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BR24/20 - Schlagzeilen: Das ist passiert

Seehofer gibt Merkel Zeit für Lösung im Asylstreit +++ Audi-Chef Stadler sitzt in U-Haft +++ Komplette Führung des BAMF wird ausgetauscht +++ Tafeln werfen Politik Versagen bei Armutsbekämpfung vor +++ Deutsche verbringen immer mehr Zeit im Internet

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Im Asylstreit zwischen CSU und CDU ist eine Atempause, aber keine Lösung in Sicht. CSU-Chef Seehofer erläuterte im BR Fernsehen die Beschlüsse des Parteivorstands. Bis zum EU-Gipfel in zwei Wochen soll Bundeskanzlerin Merkel Zeit für eine europäische Lösung bekommen. Sollte dies nicht gelingen, will Seehofer umgehend an deutschen Grenzen Flüchtlinge zurückweisen lassen, die bereits in einem anderen EU-Land registriert sind oder keine Papiere haben. Die Kanzlerin betonte auf einer Pressekonferenz ihre Richtlinienkompetenz, die im Grundgesetz steht und drohte dem Innenminister indirekt mit dem Rauswurf.

In der Dieselaffäre bei Volkswagen sitzt mit Audi-Chef Stadler erstmals ein Mitglied der obersten Führungsetage in Untersuchungshaft. Der Manager ist heute Morgen in seinem Haus in Ingolstadt festgenommen und dann in Untersuchungshaft genommen worden. Als Begründung wurde Verdunkelungsgefahr bei den Ermittlungen zum Abgasskandal angegeben. Es habe konkrete Hinweise gegeben, dass Personen und Mitbeschuldigte beeinflusst werden sollten, sagte der zuständige Staatsanwalt. Daher habe man sofort einen Haftbefehl beantragt. Wie lange Stadler in U-Haft bleiben werde, hänge von den Aussagen des Managers ab. Den Chefposten bei Audi übernimmt vorläufig der bisherige Vertriebsvorstand Bram Schot.

Nach der Affäre um unrechtmäßig ausgestellte Asylbescheide beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge tauscht das Bundesinnenministerium die komplette Leitung des BAMF aus. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks werden neben der bisherigen Chefin Cordt auch der Vizepräsident Tiesler sowie der Leiter des operativen Bereichs, Knorr, das Bundesamt verlassen. Knorrs Vertrag war erst vor Kurzem bis Ende des Jahres verlängert worden. Heute wurde bekannt, dass er Ende dieses Monats in den Ruhestand geht.

Die Tafeln in Deutschland haben zu ihrem 25-jährigen Bestehen der Politik Versagen bei der Bekämpfung von Armut und Lebensmittelverschwendung vorgeworfen. Man fühle sich von der Politik oft allein gelassen, sagte der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Brühl. Nach seiner Einschätzung haben sich sowohl Armut als auch überbordender Konsum in den vergangenen 25 Jahren zugespitzt. 

Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit im Internet. Laut einer aktuellen Studie sind sie im Durchschnitt gut 46 Stunden pro Woche online. Das sind über drei Stunden mehr als im Vorjahr. Jüngere Menschen zwischen 18 und 34 Jahren sind demnach sogar bis zu 58 Stunden in der Woche im Netz unterwegs. Für berufliche Zwecke am Arbeitsplatz wird das Internet dagegen nur 2,6 Stunden genutzt.