Die Kabinenumlaufbahn fährt von der Talstation Nord zur Bergstation des Ochsenkopfs.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Vogl

Im Dezember wurde die neue Seilbahn am Ochsenkopf eröffnet, die nicht nur Skifahrer auf den Gipfel befördern kann.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Wie sich eine Wintersportregion für schneearme Zeiten wappnet

Am Ochsenkopf im Fichtelgebirge sollen künftig mehr Aktivitäten für das ganze Jahr angeboten werden. Damit wird auf eine Entwicklung reagiert, wonach Wintersport in Oberfranken möglicherweise bald nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ein neuer Bikepark, ein Spielplatz auf dem Ochsenkopfgipfel und ein neuer Rundwanderweg: Im Fichtelgebirge plant man mehr Aktivitäten, die auch ganzjährig angeboten werden können. Das ist ein Ergebnis der Sitzung des Zweckverbands, der den Tourismus fördern will. Die Tourismusbranche im Fichtelgebirge will gerüstet sein für Zeiten, in denen der Wintersport vielleicht einmal nicht mehr die Hauptrolle spielt.

Forscher: Skipisten werden zunehmend verschwinden

Dass Skifahren als Folge steigender Temperaturen in Zukunft nur noch in höheren Lagen möglich sein wird, belegte zuletzt eine Studie der Uni Bayreuth: Demnach könnten bis zum Ende des Jahrhunderts 13 Prozent der Skigebiete ihre natürliche Schneedecke verlieren. Selbst wenn Skiliftbetreiber in tieferen Lagen auf Kunstschnee zurückgreifen würden, werde die wirtschaftliche Rentabilität vieler Skigebiete sinken, glauben die Forscher.

Schneemann ohne Schnee – Seilbahnen sollen ganzjährig locken

Auch im Fichtelgebirge mache sich der Klimawandel immer stärker bemerkbar. Das wurde auch deutlich, als die Bischofsgrüner in diesem Jahr Deutschlands größten Schneemann zum ersten Mal ohne Schnee bauen mussten. Auch die Zahlen der vergangenen Wintersaison seien zurückgegangen, sagen Verantwortliche vor Ort. Demnach sei lediglich der Januar mit mehr als 280.000 Euro Einnahmen bei der Nordbahn zufriedenstellend gewesen, da während dieses Zeitraums Wintersport möglich gewesen sei.

Damit der Tourismus verstärkt auch abseits der Wintermonate Besucher ins Fichtelgebirge lockt, werden am Ochsenkopf auch die Seilbahnen erneuert. Im Dezember wurde die neue Kabinenbahn in Bischofsgrün in Betrieb genommen, aktuell wird die Südbahn – also die Bahn auf der anderen Seite des Ochsenkopfes – erneuert. Bis Ende des Jahres soll sie fertiggestellt sein. Mit den neuen Schwebebahnen ist die Fahrt zum Gipfel dann nicht nur mit Ski oder zu Fuß möglich, sondern auch mit Fahrrad, Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator.

Neuauflage der topografischen Karten

Eine weitere Ergänzung für das touristische Angebot im Landkreis Bayreuth und dem Fichtelgebirge: Seit wenigen Tagen gibt es Neuauflagen der Amtlichen topografischen Karten (ATK) für die Region. Sie sollen Urlaubern eine Möglichkeit zur Orientierung und Freizeitgestaltung geben. Die Karten sind ein Abbild der Landschaft und durch die Vielzahl an Details sei es problemlos möglich, eine Wanderung zu planen, hieß es bei der Vorstellung der neuen Karten, die im Buchhandel erhältlich sind.

In den Karten sind Sehenswürdigkeiten, Einkehrmöglichkeiten und Wanderwege verzeichnet. Dafür habe das zuständige Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung aktuelle Geodaten, aber auch Luftbilder in die Gestaltung einfließen lassen. Das Kartenwerk und der digitale Bayernatlas würden sich hierbei ergänzen, erklärte Martin Schöffel (CSU), Staatssekretär im Heimat- und Finanzministerium, bei der Vorstellung der Karten auf dem Ochsenkopfgipfel.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!