In der Wirtsbudenstraße drängen sich die Wiesnbesucher auf dem Oktoberfest. Foto aus dem Jahr 2019.
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In der Wirtsbudenstraße drängen sich die Wiesnbesucher auf dem Oktoberfest. Foto aus dem Jahr 2019.

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Keine Corona-Hygienevorschriften auf dem Oktoberfest

Das erste Oktoberfest seit Beginn der Corona-Pandemie rückt näher. Wer hingeht, wird hier und dort auch Hygienespender vorfinden. Verpflichtend sind solche Maßnahmen aber nicht – weder bei den Fahrgeschäften noch in den Festzelten. 

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Am 17. September wird "ozapft" auf der Münchner Theresienwiese. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause findet erstmals wieder das Oktoberfest statt. Auch wenn die Pandemie noch nicht vorbei ist: Spezielle Hygienemaßnahmen sind nicht vorgeschrieben. 

Wiesnwirte und Schausteller entscheiden selbst über Maßnahmen

Besondere Vorgaben lässt schon das aktuelle Infektionsschutzgesetz nicht zu, wie das städtische Gesundheitsreferat deutlich macht: Behördliche Auflagen wie etwa Zugangsbeschränkungen, verpflichtende Hygienekonzepte und Ähnliches seien "nach derzeitiger Gesetzeslage nicht möglich", betont eine Sprecherin auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks: "Welche Hygienemaßnahmen ergriffen werden, liegt (….) bei den Schausteller- und Gastronomiebetrieben, die auf den ihnen überlassenen Flächen das Hausrecht ausüben, sowie natürlich auch bei den Besucherinnen und Besuchern selbst."

Wiesnwirte-Sprecher: Keine besonderen Corona-Maßnahmen in den Zelten

In den Wiesn-Zelten werde es jedenfalls "keine besonderen Maßnahmen" geben, sagt Wiesnwirte-Sprecher Peter Inselkammer: "Weil wir keine Maßnahmen sehen, die grundlegend was bringen würden." Man werde alles so handhaben, wie man es  den ganzen Sommer über in der Gastronomie getan habe. "Dadurch hat sich das Pandemiegeschehen auch nicht drastisch verändert." 

Bei der Personalplanung stellt man sich freilich schon auf mögliche Corona-Auswirkungen ein. Co-Sprecher Christian Schottenhamel hatte erst vor Kurzem erklärt, dass man hier für einen "gewissen Überhang" sorgt: Falls es zu Infektionen kommen sollte, könnte man noch "nachbessern", sagte der Gastronom kürzlich im BR-Gespräch.

Hygienespender, Tests und auf Wunsch Masken für Mitarbeitende

Unterdessen haben auch vor der Wiesn schon diverse Volksfeste stattgefunden. Viele Maßnahmen seien den Schaustellern und Marktkaufleuten da bereits "in Fleisch und Blut übergegangen", berichtet Schausteller-Sprecherin Yvonne Heckl. Mitarbeitende würden regelmäßig getestet und bekämen auf Wunsch Masken.

Viele Kolleginnen und Kollegen hätten auch Hygienespender angeschafft, die sie nun auch auf der Theresienwiese aufstellen werden: "Die haben uns durchs ganze Jahr begleitet." Nach dem Gäubodenvolksfest waren die Corona-Zahlen allerdings stark angestiegen.

Landkreis München: Impfquote noch nicht merklich angestiegen

Bislang hat das nahende Oktoberfest noch keine größeren Auswirkungen auf die Corona-Impfquote in München und dem Landkreis. Eine Sprecherin des Landratsamts München sagte zum Bayerischen Rundfunk, es wäre zwar wegen der vielen Volksfeste und der bevorstehenden Wiesn wünschenswert, man könne aber keine erhöhte Impfbereitschaft in den drei Impfzentren feststellen. Derzeit seien es pro Woche seit einiger Zeit ziemlich konstant um die 400 Menschen pro Woche, die in die Impfzentren in Unterschleißheim, Oberhaching und Haar kämen.

Stadt München: Impfnachfrage stieg vor Sommerferien leicht

Ein Sprecher des Münchner Gesundheitsreferats stellte einen kleinen Anstieg der Impfnachfrage für die drei Münchner Impfzentren in den Wochen vor den Sommerferien fest. Dies könne an der erweiterten Stiko-Empfehlung liegen, die zwei Booster-Impfungen nun auch für Menschen über 60 Jahren mit Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf empfiehlt.

Ein weiterer möglicher Grund könne aber auch sein, dass die Stadt München und der Freistaat Bayern seit einigen Wochen mehr Werbung für die Impfung machen. Laut Gesundheitsreferat sind Impfzahlen aber insgesamt in den drei Impfzentren (Gasteig, Marienplatz, Olympia-Einkaufszentrum) seit einigen Monaten relativ stabil bei durchschnittlich rund 1.100 Impfungen pro Woche.

Ab September soll ein an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff ausgeliefert und verimpft werden. Inwiefern sich das auf die Impfquote in München und Umgebung auswirken wird, ist aber noch nicht abzuschätzen, heißt es.

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