Drei Demos in Rott am Inn
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Streit um Flüchtlingsunterkunft: Drei Demos in Rott am Inn

Im oberbayerischen Rott am Inn ist ein Streit über eine geplante Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge entbrannt. Die Auseinandersetzung brachte rund 500 Menschen auf die Straße.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

An drei Kundgebungen haben sich in Rott am Inn am Samstagabend mindestens 500 Menschen beteiligt. Die Demonstrationen stehen im Zusammenhang mit einer geplanten Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft. Das Landratsamt Rosenheim plant die Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung in einer ehemaligen Industriehalle in Rott am Inn, die Platz für rund 500 Geflüchtete bieten könnte.

Die AfD protestierte mit etwa 30 Teilnehmern gegen die "Asylunterkunft am Eckfeld". Gleichzeitig demonstrierten unter dem Motto "Keine Ruhe den Rechten!" rund 350 Teilnehmer gegen die AfD. Den Organisatoren zufolge waren es weit mehr Teilnehmer.

Bürgerinnen und Bürger wollen sich nicht politisch vereinnahmen lassen

Eine dritte Veranstaltung wurde von der Gemeinde Rott in Zusammenarbeit mit allen im Gemeinderat vertretenen Parteien (CSU, SPD, Bürger für Rott, Rotter Forum), der Bürgerinitiative "Rott rottiert" und dem örtlichen Gewerbeverband organisiert. Am Parkplatz vor dem Rathaus versammelten sich rund 200 Rotter Bürgerinnen und Bürger. Sie engagieren sich auch gegen die Flüchtlingsunterkunft, möchten aber nicht, dass das Thema von Parteien vereinnahmt wird - egal ob von links oder von rechts.

Zweiter Bürgermeister: "Wir Rotter halten zusammen"

Der 4.000-Einwohner-Ort sieht sich überfordert. Viele Rotter kritisieren außerdem den Standort im Gewerbegebiet. Rosenheims Landrat Otto Lederer (CSU) wurde aufgefordert, Fehler einzugestehen. Eine so große Flüchtlingseinrichtung gehöre in die Stadt und nicht in ein Dorf, so ein Redner.

"Wir Rotter halten zusammen", so der zweite Bürgermeister Alfred Zimpel in seiner Rede. Man sei die demokratische Mitte. Im Hinblick auf die beiden anderen Veranstaltungen, die sich nur wenige hundert Meter weit weg abspielten, sagte er im BR-Interview: "Wir kommen mit unserer Politik im Gemeinderat weiter, als wenn Auswärtige bei uns Stimmung machen."

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