Eine Ampel für Fahrradfahrer steht in der Innenstadt an einer Kreuzung auf Grün.
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Eine Ampel für Fahrradfahrer steht in der Münchner Innenstadt an einer Kreuzung auf Grün. Ein Radler fährt schnell weiter.

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Stadt München plant Radschnellverbindung nach Markt Schwaben

Der Mobilitätsausschuss des Münchner Stadtrats hat am Mittwoch beschlossen, dass erst einmal nur die Radschnellverbindung zwischen dem Zentrum nach Markt Schwaben "vertieft geplant" werden soll. Laut Prognose werden über 6.000 Menschen dort radeln.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die fahrradfreundliche Stadt München wird vorerst nur eine von fünf Radschnellverbindungen aus dem Münchner Zentrum ins Umland "vertieft planen". Das hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats am Mittwoch (06.04.22) entschieden. Dabei handelt es sich um die Trasse nach Markt Schwaben, weil diese nach einer Machbarkeitsstudie mit mehr als 6.000 prognostizierten Nutzern das höchste Potenzial hat. Nach jetzigem Stand führt sie auf Münchner Stadtgebiet vom Lehel über Bogenhausen und Daglfing nach Riem. Die Fortsetzung im Landkreis München ist ebenfalls schon beschlossene Sache.

Weitere vier Radschnellverbindungen in Planung

Daneben sollen noch vier Radschnellverbindungen in Richtung Dachau, Oberhaching, Starnberg und Fürstenfeldbruck weiterverfolgt werden. Diese haben den Studien zufolge ebenfalls "eine hohe Verkehrsbedeutung für den Berufs- und Pendlerverkehr" mit täglich mehr als 2.000 Radfahrten. Unabhängig von den Beschlüssen werden die begonnenen Planungen für die Verbindung München-Garching/Unterschließheim fortgesetzt.

Schnell unterwegs auf breiten Wegen mit dem Fahrrad

Letztlich soll ein sternförmiges Netz aus Wegen entstehen, die je Fahrtrichtung mindestens drei Meter breit sind und möglichst direkt zum Ziel führen. Auch der Radschnellverbindungsring werde "nicht verworfen", wird in einer Mitteilung der Stadt versichert. Schließlich habe die Machbarkeitsstudie ein hohes Potenzial an Nutzern für einen solchen Ring zwischen Altstadt- und Mittlerem Ring ergeben.

Gute Infrastruktur - mehr Fahrradfahrer in München

"Wer Radwege sät, wird RadfahrerInnen ernten", ist die zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) überzeugt. Das lasse sich in allen Fahrradhochburgen Europas beobachten, etwa in Utrecht oder Kopenhagen: "Wenn wir mehr Menschen auf das klimafreundliche Fahrrad locken wollen, müssen wir gute Infrastruktur bereitstellen." Bei der SPD-/Volt-Fraktion freut man sich ebenfalls, dass es neben dem öffentlichen Nahverkehr noch ein weiteres "Rückgrat einer zukunftsfähigen Infrastruktur für PendlerInnen zwischen München und den Nachbargemeinden" geben werde.

Nachbesserung bei Sicherheit für Radler gefordert

Die gemeinsame Fraktion von CSU und Freien Wählern bekennt sich ebenfalls "ausdrücklich" zu den Radschnellverbindungen: "Sie sind für Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer eine attraktive Alternative und können so eine tragende Säule auf dem Weg zu nachhaltiger Mobilität in München werden." Der vorgeschlagenen Streckenführung nach Markt Schwaben könne man allerdings nicht zustimmen: "Hier müsste noch nachgebessert werden, vor allem auch im Hinblick auf Sicherheitsaspekte für Radl- und Busfahrer."

Mehr Tempo für schnelle Fahrradwege

Der "Radentscheid München" äußert sich kritisch, weil er sich insgesamt mehr Tempo bei der Umsetzung der Radschnellverbindungen wünschen würde: "Die Radschnellwege sind das Rückgrat des neuen Münchner Radverkehrsnetzes", betont Sprecher Andreas Schön: "Es kann nicht sein, dass jetzt nur eine Radschnellverbindung überhaupt detailliert geplant wird, deren Umsetzung weiter in den Sternen steht, und die anderen in der Schublade verschwinden.”

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