Bauarbeiten am Nordportal des Kramertunnels
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Österreichische Baufirma kündigt Vertrag für Kramertunnel

Die Tiroler Firma, die den Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen bauen soll, hat ihren Werkvertrag gekündigt. Das wurde in einem Zivilverfahren am Landgericht München bekannt. Die Firma und das Bauamt befinden sich im Rechtsstreit.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Bei dem von Anwohnern sehnlichst erwarteten Kramertunnel in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen herrscht Baustopp. Der Grund: Die Tunnelbaufirma und das Bauamt befinden sich im Rechtsstreit. Nun wurde bekannt, dass die Tiroler Firma, die den Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen bauen soll, ihren Werkvertrag gekündigt hat. Heraus kam das in einem Zivilverfahren vor dem Landgericht München. Die Verzögerung des Tunnelbaus betreffe auch die umliegende Infrastruktur. Die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen spricht von einer Katastrophe.

Bauamt wollte Nachforderungen untersagen

Vor dem Landgericht hatte das staatliche Bauamt Weilheim der Firma per einstweiliger Verfügung untersagen wollen, Nachforderungen zu Abschlagszahlungen zu stellen. Weil die Forderungen nicht erfüllt worden waren, hatte das Unternehmen die Arbeiten vor gut drei Wochen eingestellt. Unklar ist, wann und wie es mit dem Tunnel weitergeht, der Bayerns längster Straßentunnel werden soll. Die Kosten wurden zuletzt auf 365 Millionen Euro beziffert.

Kostensteigerung von rund 100 Millionen Euro

Damit wird der Tunnel rund 100 Millionen Euro teurer als noch vor Corona veranschlagt. Gründe für den Baukostenanstieg beim Kramertunnel sind die Teuerungen beim Bau, beim Technikmaterial und für den Aushub. Dazu könnten noch weitere Millionen Euro kommen, wenn die durch die Baustelle ausgetrockneten Hangquellmoore am Ende wiederhergestellt werden müssen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte im November 2022 den Freistaat Bayern dazu verpflichtet, großflächig trockengefallene Moore sanieren zu lassen. Das Urteil zu den Hangquellmooren ist aber noch nicht rechtskräftig.

Enttäuschung in Garmisch-Partenkirchen über Kündigung

Obwohl die Tunnelröhre von Bayerns längstem Straßentunnel weitgehend fertig ist, steht die Baustelle nach der Kündigung auf unbestimmte Zeit still. In der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen ist man enttäuscht über die Entwicklung, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Koch. Sie spricht von einer Katastrophe durch die weitere Verzögerung. "Der Kramertunnel dient der Entlastung des Ortsteils Garmisch. Die B23 geht dort mitten durch den Ort", so Koch.

Seit der Corona-Pandemie habe der Verkehr noch einmal massiv zugenommen in Garmisch-Partenkirchen, so die Bürgermeisterin. Für den geplanten Entlastungstunnel des Ortsteils Partenkirchen, den Wanktunnel, finden laut Koch derzeit Probebohrungen statt. Aber da stehe ein Baubeginn erst recht noch in den Sternen, so die Bürgermeisterin.

Die Tiroler Firma, die den Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen bauen soll, hat ihren Werkvertrag gekündigt. Das wurde in einem Zivilverfahren am Landgericht München bekannt. Die Firma und das Bauamt befinden sich im Rechtsstreit.
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Die Tiroler Firma, die den Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen bauen soll, hat ihren Werkvertrag gekündigt.

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