Archivbild der weihnachtlich beleuchteten Karolinenstraße
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Stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung soll die Kassen in der Nürnberger City klingeln lassen. Eine Spendenaktion soll bei der Finanzierung helfen.

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Nürnberg sammelt Spenden für die Weihnachtsbeleuchtung

In fünf Monaten muss die Nürnberger Innenstadt funkeln. Dann beginnt die Weihnachtszeit. Mitten im Hochsommer startet die Stadt eine Spendenaktion. Denn bisher reicht das Geld für eine festliche Beleuchtung noch nicht aus. Warum das so ist.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Süßer die Kassen nie klingeln als in der Weihnachtszeit. Das gilt gerade für Nürnberg, die selbsternannte Weihnachtshauptstadt der Republik. Doch ohne stimmungsvolle Beleuchtung gibt es weniger Konsum. Das sagt Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU). Deshalb planen die Stadt und der Verein "Nürnberg leuchtet", 40 Straßenzüge mit einer Länge von insgesamt zehn Kilometern in der Innenstadt zu illuminieren. Geschätzte Kosten: 260.000 Euro. Doch bisher sind lediglich 190.000 Euro in der Kasse. Die restliche Summe soll eine Spendenaktion bringen.

Klinkenputzen muss 70.000 Euro bringen

"Der Handel hält sich noch zurück", sagt Vereinsvorstand Hans Schmidt. 70.000 Euro fehlen. Für ihn und seine Kollegen heißt das: Klinkenputzen. Das Geld sitzt beim Einzelhandel längst nicht mehr so locker wie vor Jahren. Und: Viele Filialisten haben ihre Zentrale außerhalb, klagt Schmidt. Die Entscheider dort kennen die Befindlichkeiten in Nürnberg nicht.

Deshalb der Appell von Wirtschaftsreferent Fraas, dass sich alle Gewerbetreibenden in der Innenstadt an den Kosten beteiligen. Er denkt dabei auch an die "im ersten Stockwerk". Das heißt zum Beispiel: Ärzte und Rechtsanwälte, die dort ihre Praxen haben. Außerdem seien auch Banken und Versicherungen gefragt.

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Sie lassen Nürnberg leuchten: Marco von Dobschütz-Dietl (Marktamt), Hans Schmidt ("Nürnberg leuchtet"), Wirtschaftsreferent Michael Fraas (v.l.).

Beleuchtung mit Stromspartechnik

"Die Touristen, die aus der ganzen Welt nach Nürnberg kommen, erwarten, dass die gesamte Innenstadt leuchtet", sagt Fraas. Und auch die Einheimischen freuen sich, wenn es auf dem Weg durch die Stadt glitzert und funkelt. Davon profitieren alle. Rund 250.000 Lichtpunkte sind in diesem Winter geplant – in Bäumen, an Häusern, über Straßen. Zum Einsatz kommen seit dem vergangenen Jahr nur noch energiesparende LED-Leuchten. Es sind deshalb nicht die Stromkosten, die die Beleuchtung so teuer machen. Vor allem Montage und Demontage schlagen zu Buche.

Stadt kann nicht alles zahlen

Die Stadt Nürnberg selbst übernimmt einen Teil der Kosten - rund 90.000 Euro. Mehr sei nicht möglich. Zum einen, weil die städtischen Kassen leer sind. Zum anderen profitiere ja auch der Handel von einer geschmückten Innenstadt. Vor daher sei es nur gerecht, wenn er sich an den Kosten beteiligt. "In Einkaufzentren zahlen Geschäfte eine Werbeumlage. In der Innenstadt gibt es das nicht. Dafür sollten sich die Geschäfte an der Beleuchtungsaktion beteiligen", so Fraas.

  • Zum Artikel: Wie Nürnberg mit Leerständen in der Innenstadt umgeht

Aktion gegen den Kaufhaus-Leerstand

Und er hat noch ein Argument für eine möglichst umfassende Beleuchtungsaktion: In der Nürnberger Innenstadt stehen das Galeria Kaufhof-Haus in der Königstraße und der ehemalige Citypoint in der Breiten Gasse leer. Kein einladender Anblick. Der Leerstand solle alle mahnen, sich zu engagieren, sagt Fraas. "Auch wenn jetzt ein Haus geschlossen hat, dann müssen wir umso mehr tun, damit die Innenstadt in der Weihnachtszeit leuchtet."

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