Ein Schulweghelfer sichert die Straße vor einer Schule.
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Ein Schulweghelfer sichert die Straße vor einer Schule.

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Immer weniger Schulweghelfer in Bayern - Zahl der Unfälle steigt

Parkende Autos, kaputte Ampeln, unübersichtliche Kreuzungen, schnelle Autos: Gefahren auf Schulwegen gibt es viele, genau wie Unfälle. Ehrenamtliche Schulweghelfer verhindern diese laut Statistik häufig. Das Problem: Es gibt immer weniger von ihnen.

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Seit der Corona-Krise ist die Zahl der ehrenamtlichen Schulweghelfer in Bayern massiv gesunken. "Leider ist die Zahl während der Corona-Pandemie von bayernweit gut 30.000 auf aktuell 25.000 deutlich zurückgegangen", sagte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) in München. Anlässlich des Starts der bayernweiten Schuleinschreibung 2023 für Erstklässler appellierte er an die Menschen, sich für die ehrenamtliche Aufgabe zu engagieren.

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Darum ist der Schulwegdienst ein Erfolg

"Das Engagement lohnt sich: Seit Jahrzehnten ist in Bayern an keinem von einem Schulwegdienst betreuten Übergang jemals ein schwerer oder gar tödlicher Schulwegunfall passiert", sagte Kirchner. Bayern habe bei den ehrenamtlichen Schulwegdiensten - dazu gehören Schülerlotsen, Schulweghelfer, Schulbuslotsen und Schulbusbegleiter - eine bundesweite Vorreiterrolle. "Jeder zweite Schulwegdienst in Deutschland ist in Bayern im Einsatz", betonte Kirchner.

An Schulwegen ohne Helfer hingegen passieren auch in Bayern schlimme Unfälle. Wie etwa 2018 im oberbayerischen Reischach, als zwei achtjährige Mädchen von einem Auto erfasst wurden und starben.

Weniger Schulwegunfälle durch Home-Schooling

Wie groß die Gefahren auf Schulwegen sein können, zeigt sich beim Blick in die Unfallstatistik: Die Zahl der Schulwegunfälle ist demnach von 2021, als es aufgrund von Home-Schooling zu deutlich weniger Schulwegunfällen gekommen war, um 35,2 Prozent auf 619 (2021: 458) angetiegen - mit insgesamt 685 verletzten Schulkindern (2021: 500). Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 waren es 2022 aber 30 Verkehrsunfälle (2019: 649) und 83 Verletzte (2019: 768) weniger.

Warum Schulanfänger besonders gefährdet sind

Kirchner appellierte daher auch an alle Eltern, die Zeit bis zum ersten Schultag zu nutzen, um mit ihren Kindern den Schulweg einzuüben. Viele Kommunen hätten dafür spezielle Schulwegpläne erarbeitet. "Wichtig ist, mit den Kindern insbesondere die Gefahrenstellen in den Blick zu nehmen und Wege aufzuzeigen, diese soweit möglich zu umgehen", sagte er.

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Schulanfänger gelten im Straßenverkehr als besonders gefährdet, weil ihnen noch die Erfahrung und das Gefahrenbewusstsein fehlt und sie außerdem leicht übersehen werden, wenn sie die Straße überqueren wollen. Auf auffällige Kleidung ist daher wichtig, um Gefahren zu reduzieren.

Mit Material von dpa.

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