"Polizeipräsidium Niederbayern" steht auf einer Glasscheibe am Eingang zum Präsidium in Straubing
Bildrechte: pa/dpa/Armin Weigel

"Polizeipräsidium Niederbayern" steht auf einer Glasscheibe am Eingang zum Präsidium in Straubing

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Niederbayern wieder verstärkt im Visier von Telefonbetrügern

Nach wie vor versuchen betrügerische Banden mit "Schockanrufen" an das Geld von älteren Menschen zu kommen. In Niederbayern gelang es den Kriminellen nun mehrmals, Geld zu erbeuten. Eine Erfolgsmeldung seitens der Polizei gibt es aber auch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt seit Tagen verstärkt vor Telefonbetrügern, die derzeit wieder im gesamten Bezirk sehr aktiv sind. Nun wurden zwei Fälle bekannt, in denen Senioren um viel Geld beziehungsweise Schmuck gebracht worden sind. Aber auch eine Festnahme kann die Polizei verbuchen.

  • Zum Artikel: "Woher haben die meine Nummer? Tipps gegen nervige Telefonanrufe"

Die erfundenen Geschichten der Betrüger

Die Geschichten der Betrüger am Telefon gleichen sich: Sie erzählen entweder von einem nahen Angehörigen, der einen tödlichen Unfall verursacht habe. Um eine angebliche Haftstrafe abzuwenden, sollen die angerufenen Senioren jeweils eine hohe Summe Geld bezahlen. Eine andere Geschichte lautet: "In der Gegend wurde eingebrochen – Übergeben Sie sicherheitshalber Ihre Wertgegenstände."

Die Kriminellen üben während der Gespräche immer starken psychischen Druck auf die Angerufenen aus. Wie ein Telefonbetrug abläuft und wie Sie sich davor schützen können, darüber gibt die Polizei hier Auskunft.

Wieder Senioren auf Telefonbetrug hereingefallen

Nun wurde bekannt, dass eine 82 Jahre alte Frau aus Passau auf einen solchen Telefonbetrug hereinfiel. Sie übergab am Donnerstag Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro. Nach dem Geldabholer wird gefahndet. Er soll etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß und schlank sein. Er trug eine Brille, kurze Haare und eine schwarze Zipp-Jacke.

Auch vergangene Woche hatten die Betrüger Erfolg mit ihrer Masche. In Vilshofen im Landkreis Passau nahmen sie einem 92 Jahre alten Mann einen fünfstelligen Bargeldbetrag sowie zwei Geldkarten ab. Die Abholerin in diesem Fall war etwa 35 bis 40 Jahre alt, korpulent und 1,75 Meter groß. Sie hatte blonde schulterlange Haare und trug einen hellen Mantel.

Haftbefehl gegen 17-jährigen Geldabholer

Die Polizei hat aber auch einen Erfolg zu vermelden: Am Donnerstag gelang es Beamten der Polizeiinspektion Kelheim, einen Geldabholer festzunehmen. Es handelt sich laut Polizeipräsidium um einen 17-Jährigen, "der sich offensichtlich von den Betrügern als Kurier anwerben ließ".

Der junge Mann wollte bei einer 78-jährigen Rentnerin aus Hausen im Kreis Kelheim Geld und Schmuck abholen. Die Seniorin hatte jedoch den Betrug erkannt und die Polizei verständigt. Gegen den 17-Jährigen erging mittlerweile Haftbefehl. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Polizei warnt vor Anrufen und Anwerben

Das Polizeipräsidium Niederbayern appelliert weiterhin dazu, wachsam zu bleiben: Wer nur den geringsten Verdacht schöpft, soll sich sofort an die Polizei wenden.

Außerdem wird davor gewarnt, sich als Kurier anwerben zu lassen: "Schnelles Geld für einfache Hol- und Bringdienste – keine Vorkenntnisse notwendig" – so oder ähnlich würden Jobangebote auf einschlägigen Kleinanzeigen-Portalen im Internet lauten.

Die Polizei rät: "Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen ein lukrativer Job angeboten wird, bei dem Sie unüblich viel Geld verdienen können ohne entsprechende Leistung zu erbringen, ist davon auszugehen, dass das Angebot unseriös ist." Auch als Abholer mache man sich des gewerbsmäßigen Bandenbetruges strafbar.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!