Infopoint der Caritas für Geflüchtete am Hauptbahnhof München.
Bildrechte: BR / Birgit Grundner

nfopoint der Caritas für Geflüchtete am Hauptbahnhof München.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Weniger Platz für Geflüchtete am Hauptbahnhof München

Wegen der Bauarbeiten am Münchner Hauptbahnhof wird es für ankommende Menschen aus der Ukraine noch einmal enger. Ein richtiges Ankunftszentrum in der näheren Umgebung könnte die Situation entspannen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Baustelle am Münchner Hauptbahnhof wird erneut größer und der Bereich für Geflüchtete aus der Ukraine damit kleiner. Zwar gibt es weiterhin die Bahnhofsmission und den Infopoint der Caritas als Anlaufstellen, das ehemalige Restaurant "Osteria“ steht nach dem Wochenende aber nicht mehr zur Verfügung.

Feldbetten in ehemaligem Lokal nur bis 20. März

Weil das Lokal in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs schon länger geschlossen und leer war, konnten dort vor zwei Wochen gut 100 Feldbetten provisorisch aufgestellt werden.

Diese kurzfristige Lösung half vor allem Geflüchteten, die nur eine Nacht bleiben und dann wieder weiterreisen wollten. Freilich war von Anfang an klar, dass der Raum in dem ehemaligen Restaurant wegen der fortschreitenden Bauarbeiten nur bis 20. März genutzt werden kann.

Leerer Verkaufsladen als Aufenthaltsraum

Dafür stellt die Deutsche Bahn jetzt erst einmal einen leeren Laden als eine Art Aufenthaltsraum zur Verfügung, Betten sind dort nicht mehr vorgesehen. Das sei aber derzeit auch nicht mehr so wichtig wie in der Anfangszeit, sagt Bettina Spahn von der Leitung der Bahnhofsmission.

Mittlerweile gebe es für Übernachtungen auch andere Möglichkeiten, wie das nahegelegene "Hotel Regent“, das die Stadt angemietet hat.

Forderung nach Ankunftszentrum in Bahnhofsnähe

Die Stadt München bemühe sich um weitere Unterkünfte, und die Deutsche Bahn versuche im Hauptbahnhof möglich zu machen, "was geht“, weiß Spahn.

Trotzdem blickt die Leiterin der Bahnhofsmission besorgt in die Zukunft: Die Baustelle werde weiter wachsen, noch mehr Platz werde wegfallen - und deshalb brauche es mittelfristig andere Lösungen. Wenn täglich bis zu 2.000 Menschen kämen und sich in dem Bereich auch nur aufhalten und dann noch "ein oder zwei Sonderzüge" zusätzlich einträfen, "dann kollabiert das wieder, so wie es in den letzten Wochen schon punktuell kollabiert ist", fürchtet Spahn.

Wichtig wäre für sie etwa, dass es in Bahnhofsnähe bald ein richtiges Ankunftszentrum gibt, in dem Geflüchtete unter einem Dach registriert, beraten und informiert werden.

Bauarbeiten am Hauptbahnhof dauern bis 2030

Zumal ein Ende der Bauarbeiten am Hauptbahnhof so schnell nicht in Sicht ist: Bis 2030 wird der Umbau nach derzeitigem Stand dauern. Dabei entstehen ein neues Empfangsgebäude, ein neues Gebäude für den Starnberger Flügelbahnhof und eine unterirdische Haltestelle für die zweite Stammstrecke.

Zudem wird ein Rohbau für die geplante Station der neuen Linie U9 geplant. Bevor weitere Gebäudeteile abgerissen werden, sind umfangreiche Vorarbeiten nötig, wie eine Bahn-Sprecherin erklärt. Demnach müssen unter anderem Kabelsysteme, Leitungen und Rohre zurückgebaut oder umverlegt werden.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!