengruppe "Münchner Merkur/tz". "Unsere Testzentren können nicht von heute auf morgen ihr Angebot ausbauen. Wir müssen auch darüber diskutieren, ob die Tests wieder in mehr Bereichen nötig sind."

Schorer, die für die CSU im bayerischen Landtag sitzt, zeigte sich "besonders von der Bundesregierung (...) enttäuscht". Die Lage in den Pflegeheimen und beim Rettungsdienst sei so angespannt wie nie zuvor. "Viel Personal fällt gerade Corona-bedingt aus, Dienstpläne müssen ständig umgeschmissen werden, freie Betten können nicht mehr belegt werden, weil Kräfte fehlen. Rettungswagen müssen Notfallpatienten lange Strecken transportieren, weil viele Krankenhäuser abgemeldet sind. Die Hilferufe sind seit Wochen laut - aber sie werden zu wenig gehört."

08.15 Uhr: Im Kanzlerflugzeug gilt wieder Maskenpflicht

Das Kanzleramt hat beschlossen, dass auf Flügen von Bundeskanzler Olaf Scholz wieder einen Maskenpflicht gilt. Diese Entscheidung sei mit Blick auf die Debatte der vergangenen Tage getroffen worden, teilt ein Regierungssprecher am Montag mit. Zusätzlich müssen Mitreisende einen negativen PCR- und Schnelltest vorweisen.

Scholz fliegt heute mit einer Delegation nach Prag. Auf dem Flug nach Kanada wurde die Regel der Flugbereitschaft angewandt, dass an Bord der Regierungsflugzeuge keine Maskenpflicht mehr gilt. Dies hatte eine Debatte über eine Ungleichbehandlung gegenüber Passagieren auf kommerziellen Flügen ausgelöst.

06.55 Uhr: Buschmann nennt Lauterbachs Über-epidemische-Lage-Reden Panikmache

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wirft seinem Gesundheitskollegen Karl Lauterbach (SPD) Panikmache in der Corona-Politik vor. Lauterbach hatte auf eine Interviewfrage nach einer Reaktivierung des Rechtsstatus der epidemischen Lage nationaler Tragweite gesagt, wenn es keine neuen Corona-Varianten gebe, werde man ohne dieses Notfallwerkzeug auskommen, was er hoffe. Der Rechtsstatus war im vergangenen Winter Grundlage für schärfere Maßnahmen gewesen, als derzeit für den Herbst geplant - etwa für Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen.

Buschmann sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Von Panikmache halte ich gar nichts. Für solche Virusvarianten gibt es derzeit nirgendwo Anzeichen." Er fügte hinzu: "Zur Reaktivierung müsste der Bundestag dem zustimmen. Dafür gibt es keine Mehrheit in der Koalition. Denn die Freien Demokraten haben gesagt, es müsste sich schon regelrecht die Hölle unter uns auftun, ehe wir dem zustimmen."

17.34 Uhr: Arzneimittelagentur prüft fortentwickelte Impfstoffe gegen Corona

Im Kampf gegen das Coronavirus will die europäische Arzneimittelagentur EMA am Donnerstag die Zulassung fortentwickelter Impfstoffe prüfen, die auf neuere Virusvarianten zugeschnitten sind. Bei dem Treffen des EMA-Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) geht es um Anträge von Biontech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna auf Zulassung von Impfstoffen, die vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2 und vor der Omikron-Sublinie BA.1 Schutz bieten sollen. In Deutschland spielen diese Viren mittlerweile keine Rolle mehr. Die Hoffnung ist aber, dass dieser Impfstoff auch gegen die aktuell kursierenden Omikron-Sublinien besser wirkt. Die EU-Kommission will die Empfehlung der EMA möglicherweise sehr zeitnah annehmen.

Bei den Corona-Impfungen plant der Bund für Anfang September den Start mit fortentwickelten Impfstoffen auch für neuere Virusvarianten. Vorbehaltlich der erwarteten EU-weiten Zulassung sollen in den beiden Wochen ab 5. September rund 14 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer und Moderna kommen, die an die Variante BA.1 angepasst sind. Das geht aus einem Schreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervor.

17.31 Uhr: Omikron-Impfung: Holetschek drängt auf STIKO-Empfehlung

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hofft auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Corona-Impfung mit den angepassten Omikron-Impfstoffen in der kommenden Woche. Das sagte er heute dem Bayerischen Rundfunk und kritisierte die Unsicherheit, in der die Bürgerinnen und Bürger derzeit bezüglich einer möglichen Booster-Impfung seien. Holetschek hätte sich eine solche Empfehlung schon früher gewünscht, machte er deutlich und plädierte nun für eine schnelle und vor allem eindeutige Impfempfehlung der STIKO: "Wir fahren ja jetzt Kampagnen, wir sind draußen, wir haben große Feste und viele Veranstaltungen. Deswegen ist es wichtig, sich jetzt impfen zu lassen. Aber dazu brauchen die Menschen eine verlässliche Ansage und Kommunikation."

Vorbehaltlich einer Zulassung der Omikron-Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittelagentur können Impfzentren, Arztpraxen und Apotheken den Impfstoff ab dem 5. September im Großhandel bestellen. Ein paar Tage später sollte dieser dann in den Arztpraxen und Impfzentren verimpft werden können, zeigte sich Holetschek optimistisch.

17.09 Uhr: US-Arzneimittelbehörde erteilt Omikron-Impfstoffen Booster-Zulassung

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat zwei Covid-19-Impfstoffen, die auch der Omikron-Variante Rechnung tragen, als Auffrischungsimpfungen eine Notfallzulassung erteilt. Dabei handelt es sich um sogenannte bivalente mRNA-Impfstoffe der Unternehmen Biontech/Pfizer und Moderna, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Bivalent bedeutet, dass zwei Komponenten berücksichtigt sind: Die Präparate sollen Schutz bieten sowohl vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2 als auch vor den Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5.

Die angepassten Impfstoffe können laut Zulassung frühestens zwei Monate nach einer Impfung gegen das Virus verabreicht werden. Die FDA genehmigte den bivalenten Impfstoff von Moderna als einmalige Auffrischungsdosis bei Menschen ab 18 Jahren. Der von Biontech/Pfizer kann als einmalige Auffrischungsdosis demnach schon Menschen ab 12 Jahren verabreicht werden.

"Jetzt, wo wir uns auf den Herbst zubewegen und mehr Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, empfehlen wir allen, die dafür in Frage kommen, eine Auffrischungsdosis mit einem bivalenten Covid-19-Impfstoff in Erwägung zu ziehen, um einen besseren Schutz gegen die derzeit zirkulierenden Varianten zu erhalten", teilte FDA-Chef Robert Califf mit.

Der zuständige Ausschuss der europäischen Arzneimittelagentur EMA plante für Donnerstag eine Entscheidung über die Zulassung bivalenter Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Dabei geht es um die Komponenten zum ursprünglichen Sars-CoV-2 und zur Omikron-Sublinie BA.1. Die EMA prüft derzeit noch eine Zulassung von auf die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoffen.

15.07 Uhr: Portugal zählt erstmals wieder mehr Touristen als vor Corona-Ausbruch

Die Zahl der ausländischen Touristen in Portugal hat im Juli erstmals wieder das vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreichte Niveau übertroffen. Mehr als 1,8 Millionen Ausländer übernachteten im vergangenen Monat in portugiesischen Hotels, wie das Statistikamt am Mittwoch in Lissabon mitteilte. Das waren rund 600.000 mehr als vor einem Jahr und auch etwas mehr als die 1,78 Millionen im Juli 2019. Besonders Spanier, Briten und US-Amerikaner strömten ins Land.

Der Tourismus ist für Portugal enorm wichtig: Er machte fast 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, bevor die Pandemie Anfang 2020 ausbrach und den weltweiten Reiseverkehr lahmlegte. Davon hat sich die Branche trotz des positiven Verlaufs im Ferienmonat Juli immer noch nicht richtig erholt: In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lag die Zahl der ausländischen Besucher mit 8,1 Millionen immer noch um etwa eine Million unter der des gleichen Zeitraums 2019.

15.03 Uhr: Doch Keine Homeoffice- und Test-Vorgaben für Betriebe im Herbst

Die geplanten Corona-Vorgaben für Unternehmen im Herbst sind entschärft worden: Die Betriebe sollen doch nicht verpflichtet werden, ihren Beschäftigten Homeoffice und Tests anzubieten. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch im brandenburgischen Meseberg eine neue Corona-Arbeitsschutzverordnung. Demnach sollen Arbeitgeber im Rahmen eines Hygienekonzepts Homeoffice- und Testangebote für die Beschäftigten prüfen. Die neue Verordnung soll vom 1. Oktober bis 7. April 2023 gelten.

In einem früheren Entwurf der Verordnung von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte es geheißen: "Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten anzubieten, geeignete Tätigkeiten in ihrer Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen." Zudem war eine Pflicht für das Angebot von zwei Tests pro Woche vorgesehen. Das ist nicht mehr der Fall. Nach dpa-Informationen setzte sich die FDP in der Bundesregierung für die Entschärfung ein.

Die Arbeitgeber hatten an die Regierung appelliert, auf die Wiedereinführung von Pflichten zu verzichten.

14.54 Uhr: Corona-Impfquote steigt durch bevorstehendes Oktoberfest offenbar nicht an

Das nahende Oktoberfest hat offenbar keine größeren Auswirkungen auf die Corona-Impfquote in München und dem Landkreis. Eine Sprecherin des Landratsamts München sagte zum Bayerischen Rundfunk, es wäre zwar wegen der vielen Volksfeste und der nahenden Wiesn wünschenswert, man könne aber keine erhöhte Impfbereitschaft in den drei Impfzentren des Landkreises feststellen. Insgesamt haben sich laut der Sprecherin seit Beginn der Corona-Impfungen am 27.12.2020 rund 825.000 Menschen aus den 29 Städten und Gemeinden im Landkreis impfen lassen. Derzeit seien es pro Woche seit einiger Zeit ziemlich konstant um die 400 Menschen pro Woche, die in die Impfzentren in Unterschleißheim, Oberhaching und Haar kämen. Ein Sprecher des Münchner Gesundheitsreferats stellte einen kleinen Anstieg der Impfnachfrage für die drei Münchner Impfzentren in den Wochen vor den Sommerferien fest.

13.30 Uhr: EU-Gesundheitspolitiker - Lieferung von Omikron-Boostern kurz nach Zulassung

Der gesundheitspolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Peter Liese, rechnet mit der Lieferung von Omikron-Impfstoffen in der Europäischen Union innerhalb weniger Tage nach deren Zulassung. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird voraussichtlich im Laufe dieser Woche eine Entscheidung über die von Moderna sowie von BioNTech und Pfizer hergestellten Impfstoffe treffen, die sowohl auf die ältere Omikron-Variante BA.1 als auch auf den ursprünglichen Virusstamm zugeschnitten sind. Die EMA hatte für Donnerstag eine Sondersitzung angekündigt, auf der Zulassungsanträge für die angepassten Booster gegen Omikron besprochen werden sollen.

09.42 Uhr: Corona-Expertenrat für Konzept zur frühen Gabe antiviraler Mittel

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat sich dafür ausgesprochen, die frühe Gabe von antiviralen Mitteln bei Covid-19-Patienten zu erleichtern. Trotz bestimmter Einschränkungen sei "ein breiter Einsatz antiviraler Medikamente in Risikopopulationen möglich", hieß es in einer veröffentlichten Stellungnahme. In Ländern wie Israel und Großbritannien werde dies bereits umgesetzt.

"Um den Einsatz dieser in der Frühphase der Erkrankung hochwirksamen Medikamente in Deutschland in den kommenden Monaten weiter zu verbessern", empfehlen die Expertinnen und Experten "Maßnahmen zur besseren Information der Bevölkerung und der Ärzteschaft". Vorgeschlagen werden hier unter anderem Internetseiten und Apps. Spezielle Informationsangebote solle es für ältere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund geben. Für niedergelassene Ärzte und Amtsärzte sollen Fort- und Weiterbildung zu dem Thema intensiviert werden.

09.00 Uhr: RKI registriert 49.303 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 243,7

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 243,7 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 247,3 gelegen (Vorwoche: 275,3; Vormonat: 551,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 49.303 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 52.939) und 181 Todesfälle (Vorwoche: 147) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

05.15 Uhr: Gastronomieangebote im Handel wieder stärker gefragt

Die Gastronomieangebote im Handel von der Mitnahmetheke bis zum im Laden integrierten Restaurant werden nach der Corona-bedingten Nachfragedelle wieder deutlich häufiger besucht. Nach einer Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI erwarten die Händler in diesem Jahr einen Gesamtumsatz von knapp neun Milliarden Euro. Das bedeutet eine Steigerung von rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr, liegt allerdings noch etwa 10 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019.

Vor allem die Angebote von Speisen zum Mitnehmen hätten deutlich an Bedeutung gewonnen. Dies zeige sich beim Durchschnittsbon. Sorgen machen der Branche zurzeit vor allem die steigenden Energie- und Rohstoffpreise.

02.03 Uhr: Hausärzte kritisieren "Chaos" bei Corona-Impfstoffen

Der Deutsche Hausärzteverband hat klare Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den neuen Corona-Impfstoffen gefordert. Patientinnen und Patienten würden sich fragen, ob es sinnvoll sei, sich Anfang September mit dem an BA.1 angepassten Impfstoff impfen zu lassen, oder ob man auf den an BA.4/BA.5 angepassten Impfstoff warten sollte, sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Ulrich Weigeldt, der "Rheinischen Post".

Am Montag hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Lieferungen eines an die Virusvariante BA.1 angepassten Impfstoffes für Anfang September angekündigt. Eine EU-weite Zulassung steht noch aus, wird aber erwartet.

Eine Frau erhält eine Corona-Impfung
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Lauterbach ruft zu Impfung mit neuen Corona-Vakzinen auf

Samstag, 03. September 2022

12.20 Uhr: Bayern befürchtet Chaos bei Attestpflicht für Schüler

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat vor einem Chaos wegen der Attestpflicht für Schüler nach einer Corona-Infektion gewarnt. "Die Bundesregierung muss das neue Infektionsschutzgesetz so fassen, dass Kinder und Jugendliche nicht jedes Mal ein ärztliches Attest benötigen, um wieder in die Schule oder in die Kindertageseinrichtung zurückkehren zu dürfen", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Ein negativer Schnelltest sollte ausreichen." Der jetzige Entwurf sei praxisuntauglich, belaste die Ärzte und benachteilige Kinder und Jugendliche.

06.15 Uhr: RKI meldet 29.345 Neuinfektionen- Inzidenz sinkt auf 230,5

In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 29.345 Fälle auf über 32,24 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 230,5 von 234,4 am Vortag. Das RKI meldet 120 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl liegt damit bei 147.762.

05.30 Uhr: Neuer Corona-Impfstoff - Länder erwarten keinen großen Andrang

Beim Verabreichen der neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe wollen die Bundesländer vor allem auf niedergelassene Ärzte und Impfstellen setzen - mit einem großen Andrang rechnen sie aber nicht. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Ländern hervor. Impfungen in Apotheken dürften dagegen kaum eine Rolle spielen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Donnerstag grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante des Coronavirus angepasst sind. Am Freitag ließ die EU-Kommission die Vakzine zu. BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es allerdings noch nicht.

Schon in den beiden Wochen ab Montag sollen rund 14 Millionen Dosen des BA.1-Präparats von Biontech/Pfizer und Moderna kommen.

05.00 Uhr: Lockdown in chinesischer Tech-Metropole verschärft

In den zentralen Bezirken des chinesischen Technologiezentrums Shenzhen sind am Freitag die städtischen Verkehrsmittel stillgelegt und öffentliche Aktivitäten weiter eingeschränkt worden. Mittlerweile seien mindestens fünf Bezirke mit rund 13 Millionen Einwohnern von der Schließung von Unterhaltungs- und Kulturbetrieben betroffen, teilen die Behörden mit.

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07.17 Uhr: China schickt Millionen-Metropole Chengdu in Lockdown

Wegen eines Corona-Ausbruchs haben Chinas Behörden erneut eine Ausgangssperre in einer der größten Metropolen des Landes verhängt. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, sollen grundsätzlich alle rund 21 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Metropole Chengdu ab Donnerstagabend nicht mehr vor die Tür gehen. Innerhalb von vier Tagen soll dann die gesamte Stadt durchgetestet werden. Die Behörden kündigten die strikten Maßnahmen an, nachdem am Mittwoch 132 Corona-Infektionen in Chengdu entdeckt worden waren. Landesweit meldeten die Behörden 307 neue Infektionen. 

05.32 Uhr: RKI registriert 39.396 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 237,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 243,7 gelegen (Vorwoche: 271,3; Vormonat: 538,9). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 39.396 Corona-Neuinfektionen und 90 Todesfälle innerhalb eines Tages.

Freitag, 02.09.2022

17.44 Uhr: Bundesweite Corona-Warnung in Nina-Warnapp aufgehoben

Über die Warnapp Nina ist heute eine Entwarnung mit Blick auf das Coronavirus verbreitet worden. Das Bundesgesundheitsministerium tritt diesem Eindruck entgegen und sagt, es handele sich um aktualisierte Informationen. Dass diese als Entwarnung gekennzeichnet worden seien, habe technische Gründe. Das Coronavirus sei weiterhin eine ernste Gefahr für die Gesundheit.

16.09 Uhr: Angepasste Impfstoffe wohl auch effektiv gegen Omikron-Subvarianten

Die an die erste Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe wirken wohl auch gegen andere Subvarianten des Virus. Die neuen Präparate seien nach vorläufigen Studiendaten unter anderem gegen die Mutationen BA.2, BA.275 und BA.5 wirksam, teilte die europäische Arzneimittelbehörde EMA am Freitag mit. Die Behörde prüfe auch einen angepassten Comirnaty-Impfstoff von Pfizer und Biontech gegen die BA.4- und BA.5-Varianten und erwarte ein Ergebnis bis Mitte September. Zudem sollten bald andere Zulassungsanträge eingereicht werden - darunter noch in diesem Monat einer des US-Biotechnologieunternehmen Moderna.

15.00 Uhr: EU-Kommission: Auf schwierigen Corona-Herbst vorbereiten

Zur Vorbereitung auf eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst und Winter ruft die EU-Kommission die Mitgliedstaaten auf, Impflücken in der Bevölkerung zu schließen. Außerdem empfiehlt sie die Entwicklung von Plänen, welche Bevölkerungsgruppen bei Impfungen mit den neuen angepassten Impfstoffen Priorität haben sollen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte am Freitag, man müsse jetzt gemeinsam handeln, um dazu beizutragen, einen weiteren Anstieg schwerer Covid-19-Fälle zu verhindern.

14.06 Uhr: Psychische Erkrankungen erhöhen Post-Covid-Risiko

Eine psychische Vorerkrankung wie eine Depression oder eine Angststörung erhöht einer Studie zufolge das Risiko, an einem Post-Covid-Syndrom zu leiden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Essen und der Universität Duisburg-Essen, das 171 Patientinnen und Patienten mit Post-Covid untersucht hat. Die Forscher gehen davon aus, dass psychologische Mechanismen für die Entstehung des Post-Covid-Syndroms wichtig seien.

13.10 Uhr: Studie: Krankheitstage durch Omikron kosten Firmen Milliarden

Die wachsende Zahl von Krankmeldungen aufgrund der Corona-Variante Omikron wird nach einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Milliardenbelastung für die Unternehmen. Im vergangenen Jahr hätten die Firmen für ihre erkrankten Mitarbeiter im Jahr insgesamt 77,7 Milliarden Euro an Bruttogehältern und Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung gezahlt. "Weil Omikron vermehrt für Ausfälle in den Belegschaften sorgt, kommen in diesem Jahr voraussichtlich noch einmal 3,6 Milliarden Euro dazu", prognostizierten die IW-Experten in der am Freitag veröffentlichten Studie.

08.35 Uhr: Ärztepräsident: Praxen auf Nachfrage nach Impfungen vorbereitet

Ärztepräsident Klaus Reinhardt sieht die Praxen auf die Nachfrage nach dem angepassten Corona-Impfstoff vorbereitet. Zudem rechne er damit, dass anders als zu Beginn der ersten Impfkampagne voraussichtlich ausreichend Impfstoff vorhanden sein werde, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. Entscheidend sei nun, die Menschen über die Impfungen zu informieren. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Donnerstag den auf BA.1 angepassten Corona-Impfstoffen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna die Zulassung erteilt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach von einem "Quantensprung im Kampf gegen die Pandemie" und will die neuen Vakzine bereits kommende Woche bereitstellen.

06.35 Uhr: Niedersachsens Kultusminister räumt Fehler bei Schulschließungen wegen Corona ein

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne räumt im Zusammenhang mit flächendeckenden Schulschließungen während der Corona-Pandemie Fehler ein. "Wir haben gesehen, dass es richtig war, dass wir in Niedersachsen gegen viele Widerstände die Grundschulen offen gehalten haben. Da hätten wir ruhig noch mutiger sein können und dieses Modell auch auf die jüngeren Jahrgänge an weiterführenden Schulen übertragen sollen", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

06.20 Uhr: Grünes Licht für Einsatz von neuen Corona-Impfstoffen in den USA

In den USA kann mit Corona-Auffrischungsimpfungen mit den neuen, auf die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 abzielenden Vakzinen begonnen werden. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach eine offizielle Impfempfehlung für die entsprechenden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna aus. Zuvor hatte sich das zuständige Expertengremium bei der CDC mit klarer Mehrheit hinter die neuen Vakzine gestellt.

06.05 Uhr: Amtsärzte-Chef fordert Bürger zum Boostern mit BA.1-Impfstoff auf

Die deutschen Amtsärzte haben sich ausdrücklich für eine breite Nutzung der neuen, an die Omikron-Subvariante BA.1 angepassten Corona-Impfstoffe ausgesprochen. "Mit der Zulassung des neuen Omikron-BA.1-Impfstoffes stellen sich viele die Frage, ob sie dieses Vakzin für eine Boosterimpfung nehmen sollen oder ob sie besser auf den Impfstoff warten, der an BA.4 und BA.5 angepasst ist", sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienste (BVÖGD), Johannes Nießen.

05.50 Uhr: RKI registriert 33.930 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 234,4

Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 234,4 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 237,3 gelegen (Vorwoche: 263,6; Vormonat: 516,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein unvollständiges Bild, denn Experten gehen von vielen nicht erfassten Fällen aus.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 33.930 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 37 343) und 148 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages.