Schüler nutzen Tablets im Unterricht.
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Nach Corona: Bayerns Schulen sind digitaler

Die Schulen in Bayern sind deutlich digitaler geworden als noch vor Corona. Das geht aus einer universitären Studie im Auftrag der Grünen im Landtag hervor. Dennoch gibt es Defizite in der Ausstattung und in der Medienkompetenz.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Digitaler Unterricht wurde in der Corona-Zeit wichtiger. Eine Studie im Auftrag der Grünen im Landtag sollte nun genauer hinschauen. Erfreulich sei die positive Einstellung zu digitalen Medien, stellen die Autorinnen der Studie, Claudia Riesmeyer von der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Teresa Naab von der Universität Mannheim, fest.

Schüler sehen Vorteile in einer einfachen und schnellen Informationssuche. Lehrer loben das Motivationspotential digitaler Medien. Gleichzeitig erkennen die Lehrer Probleme bei Datenschutz, Online-Inhalten und Cybermobbing.

Gefälle bei Schularten

Mehr als zwei Drittel der Schulen verfügen inzwischen über ein brauchbares WLAN. Allerdings wird die Ausstattung von den Lehrern je nach Schulart unterschiedlich wahrgenommen. Während an den Mittelschulen die Lehrer nur zur Hälfte mit der WLAN-Qualität zufrieden ist, sind es an den weiterführenden Schulen drei Viertel. Digitale Inhalte kommen inzwischen mehrmals wöchentlich im Unterricht zum Einsatz. Dabei greifen Schüler und Lehrer regelmäßig auf ihre eigenen, privaten Geräte zurück.

Selbstüberschätzung bei Medienkompetenz

Die Forscher stellen außerdem fest, dass sich Schüler und Lehrer bei der Medienkompetenz selbst überschätzen. Zwar hätten diese keine Probleme, digitale Medien anzuwenden, allerdings würden sich Schüler und Lehrer kaum damit auskennen, wie digitale Geschäftsmodelle aussehen und was Algorithmen sind. Auch sollten die Lehrer sich besser untereinander absprechen, wie digitale Inhalte auch fächerübergreifend angeboten werden können.

Forderungen der Grünen

Um die digitale Situation an Bayerns Schulen zu optimieren, fordern die Grünen im Landtag Breitband und gutes WLAN an jeder Schule. Dafür sollen die Kommunen und der Freistaat entsprechend zusammenarbeiten, damit es kein Gefälle zwischen armen und reichen Kommunen gibt. Die Grünen plädieren außerdem dafür, Förderprogramme für gebrauchte Geräte aufzulegen. Es müssten nicht immer nur neue Geräte sein, heißt es.

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