Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst stehen in der Innenstadt am Einsatzort.
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Am Vormittag ist in der Passauer Bahnhofstraße ein Lkw in eine Gruppe Fußgänger gefahren.

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Lkw erfasst Fußgänger in Passau: Zwei Tote, mehrere Verletzte

Am Vormittag ist in der Passauer Bahnhofstraße ein Lkw in eine Gruppe Fußgänger gefahren. Dabei wurden zwei Menschen getötet und mehrere Personen verletzt. Die Polizei geht von einem tragischen Ausweichmanöver aus.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In Passau ist am Vormittag gegen 9.50 Uhr in der Bahnhofstraße ein Lkw in eine Menschengruppe gefahren. Dabei wurden eine 37-jährige Frau und ihre elfjährige Tochter getötet, vier weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt – darunter auch der neunjährige Sohn der Frau sowie eine 70-jährige Passantin.

Lkw-Fahrer in Polizeigewahrsam

Rettungshubschrauber hatten die Verletzten in Krankenhäuser gebracht. Dort wurde auch der 63-jährige Fahrer des Lkw zunächst behandelt. Am Freitagnachmittag wurde er laut Polizei wieder entlassen und befindet sich derzeit in Gewahrsam. Die Polizei hatte den gesamten Bereich in der Passauer Innenstadt großräumig abgesperrt. Die Schanzlbrücke war zeitweise komplett gesperrt, ist aber wieder für den Verkehr freigegeben, genauso wie die Bahnhofstraße, in der das Unglück passiert war.

Polizei geht von tragischem Ausweichmanöver aus

Die Polizei konnte zunächst keine genauen Angaben machen, ging aber eher von einem Unfall als einem Anschlag aus. Eventuell habe der Lkw-Fahrer gesundheitliche Probleme gehabt. Mittlerweile spricht die Polizei von einem tragischen Ausweichmanöver. Der verunfallte Lkw kam an einer Mauer zum Stehen.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge wollte der Lkw-Fahrer nach einem Liefervorgang weiterfahren, fuhr an einem haltenden Fahrzeug vorbei und erfasste dabei die fünf Fußgänger. Warum dies geschah, müssen laut Polizeisprecherin Katharina Reiner die weiteren Ermittlungen ergeben. Ein Gutachter, der ein unfallanalytisches Gutachten erstellte, war vor Ort. Auch die Staatsanwaltschaft sei eingebunden.

Es gebe zudem viele Augenzeugen, so die Sprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern zu BR24, weswegen man hoffe, den Unfallhergang schnell rekonstruieren zu können.

Zunächst hatte es in Medienberichten geheißen, dass der Lkw in das Schaufenster eines Geschäftes gefahren sei. Das konnte die Polizei aber nicht bestätigen.

BR24live: LKW erfasst Fußgänger - Tote und Verletzte in Passau

Passau schockiert: Betroffenheit und Krisenintervention vor Ort

Inzwischen hat sich auch der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) zu Wort gemeldet: "Von dem heutigen LKW-Unfall bin ich zutiefst betroffen und schockiert. Bei solchen Ereignissen gilt unser ganzes Mitgefühl den betroffenen Menschen und deren Angehörigen. Dieses Unglück bedeutet einen denkbar schlechtesten Ausklang für das Jahr 2023." Dupper dankte auch allen Einsatzkräften, welche "in vorbildlicher Weise unter den schlimmen Vorzeichen ihre Arbeit ausgeführt" hätten.

Polizeisprecherin Katharina Reiner schilderte zudem, dass Kriseninterventionsteams die Verletzten, Zeugen und Rettungskräfte nach dem Schock betreuen würden. Für diese sei es ein schlimmer Anblick gewesen. Eine traumatisierte Frau musste von anderen Passanten gestützt werden. Zunächst hätten die Passauer den Unfall im nachweihnachtlichen Trubel auf den Straßen gar nicht so wahrgenommen, erst als die Hubschrauber kreisten, sei klar gewesen, dass etwas Schlimmeres passiert sein musste, so Reiner.

Im Audio: Katharina Reiner, Sprecherin der Polizei Niederbayern, zur psychologischen Betreuung der Opfer und Zeugen

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste am Unfallort.
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Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste am Unfallort.

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