Schmierereien an einer Fassade
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Schmierereien an einer Fassade (Symbolbild)

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Rechtsradikale Schmierereien an Asylbewerberunterkunft

Immer wieder werden in Niederbayern Zeichen oder Parolen mit rechtsradikalem Inhalt an Hausfassaden und öffentliche Plätze gesprüht. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Hakenkreuzen an einer Asylbewerberunterkunft in Simbach am Inn.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag die Asylbewerberunterkunft am Bahnhofplatz in Simbach am Inn im Landkreis Rottal-Inn mit rechtsradikalen Parolen beschmiert. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilte, wurden auch Hakenkreuze an die Fassade gemalt. Es ist nicht der erste Fall in Niederbayern und nicht der erste "Anschlag" auf die Asylunterkunft Simbach.

  • Zum Artikel: Ärger um Graffiti-Parolen in Passau - Stadt will durchgreifen

Weiteres Gebäude in Simbach am Inn beschmiert

Neben der Asylbewerberunterkunft in Simbach am Inn ist ein weiteres Gebäude in der Adolf-Kolping-Straße betroffen. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes entdeckten die Schmierereien am frühen Donnerstagmorgen. Die Kriminalpolizei Passau ermittelt wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen und wegen Sachbeschädigung. Es werden Zeugen gesucht.

Hakenkreuze-Schmierereien auch in Fürstenzell

Ein ähnlich gelagerter Fall war wenige Tage zuvor, etwa 40 Kilometer weiter, passiert. In Fürstenzell im Landkreis Passau wurden Hakenkreuze auf die Fassade, einen Lüftungsschacht und ein Dachfenster eines Discounters in der Bahnhofstraße geschmiert. Auch hier ermittelt die Kripo Passau.

Bis zu drei Jahre Gefängnis drohen

Wie es auf Nachfrage beim Polizeipräsidium Niederbayern heißt, gibt es noch keine Erkenntnisse zu den Tätern. Es sei schwierig, für die nächtlichen Schmier-Aktionen Zeugen zu finden.

Ob die Taten zusammenhängen, könne auch nicht gesagt werden. Vermutet werden jedoch unterschiedliche Täter, die laut Polizei nicht unbedingt aus rechtsmotivierten Kreisen stammen müssen, sondern eventuell aus Langeweile Wände beschmieren.

Dabei kann so eine Tat einschneidende Folgen haben: Für die Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen sieht das Gesetz bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe vor, so ein Polizeisprecher zum BR.

Brandanschlag auf Asylbewerberunterkunft in Simbach

Die Unterkunft in Simbach am Inn war schon einmal Ziel eines fremdenfeindlichen Anschlags: Im Oktober letzten Jahres war Feuer an der Unterkunft gelegt worden. Ein 42-Jähriger aus dem Raum Dingolfing-Landau wurde im Dezember festgenommen. Es gab Anhaltspunkte dafür, dass der Mann den Brand gelegt habe, um Bewohner der Unterkunft aus fremdenfeindlicher Motivation zu töten, hieß es damals von der Polizei.

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