Blumen und Grabkerzen liegen auf dem Boden bei einem Blumenladen in Lichtenfels.
Bildrechte: BR/Andi Ebert

Einem zur Tatzeit 17-Jährigen wird vorgeworfen, im März in Lichtenfels eine Blumenverkäuferin aus Habgier getötet zu haben.

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Mord an Blumenverkäuferin – Anklage gegen Jugendlichen erhoben

Einem damals 17-Jährigen wird vorgeworfen, in Lichtenfels eine Blumenverkäuferin ermordet zu haben. Nach BR24-Informationen, um an Geld zu gelangen, mit dem er eine Angelkurs-Rechnung begleichen wollte. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Fall der getöteten Blumenverkäuferin aus Lichtenfels hat die Staatsanwaltschaft Coburg jetzt Anklage erhoben. Nach Informationen von BR24 gehen die Ermittler davon aus, dass der zur Tatzeit 17-jährige Gymnasiast die 50 Jahre alte Verkäuferin im Blumenladen in der Lichtenfelser Innenstadt getötet hatte, um an Bargeld zu gelangen. Sechs Monate nach der Tat hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage wegen Mordes beim Landgericht Coburg erhoben.

Lichtenfels: Gemordet, um Rechnung für Angelkurs zu bezahlen?

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte die Anklageerhebung am Montag. Nach Informationen von BR24 gehen die Ermittler davon aus, dass der inzwischen 18-Jährige Geld zum Begleichen der Gebühr eines Angelkurses benötigte.

Wie der BR24 erfuhr, soll der Angeklagte den Blumenladen kurz vor Ladenschluss betreten und die Verkäuferin mit mehreren Messerstichen getötet haben. Anschließend soll er Bargeld aus der Kasse gestohlen und damit wenig später den Angelkurs bezahlt haben. Die Staatsanwaltschaft sieht das Mordmerkmal der Habgier erfüllt und hat nach Abschluss der umfangreichen Ermittlungen Anklage wegen Mordes erhoben.

Tatwaffe auf dem Dachboden im Elternhaus gefunden

Die Verkäuferin des Blumenladens wurde noch am Abend von Passanten tot im Laden aufgefunden. Nach Informationen von BR24 waren die Ermittler dem 18-Jährigen unter anderem durch Videoaufzeichnungen eines gegenüberliegenden Kaufhauses auf die Spur gekommen. Das Fahrrad des Jugendlichen führte schließlich zum mutmaßlichen Täter.

Als der Schüler nach dem Unterricht im Gymnasium Lichtenfels das Fahrrad benutzte, wurde er festgenommen. Die Polizei hat nach Informationen von BR24 nach mehrfacher Absuche des Zimmers, im Elternhaus des 18-Jährigen, die Tatwaffe auf dem Dachboden sicherstellen können. Auf dem Messer wurden auch Blutreste der Getöteten und DNA-Spuren des 18-jährigen mutmaßlichen Täters entdeckt.

Sollte das Landgericht Coburg die Anklage zulassen, würde nach Jugendstrafrecht unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden, da der Beschuldigte zur Tatzeit minderjährig war. Sollte der 18-Jährige wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

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