Der Linke-Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst.
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Der Linke-Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst hat dem Parteivorstand seinen Parteiaustritt mitgeteilt. Er geht zum "Bündnis Sahra Wagenknecht".

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Linken-Gründungsmitglied Klaus Ernst tritt aus Partei aus

Rund zwei Jahre führte er die Partei Die Linke als Bundesvorsitzender. Klaus Ernst, der seit 2005 für die Partei im Bundestag sitzt, hat nun seinen Partei-Austritt bekannt gegeben. Seine Zukunft heißt "Bündnis Sahra Wagenknecht".

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Es sei ein Schritt, der weh tut, sagt Klaus Ernst. Wenige Stunden zuvor hatte er einen Brief an den Parteivorstand der Linken geschickt, in dem er seinen Austritt aus der Partei bekannt gibt. Über seinen Austritt hat das Linken-Gründungsmitglied in einem Interview in der regionalZeit auf Bayern 2 gesprochen.

Klaus Ernst: "Schwerer Schritt"

"Das ist ein sehr schwerer Schritt, er tut mir auch weh", sagte er im Bayern2-Interview. "Aber es blieb uns keine andere Möglichkeit mehr, wenn wir eine vernünftige linke Kraft in diesem Lande wollen, die sich wirklich um die Leute kümmert und nicht irgendwelchen Zeitgeistern hinterherläuft."

Klaus Ernst sitzt für den Wahlkreis Schweinfurt im Bundestag, er war rund zwei Jahre lang Bundesvorsitzender der Linken. "Ich habe die Entwicklung der letzten Jahre wirklich mit Grauen verfolgt und mir gedacht: Mein Gott, was ist aus unserem Laden geworden?", gab er als Begründung an. Im Interview wird deutlich, dass er nicht mehr hinter der Partei steht, die er 2007 mitgegründet hatte. Die Linke habe sich nicht mehr um die zentralen Themen gekümmert, die die Menschen beschäftigen, so Klaus' Kritik.

Bundestagsabgeordneter überzeugt von neuer Partei

Neben Klaus Ernst sind acht weitere Fraktionsmitglieder der Linken aus der Partei ausgetreten, allen voran Sahra Wagenknecht. Zusammen wollen sie eine neue Partei gründen. Wagenknecht stellte am Montagvormittag ihr "Bündnis Sahra Wagenknecht" vor, einen Verein zur Vorbereitung einer Parteigründung. Auch Klaus Ernst wolle sich in dem Gründungsprozess engagieren. "Weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir in diesem Land ein Projekt brauchen, das die Interessen der kleinen Leute wieder in den Mittelpunkt stellt", so Klaus. Dabei gehe es etwa um Themen wie die Rente, Arbeitsplätze und Bildung.

Ernst teilt Wagenknechts Ansichten

Zuletzt ging es Klaus Ernst um seine private Rente. Zusätzlich zu seinem Abgeordnetengehalt wollte der Gewerkschaftler seine volle Rente ausbezahlt bekommen. Die Richter wiesen die Klage ab. In dieser Legislaturperiode ist Klaus Ernst Vorsitzender des neu gegründeten Ausschusses für Klimaschutz und Energie.

Im Interview sagte Klaus Ernst, dass er Ansichten von Sahra Wagenknecht teile – zum Beispiel weiter auch auf russisches Gas zu setzen. Wie die mögliche neu gegründete Partei heißen wird, wisse Ernst noch nicht. Darüber werde derzeit noch diskutiert, "da wird uns schon was Vernünftiges einfallen", sagte er.

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