Nordportal des Kramertunnels beim offiziellen Tunnelanschlag 2020
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Nordportal des Kramertunnels beim offiziellen Tunnelanschlag 2020

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Baustopp beim Kramertunnel – Mehrkosten von 100 Millionen Euro?

Beim Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen gibt es derzeit einen Baustopp. Damit könnte sich das Tunnelprojekt weiter verzögern und verteuern - voraussichtlich um 100 Millionen Euro. Die Tunnelbaufirma und das Bauamt befinden sich im Rechtsstreit.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Beim noch nicht fertig gestellten Kramertunnel in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen gibt es derzeit einen Baustopp. Der Tunnel gehört zu einem von fünf Bauprojekten in der Gegend.

Tunnel wird später fertig als geplant

Im Raum steht, dass sich das vor vier Jahren begonnene Tunnelprojekt weiter verzögert und auch verteuert. Schon im Frühjahr 2023 hatte das zuständige Staatliche Bauamt Weilheim bekannt gegeben, dass sich die Fertigstellung des Kramertunnels bis Ende 2025 verzögert. Geplant war ursprünglich , dass schon Ende 2024 die ersten Autos durch den Tunnel fahren können.

Wird der Tunnel 100 Millionen Euro teurer als geplant?

Die Innenschale im Haupttunnel ist größtenteils schon fertig, doch an der Tunneltechnik fehlt es noch weit. Die österreichische Tunnelbaufirma hat 150 Mitarbeiter abgezogen und befindet sich im Rechtstreit mit dem Staatlichen Bauamt. Zu den Einzelheiten will die Behörde aber nichts sagen. Die Kosten für den Kramertunnel werden inzwischen auf mehr als 360 Millionen Euro geschätzt. Damit wird der Tunnel gut 100 Millionen Euro teurer als noch vor Corona veranschlagt.

Voraussichtlich Extra-Kosten durch Moos-Sanierung

Gründe für den Baukostenanstieg beim Kramertunnel sind die Teuerungen beim Bau, beim Technikmaterial und für den Aushub. Dazu könnten noch weitere Millionen Euro kommen, wenn die durch die Baustelle ausgetrockneten Hangquellmoore am Ende wiederhergestellt werden müssen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte im November 2022 den Freistaat Bayern dazu verpflichtet, großflächig trockengefallene Moore sanieren zu lassen. Das Urteil zu den Hangquellmooren ist aber noch nicht rechtskräftig.

Entlastung durch Kramertunnel

Die Baumaßnahmen am 3,6 Kilometer langen Haupttunnel sollen laut Bauamt in Weilheim so bald wie möglich wieder aufgenommen werden. Wenn er einmal fertig ist, soll der Kramertunnel den Durchgangsverkehr Richtung Zugspitze und Lermoos aufnehmen und so Garmisch-Partenkirchen entlasten. Derzeit fahren nach Angaben des Bauamtes jeden Tag bis zu 25.000 Fahrzeuge auf der Bundesstraße 2 durch Garmisch-Partenkirchen, auf der Bundesstraße 23 sind es bis zu 16.000.

Beim Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen gibt es derzeit einen Baustopp.
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Beim Kramertunnel bei Garmisch-Partenkirchen gibt es derzeit einen Baustopp.

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