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Mittwoch, 20. Juni: Das war der Tag

EU lädt zu Asyl-Sonder-Gipfel +++ Bayern und Österreich erhöhen Druck auf Merkel +++ Trump beendet Trennung von Flüchtlingsfamilien +++ Europol-Jahresbericht: Terrorgefahr in der EU bleibt hoch +++ Suche nach vermisster Sophia geht weiter

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Die EU-Kommission hat kurzfristig zu einem Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik eingeladen. Wie die Kommission mitteilte, soll bei diesem informellen Arbeitstreffen am Sonntag über mögliche Lösungen gesprochen werden. Daran teilnehmen werden unter anderen Deutschland, Frankreich, Italien und Griechenland. Auch Österreich hat seine Teilnahme bereits zugesagt. Das Treffen findet vor dem Hintergrund des Unionsstreits über die Asylpolitik statt. Mit Blick auf mögliche Rücknahme-Vereinbarungen machte der italienische Innenminister Salvini bereits klar, dass Italien keine Asylbewerber aus Deutschland aufnehmen werde. 

Im Streit über die Asylpolitik haben Bayern und Österreich den Druck auf Bundeskanzlerin Merkel erhöht. Der bayerische Ministerpräsident Söder forderte in Linz bei einem Treffen mit dem österreichischen Bundeskanzler Kurz eine Wende in der Zuwanderungspolitik. Dabei setze er große Hoffnungen auf die kommende EU-Ratspräsidentschaft Wiens, sagte Söder. Der Schutz Europas an den Außengrenzen müsse verstärkt werden. Entscheidend ist dabei nach Ansicht des bayerischen Ministerpräsidenten, dass in Afrika Schutzzonen für Flüchtlinge eingerichtet werden. Kurz sagte, die Lösung der Migrationsfrage sei längst überfällig.

US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, wonach Einwandererfamilien an der Grenze nicht länger auseinandergerissen werden. Die US-Behörden hatten in den vergangenen Wochen damit begonnen, die Kinder von aufgegriffenen Einwanderer-Familien zu trennen und in eigenen Aufnahmelagern unterzubringen. Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums wurden so mehr als 2.300 Kinder von ihren Eltern getrennt. Das war international auf scharfe Kritik gestoßen. Jetzt hieß es aus dem Weißen Haus, man müsse die Familien zusammenhalten. Die Null-Toleranz-Politik werde jedoch fortgesetzt.

In Europa sind 2017 doppelt so viele Anschläge verübt worden wie im Jahr zuvor. Das schreibt die europäischen Polizeibehörde Europol in ihrem neuen Terrorismus-Bericht. Danach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 205 Anschläge mit 68 Toten gemeldet. Ein Jahr zuvor gab es zwar noch doppelt so viele Todesopfer - allerdings nur bei etwa halb so vielen Anschlägen. Die Direktorin von Europol, De Bolle, sagte, der Kampf gegen den Terrorismus bleibe Top-Priorität für ihre Behörde. Nur durch guten Austausch von Daten und anderen Informationen könnten die Ermittler der EU-Mitgliedsstaaten auch erfolgreich sein.

Die Suche nach der vermissten Sophia aus Amberg geht weiter. Die Polizei geht davon aus, dass die 28-Jährige tot ist. Gestern wurde ein Verdächtiger festgenommen. Nach Informationen der Bild-Zeitung soll es sich dabei um einen LKW-Fahrer handeln, der Sophia auf einem Rastplatz in Sachsen per Anhalter mitgenommen hat. Die junge Frau wollte von ihrem Wohnort Leipzig am Donnerstag zu ihren Eltern nach Amberg trampen.