Eine Studentin betrachtet eine volle Pinwand mit Wohnungsangeboten und -gesuchen zum Semesterbeginn im Mensagebäude der Münchner LMU.
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Eine Studentin betrachtet eine volle Pinwand mit Wohnungsangeboten und -gesuchen zum Semesterbeginn im Mensagebäude der Münchner LMU.

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Studie: Münchens Mieten für Studierende nicht mehr am höchsten

Die Mietpreise für Studentenwohnungen in Bayerns Landeshauptstadt gehören immer noch zu den höchsten in Deutschland. Doch inzwischen hat eine andere Stadt München in dieser Kategorie den Rang abgelaufen – wenn auch sehr knapp.

Studentinnen und Studenten, die nach einer Wohnung oder einem WG-Zimmer suchen, müssen immer mehr Geld dafür einplanen. Die Lage in den Hochschulstädten wird "immer verzweifelter". Neu vermietete Zimmer in Wohngemeinschaften oder Wohnungen für Studierende werden laut dem Studentenwohnreport 2023 des Finanzdienstleisters MLP immer teurer. Die sogenannten Angebotsmieten seien innerhalb eines Jahres um 6,2 Prozent gestiegen.

Warmmiete in Frankfurt/Main einen Euro teurer als in München

Dabei gehören die Mietpreise für Studentenwohnungen in München immer noch zu den höchsten in Deutschland – allerdings hat Frankfurt am Main die bayerische Landeshauptstadt laut der Studie ganz knapp als Spitzenreiter abgelöst.

Eine studentische Musterwohnung kostet demnach in Frankfurt am Main 696 Euro Warmmiete, in München sind es 695 Euro, wie der Finanzdienstleister MLP am Donnerstag in Wiesloch mitteilte. Ähnlich sieht es bei den WG-Zimmern aus: In Frankfurt werden für ein Muster-WG-Zimmer mit 20 Quadratmetern 494 Euro warm fällig, in München 480.

Zur besseren Vergleichbarkeit wurden in dem Report Preise für eine 30 Quadratmeter große Musterwohnung in Hochschulnähe und für ein 20 Quadratmeter großes Muster-WG-Zimmer kalkuliert. MLP erstellt den Report seit 2019 gemeinsam mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft.

Höhere Nachfrage auf dem Mietmarkt nach Corona

Die Experten rechnen mit einer weiteren Verteuerung von Studentenbuden. Ursache für die weiter steigenden Mietpreise sei unter anderem die gewachsene Nachfrage auf dem Mietmarkt in den Groß- und Hochschulstädten nach dem Ende der Corona-Pandemie. So seien die Mieten in allen 38 untersuchten Hochschulstandorten deutlich gestiegen – im Schnitt legten allein die Kaltmieten um 6,2 Prozent zu.

Aufgrund gestiegener Energiepreise kletterten aber auch die Nebenkosten in neue Höhen, hieß es. Hinzu komme, dass nun auch Menschen, die sich wegen höherer Zinsen kein Wohneigentum mehr leisten können, um Wohnraum auf dem Mietmarkt konkurrierten. Dies treibe die Preise noch einmal nach oben.

BAföG-Wohnzuschlag reicht meist nicht aus

Die aktuell aufgerufenen Mietpreise für Studentenwohnungen jedenfalls liegen weit von dem entfernt, was nach dem BAföG-Wohnzuschlag maximal möglich ist. Dieser liegt bei höchstens 360 Euro, davon könnten sich nach dem Studentenwohnreport in diesem Jahr nur Studentinnen und Studenten in Magdeburg (282 Euro) und Chemnitz (294 Euro) eine studentische Musterwohnung leisten.

In München bekomme man für die 360 Euro Höchstsatz laut der örtlichen Median-Miete eine Wohnung mit gerade einmal 14 Quadratmetern – und das auch nur kalt, also ohne alle Nebenkosten wie Heizung, Wasser und Strom. Und aus der Praxis wissen viele: Selbst, ein WG-Zimmer unter 500 Euro zu finden, ist schwierig.

Mit Informationen von epd und dpa.

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