Leuchtend rote Äpfel hängen an einem Baum.
Bildrechte: Steffen Armbruster/BR

Leuchtend rote Äpfel hängen an einem Baum.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Wegen Klimawandel: Apfelernte in Franken hat früher begonnen

Elstar, Gala oder Rubinette: So heißen die Apfelsorten, die die Obstbaubetriebe in Franken ab sofort und in den nächsten Wochen ernten. Die Apfelernte in Franken beginnt inzwischen etwas früher als noch vor 30 Jahren – Grund ist der Klimawandel.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Leuchtend rot hängen die Äpfel an den Bäumen in Franken – bereit zur Ernte. Die fränkischen Obstbäuerinnen und -bauern haben jetzt mit der Apfelernte begonnen. Aktuell pflücken sie Elstar-Äpfel, eine der Hauptsorten in der Region. In den nächsten Wochen folgen dann Sorten wie Gala, Rubinette, Boskoop, Wellant, Jonagold, Pinova, Topaz, Rubinella oder Braeburn.

Die Ernte von Frühäpfeln wie Piros, Collina oder Delbarestivale läuft bereits seit Anfang August. Ende Oktober wird die Ernte dann voraussichtlich abgeschlossen sein, heißt es von der Vereinigung von Obstbaubetrieben in Unter-, Mittel-, und Oberfranken "Fränkische Obstbauern e.V." mit Sitz in Kitzingen.

Wegen Klimawandel: Frühere Apfelernte in Franken

Die Ernte-Termine der verschiedenen Apfelsorten dürften heuer fast wieder ähnlich frühzeitig wie im Vorjahr liegen, so die Einschätzung des Vereins. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre reifen die Äpfel rund zwei Wochen früher als noch vor 30 Jahren. Im Zuge des Klimawandels treiben die Obstbäume frühzeitiger aus und die hohen Sommertemperaturen beschleunigen die Reifeentwicklung zusätzlich.

Durchschnittliche Menge, gute Fruchtqualität

Beim Anbau von Tafeläpfeln erwartet der Vereindieses Jahr eine "durchschnittliche Erntemenge mit sehr guter Fruchtqualität". Positiv haben sich die Niederschläge im Juli und August auf die Entwicklung der Äpfel ausgewirkt. Ansonsten war das Jahr bisher eher trocken. Dass die Temperaturen in Franken nun etwas kühler sind, fördert außerdem die Ausfärbung der Früchte.

Bildrechte: BR/Barbara Ecke
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Apfelernte beim Familienbetrieb Stegmann auf der Parzelle in Mönchberg: Andreas Stegmann ist mit Qualität sehr zufrieden.

Apfelernte am Untermain

Das Familienunternehmen Stegmann in Klingenberg baut Äpfel bereits in der vierten Generation an. Auf fünf Parzellen in Mönchberg, Röllfeld und Röllbach mit insgesamt neun Hektar Fläche reifen jedes Jahr 18 verschiedene Sorten. Junior-Chef Andreas Stegmann erwartet dieses Jahr eine gute Ernte: "Dieses Jahr hatten wir Gott sei Dank keinen Hagel. Mit der Qualität sind wir auch sehr zufrieden, da durch den vielen Regen Ende Juli, Anfang August die Äpfel doch nochmal sehr schön gewachsen sind."

Zwar muss der Apfelbauer wegen des Klimawandels, der Trockenheit und Hitze teilweise auch mit Tröpfchenbewässerung arbeiten. Laut Stegmann hat er auf seinen Parzellen im Landkreis Miltenberg aber Glück, was den Standort angeht. "Wir haben hier eher lehmige Böden, die Wasser sehr gut speichern können. Deswegen hatten wir auch nicht Probleme, wie in Regionen, wo der Boden sandiger ist. Da ist Obstproduktion ohne Wasser praktisch gar nicht mehr möglich."

Der Betrieb baut alte Sorten an, wie die Rubinette oder Boskop, aber auch die relativ neue Sorte Santana, die auch Menschen mit Apfelallergie problemlos essen können. Die Ernte hat Mitte August mit den frühen Sommeräpfeln begonnen und wird Mitte Oktober fertig sein.

Unterfranken ist Anbau-Schwerpunkt

Äpfel werden in Franken auf einer Fläche von 580 Hektar angebaut. Der Schwerpunkt liegt in Unterfranken, mit 385 Hektar. In Mittelfranken beträgt die Anbaufläche 99 Hektar, in Oberfranken 96 Hektar. Die diesjährige Erntemenge an Äpfeln schätzt der Verein auf rund 164.000 Dezitonnen und liegt somit etwa zehn Prozent über der leicht unterdurchschnittlichen Ernte des Vorjahres.

Elstar ist beliebteste Sorte

Die Obstbaubetriebe in Franken vermarkten ihre Äpfel, Birnen, Zwetschgen und anderen Früchte überwiegend direkt. Sie bauen allein über 50 verschiedene Apfelsorten an. Die Geschmacksrichtungen reichen von eher süß über ausgewogen süßsäuerlich bis hin zu mehr säurebetonten Noten. Weit oben in der Beliebtheitsskala liegt die Sorte Elstar. Weitere Sorten mit besonders ausgeprägtem Aroma sind Rubinette und Wellant.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!