Polizist mit Handschellen vor einem Streifenwagen (Symbolfoto)
Bildrechte: BR/Fabian Stoffers

Die niederbayerische Polizei konnte 2023 nahezu drei von vier Straftaten aufklären. insgesamt konnten ca. 23.000 Tatverdächtige ermittelt werden

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Polizei: Niederbayern bleibt in puncto Sicherheit Spitze

Statistisch gesehen bleibt der Regierungsbezirk Niederbayern die sicherste Region im Freistaat. Das geht aus der aktuell veröffentlichten Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums hervor. Allerdings: Wohnungseinbrüche und Diebstähle nahmen zu.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In Niederbayern ist die Anzahl der Straftaten 2023 gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich geblieben. Mit 42.617 Straftaten liege der Bezirk erneut deutlich unter dem Durchschnittswert der letzten 10 Jahre, bilanzierte Polizeipräsident Roland Kerscher.

Drei von vier Straftaten wurden aufgeklärt

Im bayernweiten Vergleich wurde wie in den vorangegangenen Jahren die niedrigste Häufigkeitszahl im Verhältnis zur Bevölkerungszahl und zugleich eine der höchsten Aufklärungsquoten erreicht.

Mit einer Aufklärungsquote von 70,7 Prozent konnte die niederbayerische Polizei eigenen Angaben zufolge wieder nahezu drei von vier Straftaten aufklären. Dies sei ein deutlicher Beleg für den hohen und seit vielen Jahren etablierten Sicherheitsstandard in Niederbayern.

Den größten Anteil an der Gesamtkriminalität hat mit 19,5 Prozent die Diebstahlskriminalität, sie umfasst alle Delikte vom einfachen bis zum schweren Bandendiebstahl. Für 2023 ist laut Statistik eine Zunahme der Fallzahlen um 8,7 Prozent auf insgesamt 10.622 Fälle zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote konnte auf 42,9 Prozent gesteigert werden, der höchste Wert im 10-Jahres-Vergleich.

Wieder mehr Wohnungseinbrüche

Erstmals seit dem Jahr 2014 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr wieder angestiegen. So gab es 2023 gegenüber dem Vorjahr 35 Einbrüche mehr. Bei fast der Hälfte der Einbrüche blieb es laut Polizei aber beim Versuch. Die Aufklärungsquote lag hier bei rund 43 Prozent. Allein 30 Einbrüche in den Landkreisen Rottal-Inn und Passau gehen mutmaßlich auf das Konto eines einzigen Täters, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt.

Zunahme bei illegaler Migration und Schleuserkriminalität

Zugenommen haben in Niederbayern auch illegale Migration und Schleuserkriminalität. Wegen verstärkter Kontrollen konnten 175 Schleuser festgenommen werden. Stark angestiegen sind Fälle von Cyberkriminalität. Häufig ging es dabei um das Verbreiten von pornographischen Inhalten. Auch bei den Drogenfunden in Grenznähe gab es ein deutliches Plus.

Rückgang beim Callcenter-Betrug - einige Festnahmen

Rückläufig sind in Niederbayern unter anderem die Zahlen beim Callcenter-Betrug. Der Vermögensschaden bei Enkeltrickbetrug und Schockanrufen stieg allerdings auf mehr als 2.100.000 Euro. Im vergangenen Jahr konnten über 40 Personen festgenommen werden, die im Zusammenhang mit der Abholung von Geld und Wertgegenständen von Betrugsopfern stehen.

Weniger Fälle von Gewaltkriminalität

Im Bereich der Gewaltkriminalität sank die Fallzahl im Jahr 2023 um 2,7 Prozent auf 1.535 Delikte. Die Körperverletzungsdelikte (gefährliche und schwere Körperverletzungen) nehmen dabei mit 1.237 Fällen den größten Anteil ein.

Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen gestiegen

Insgesamt konnten mehr als 23.000 Tatverdächtige ermittelt werden (ohne ausländerrechtliche Verstöße). Das sind über 300 mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil an nichtdeutschen Tatverdächtigen (36,9 Prozent) und tatverdächtigen Zuwanderern (10,4 Prozent) stieg in Niederbayern laut Polizei ebenfalls an und bewegt sich damit über den mehrjährigen Durchschnittswerten.

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