Eine Schulturnhalle in Kirchseeon im Landkreis Ebersberg wurde letzte Woche in Windeseile in eine Notunterkunft umgebaut. Sie bietet Platz für 160 Kriegsflüchtlinge. Aber: Ein Bus aus München wurde letzte Woche kurzfristig abgesagt. Seitdem: gähnende Leere 30 Kilometer östlich von München.
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Turnhalle unbelegt - Essen gerade noch abbestellt
Für Brigitte Keller, Abteilungsleiterin des Landratsamts Ebersberg und Krisenmanagerin, schwer anzuschauen. Ihre Mitarbeitenden, alles Ehrenamtliche, haben zwei Tage durchgearbeitet dafür. Und nun musste sie auch noch das Essen für 100 Menschen kurzfristig, am späten Abend zuvor, absagen. Brigitte Keller zeigt zwar Verständnis für die Situation, sagt aber klar: "Jeder hier, der jetzt hier betroffen ist, hat Verständnis, dass es passiert, aber hat kein Verständnis, wenn es sich wiederholt."
Dashboard gibt Überblick über Wohnangebote
Dabei hat sich der Landkreis vorbereitet: zwei Notunterkünfte und rund 500 Angebote von privaten Wohnmöglichkeiten, vom Hotelzimmer bis zur Wohnung. Diese Angebote sind alle in einem sogenannten Dashboard zu sehen. Das sehen die Mitarbeitenden im Landratsamt nur intern. Die Kontrolle von privaten Unterkünften erfolgt vor Ort, durch die Kommune. Hat also beispielsweise die Stadt Grafing die Angebote kontrolliert, erscheinen sie im Dashboard, erklärt Brigitte Keller.
Das Dashboard zeigt auch, wo Hunde erlaubt sind, und wieviel Platz ist. Dieses digitale Werkzeug stammt auch mit Abwandlungen aus der Corona-Krise. Dadurch spare man sich enorm Zeit, so Brigitte Keller, man habe nicht mehr Excel-Listen und müsste Vermieter abtelefonieren, sondern könne direkt vermitteln, ähnlich wie in einem Wohnungsvermittlungsportal. Bald sollen die Angebote sogar direkt ins Dashboard laufen.
In den nächsten Tagen sollen Geflüchtete wirklich kommen
Innerhalb dieser Woche werden vermutlich die ersten Geflüchteten wirklich ankommen in der Turnhalle in Kirchseeon. Denn mittlerweile gibt es eine Verbesserung bei der Verteilung: Oberbayern ist jetzt in vier Regionen eingeteilt. Ebersberg gehört damit mit Erding, Freising und dem Landkreis München zu einer Region. Und jede dieser Regionen bekommt in einem bestimmten Rhythmus, jeden vierten Tag, Kriegsflüchtlinge vermittelt.
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