Eine aus Afghanistan evakuierte Frau auf der Ramstein Air Base (Archivbild)
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In einem Hilferuf bittet eine Gruppe von Frauenrechtlerinnen in Afghanistan die Bundesregierung um Aufnahme.

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Hilferuf afghanischer Frauenrechtlerinnen: "Holt uns raus!"

Eine Gruppe von Frauenrechtlerinnen in Afghanistan bittet die Bundesregierung um sofortige Aufnahme. Die Frauen beklagen, bedroht zu werden, und sie fürchten die "Rache" der Taliban. Der Hilferuf wurde von der Organisation Pro Asyl veröffentlicht.

In einem von der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl publizierten Hilferuf bittet eine Gruppe von Frauenrechtlerinnen in Afghanistan die Bundesregierung um sofortige Aufnahme. "Holt uns hier raus! Bringt uns und unsere Familien in Sicherheit! Wartet nicht länger, jeder Tag zählt!", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Appell der Gruppe "United Voice of Women for Peace". Das Schreiben stamme von den noch in Afghanistan verbliebenen 33 Frauen der Gruppe, die mit dem früheren afghanischen Friedensministerium zusammengearbeitet hätten.

Afghanische Frauenrechtlerinnen: Erhalten Todesdrohungen

"Als gut vernetzte Expertinnen und prominente Frauenrechtlerinnen standen wir immer wieder in der Öffentlichkeit, waren vielen Menschen - und so auch den Taliban - bekannt", schreiben die Frauen. In ihrer Heimat müssten sie sich nun unter Todesdrohungen vor den Taliban verstecken. "Wir bekommen Drohungen per SMS und Brief. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Taliban auch an uns grausame Rache üben."

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Pro Asyl: Taliban könnten wegen Ukraine-Krieg heftiger agieren

Pro Asyl befürchtet, dass die Taliban die weltweite Aufmerksamkeit für den Krieg in der Ukraine nutzen, um Menschen in Afghanistan "immer heftiger zu verfolgen", zu foltern und zu töten. Berichte über Ausreiseverbote, Hausdurchsuchungen, Einschüchterungen, Verhaftungen und Brutalität gegen Frauen nähmen zu. Pro Asyl verwies in seiner Mitteilung auch auf den Internationalen Frauentag am Dienstag.

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