Speiseausgabe in Münchner Aufnahmeeinrichtung.
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Speiseausgabe in Münchner Aufnahmeeinrichtung.

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Neue Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber-Familien in München

München bekommt eine weitere Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. Diese vierte "Anker-Dependance" befindet sich in einem ehemaligen Hotel im Stadtteil Bogenhausen und ist vor allem für Familien gedacht. Die ersten Bewohner werden bald erwartet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

"Anker" steht für "Ankunft, Entscheidung und Rückführung". In einem Ankerzentrum sollen Flüchtlinge unterkommen, bis sie in Kommunen verteilt oder aber in ihr Herkunftsland abgeschoben werden. Das oberbayerische Zentrum dafür befindet sich in Ingolstadt/Manching. Daneben gibt es neun weitere Standorte – vier davon in München. Den neuesten nimmt die Regierung von Oberbayern heute in Betrieb. Dort sollen bis zu 340 Menschen unterkommen – vor allem Mütter und Väter mit ihren Kindern, denn unter den Asylsuchenden sind immer mehr Familien.

130 Zimmer für Familien

Der dreistöckige Komplex an der Musenbergstraße diente viele Jahre als Hotel, und vieles erinnert bei einem Rundgang auch noch daran. Gleich am Eingang war eine Rezeption, die jetzt durch einen Infopoint ersetzt wurde. Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich ein großer Speisesaal. In den oberen Etagen zeigen wie früher bunte Kacheln die Nummern der 130 Zimmer an, die mit zwei bis sechs Betten und eigenen Bädern ausgestattet sind.

Räume für Kinderbetreuung und Ärzte

Schilder weisen noch immer den Weg in einen Hotel-Fitnessraum, den es allerdings nicht mehr gibt. Für die Bewohner stehen aber zum Beispiel Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume sowie Räume etwa für Beratungen, Sprachkurse und Kinderbetreuung, medizinische Versorgung und die Isolierung von Corona-Infizierten zur Verfügung, so dass niemand im Fall eines positiven Tests umziehen muss.

2,5 Millionen Euro Miete

Die Regierung von Oberbayern hat das Gebäude in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle Johanneskirchen bereits im Frühling 2021 für 15 Jahre von dem privaten Eigentümer angemietet, damit sie auf das "etwas erhöhte Ankunftsgeschehen“ vor allem von Asylsuchenden aus Afghanistan und teilweise auch aus afrikanischen Ländern reagieren kann, wie Sprecher Wolfgang Rupp erklärt. Die Miete dafür beträgt jährlich 2,5 Millionen Euro plus Nebenkosten.

Zehn Standorte in Oberbayern

Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner werden voraussichtlich am Montag einziehen. Neben dem Haus an der Musenbergstraße betreibt die Regierung von Oberbayern in München auch Aufnahmeeinrichtungen Am Moosfeld und in der ehemaligen Funkkaserne sowie die Kurzaufnahme im Aufnahmezentrum an der Maria-Probst-Straße. Weitere Dependance-Standorte sind Fürstenfeldbruck, Garmisch-Partenkirchen, Waldkraiburg und Ingolstadt/Manching, wo sich zudem das Anker-Zentrum befindet.

Hilfe auch für ukrainische Geflüchtete

Momentan kommt täglich eine zweistellige Zahl von Asylbewerbern an, wie Sprecher Rupp sagt. Außerdem melden sich im Aufnahmezentrum an der Maria-Probst-Straße seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs jeden Tag "knapp über 100“ ukrainische Geflüchtete, die eine Unterkunft brauchen. Sie werden vor allem in den Einrichtungen in Ingolstadt/Manching und Fürstenfeldbruck untergebracht. In Fürstenfeldbruck wurden deshalb auch einmal 135 Asylbewerber in andere Unterkünfte verlegt. Der Umzug in die "Anschlussunterbringung“ sei in diesen Fällen aber nur vorgezogen worden und wäre früher oder später ohnehin erfolgt, betont Rupp.

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Familienzimmer in Münchner Aufnahmeeinrichtung.

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