Rund 40.000 Fahrzeuge kontrolliert die Bundespolizei derzeit täglich an der A6 bei Waidhaus im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Seit der Einführung der stationären Grenzkontrollen am 16. Oktober haben die Beamten dabei rund 200 Straftaten festgestellt. 100 davon waren unerlaubte Einreisen. Das sorgt für Probleme.
Identitätsklärung als Herausforderung
Das größte dabei: Viele Migranten vernichten vor der Grenze ihre Pässe. Für die Bundespolizei bedeutet das einen enormen Arbeitsaufwand. Sie müssen die richtige Identität herausfinden, denn diese entscheidet über den weiteren Aufenthalt in Deutschland.
Ziel der Kontrollen: Weniger illegale Zuwanderung
Mit Hilfe der stationären Grenzkontrollen will die Bundesregierung illegale Zuwanderung eindämmen und vor allem die Schleuserkriminalität bekämpfen. Durch die Größe der Kontrollstelle soll auch ein gewisser Präventiveffekt ausgelöst werden, damit Migranten abgeschreckt werden, illegal nach Deutschland einzureisen, erklärt Tobias Pfeiffer, der Sprecher der Bundespolizei Waidhaus im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
Dennoch kommen immer wieder Migrantinnen und Migranten illegal in die Oberpfalz. Zuletzt wurde eine Gruppe von 47 Menschen am Mittwochabend (25.10.) an der B15 bei Tirschenreuth entdeckt - hauptsächlich Familien aus der Türkei, Syrien und dem Irak, die sich nicht ausweisen konnten. Nach dem Schleuser, der die Gruppe vermutlich mit einem Lastwagen über die Grenze gebracht hat, wird gefahndet.
Kontrollen werden verlängert
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat derweil ebenfalls am Mittwoch mitgeteilt, dass die stationären Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz bis Mitte November verlängert werden. Danach soll entschieden werden, ob Grenzkontrollen wie in Waidhaus bis Anfang nächsten Jahres durchgeführt werden.
Im Audio: Stationäre Grenzkontrollen der Bundespolizei an der A6
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