29. Mai 2003: Zwei Mitarbeiter der Staudenbahn helfen in Markt Wald im Kreis Unterallgäu einem Jungen beim Verladen seines Fahrrades in einen Triebwagen.
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Die knapp 30 Kilometer lange Staudenbahn führte im Jahr 2003 von Gessertshausen bis nach Markt Wald mitten durch Schwaben. Aber nur am Wochenende

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Neues Gutachten: Wird die Staudenbahn endlich reaktiviert?

Anfang der 90er Jahre ist sie stillgelegt worden. Ab 2003 durfte sie wieder fahren, aber nur noch am Wochenende und an Feiertagen. Seit der Corona-Pandemie fährt die Staudenbahn gar nicht mehr durch Schwaben. Ein Gutachten könnte das ändern.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Kann die Staudenbahn zumindest im westlichen Landkreis Augsburg zwischen Langenneufnach und Gessertshausen endlich wieder Fahrt aufnehmen? Das wird am 4. April im Augsburger Kreisausschuss Thema sein. Denn viele Ratsmitglieder hoffen auf einen positiven Bescheid zur geplanten Reaktivierung der Zugstrecke.

Gutachten entscheidet über Staudenbahn-Förderung

In den vergangenen Monaten ist ein entsprechendes Gutachten zum Bahnverkehr auf dem knapp 15-Kilometer- Teilstück zwischen Gessertshausen und Langenneufnach erstellt worden. Das Gutachten, ein sogenanntes Projektdossierverfahren oder auch Kosten-Nutzen-Analyse, ist wesentlich, wenn staatliche Gelder und Zuschüsse fließen sollen.

Bislang war die notwendige Finanzierung für den Ausbau der Strecke im Westen von Augsburg nicht gesichert. Nun hoffen die Bürgermeister entlang der Strecke auf die Zusage von Geldern aus Berlin.

Kommunen wollen die Reaktivierung der Staudenbahn

Wenn die Gelder fließen, würden sich die Kommunen sofort gemeinsam an die Umsetzung machen: "Wir sind uns einig, und wir wollen das", sagte Gerald Eichinger (CSU), der Bürgermeister von Langenneufnach zum BR. Die ländliche Region brauche ein Zusatzangebot auf der Schiene, sagt auch Max Deisenhofer, schwäbischer Landtagsabgeordneter der Grünen aus Krumbach. Der Zugverkehr werde bislang nur unzureichend gefördert, die Bundesstraßen B300 und B17 im Großraum Augsburg seien völlig überlastet.

Grünen-Politiker will Staudenbahn elektrifizieren

Durch den Ausbau der Uniklinik werde weiterer Zuzug im Westen erfolgen, das sei ein weiterer Punkt pro Staudenbahn, meint der Grünen-Landtagsabgeordnete Deisenhofer. Er befürwortet, dass die Strecke nicht nur reaktivert, sondern auch schnellstmöglich elektrifiziert wird und eine Anbindung an die Allgäuer Netze im Süden erfolgt.

Mögliche Hürden für die Staudenbahn

"Das wäre eine hochattraktive Variante", findet auch Fabian Mehring, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler. Landespolitisch habe man in Sachen Staudenbahn "alle Hausaufgaben gemacht und alle K.o.-Kriterien ausgeräumt". Mögliche Hürde seien, so Mehring, technische Themen wie die Modernisierung von Bahnübergängen etwa. "Da sitzen dann viele mit am Tisch, aber das ist lösbar".

Staudenbahn fährt wegen Corona nicht mehr

Anfang der 90er Jahre war auf der Staudenbahnstrecke der Personen-Nahverkehr endgültig eingestellt worden. Ausflugszüge rollten zwar weiter durch die Stauden, allerdings nur am Wochenende und nur von Mai bis Oktober. Seit der Corona-Pandemie ruht der Betrieb ganz. Das erste Teilstück der Staudenbahn ist im Jahr 1908 in Betrieb gegangen.

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