Der Sicherheitsbericht für 2023 zeigt: In der Oberpfalz konnte die Polizei knapp drei von vier Straftaten aufklären.
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Der Sicherheitsbericht für 2023 zeigt: In der Oberpfalz konnte die Polizei knapp drei von vier Straftaten aufklären.

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Mehr Verkehrstote und Jugendkriminalität in der Oberpfalz

Die Zahl der Verkehrstoten in der Oberpfalz hat zugenommen. Das zeigt der Sicherheitsbericht der Polizei für 2023. Außerdem gibt es mehr Fälle von Gewalttaten bei Kindern und Jugendlichen. Besonders stark ist der Anstieg bei den unter 14-Jährigen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Die Polizei in der Oberpfalz hat im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg bei Straftaten verzeichnet. Das zeigt der aktuelle Sicherheitsbericht für den Regierungsbezirk, der heute veröffentlicht worden ist. Insgesamt gab es rund 44.500 Straftaten und damit ungefähr 2.540 mehr als im Vergleichsjahr 2022.

Rund 70 Prozent aufgeklärte Straftaten

Rund 70 Prozent der Straftaten konnten aufgeklärt werden, sagte Polizeipräsident Thomas Schöniger heute und betonte, dass die Oberpfalz ein sicherer Regierungsbezirk sei. Diebstähle bildeten weiterhin den größten Anteil (28,9%) aller Straftaten, wie er sagt. Dazu kommen sogenannte Rohheitsdelikte wie Körperverletzung, Nötigung oder Bedrohung. In beiden Fällen gab es einen Anstieg zum Jahr 2022.

Mehr Gewalttaten durch Jugendliche und Kinder

Mehr Fälle gab es beispielsweise auch bei Gewalttaten, die durch Jugendliche und Kinder verübt wurden. Im Bereich der Jugendlichen waren es 16,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Kindern, die im Verdacht stehen, eine Gewalttat verübt zu haben, gab es einen deutlichen Anstieg um über 73 Prozent.

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Ein Drittel mehr Ladendiebstähle in der Oberpfalz

Diebstahlsdelikte machen weiterhin einen bedeutenden Teil der Gesamtkriminalität aus. Laut Polizei ist mehr als jedes vierte Delikt in der Region ein Diebstahl. Ein neuer Höchstwert wurde bei Ladendiebstählen verzeichnet. Hier wurden knapp 31 Prozent mehr Fälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum registriert.

Bei der Hälfte der Einbrüche bleibt es beim Versuch

In der Oberpfalz gab es im vergangenen Jahr 18 Einbrüche mehr als noch 2022. Bei mehr als der Hälfte der Einbruchsdelikte konnten die Täter sich keinen Zugang zu Haus oder Wohnung verschaffen und es blieb bei einem versuchten Einbruch. Die Aufklärungsquote stieg leicht an, ein Drittel der Einbrüche konnte von der Polizei aufgeklärt werden.

Weniger Schockanrufe und Enkeltricks

Die seit Jahren bekannten Schockanrufe und Enkeltricks, die in den sogenannten Phänomenbereich Callcenter-Betrug fallen, waren laut Polizei Anfang des vergangenen Jahres wieder deutlich häufiger vorgekommen. Dabei geben sich die Täter als vermeintliche Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter aus und schildern bei einem Anruf einen durch den Enkel verursachten Verkehrsunfall, bei dem jemand gestorben ist. Um eine Verhaftung zu verhindern, soll eine Kaution bezahlt werden. Das Geld wird dann immer wieder durch einen beauftragten Boten abgeholt. Hatte die Zahl der Callcenter-Betrugsfälle 2022 einen Höchststand erreicht, ist sie 2023 insgesamt allerdings um ein Drittel gesunken.

Mehr tödliche Verkehrsunfälle auf den Landstraßen

Insgesamt wurden die Beamtinnen und Beamten zu knapp 156.500 Einsätzen in der Oberpfalz gerufen. Das ist ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. Die Einsatzkräfte rückten damit im Jahr 2023 täglich durchschnittlich 335 Mal zu Einsätzen aus. Im Regierungsbezirk Oberpfalz kam es 2023 insgesamt zu 35.888 Verkehrsunfällen. 57 Verkehrstote bedeuten einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr in der Oberpfalz. Im Jahr 2022 kamen 41 Menschen auf den Oberpfälzer Straßen ums Leben - der niedrigste Stand seit Einführung der Statistik im Jahr 1954.

Im Jahr 2023 kam es gerade auf den Landstraßen zu tödlichen Verkehrsunfällen. Zehn Verunglückte hatten laut Polizei dabei den Sicherheitsgurt nicht angelegt. Bayernweit sank die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2023 hingegen. Wie in den vergangenen Jahren blieb der Freitag der einsatzstärkste Wochentag, während der Sonntag weiterhin der einsatzärmste Tag war.

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