Die Aktivisten der Gruppe Letzte Generation bei einer Blockade-Aktion in der Bundesallee im Bezirk Tempelhof-Schöneberg
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Die Aktivisten der "Letzten Generation" sind unter anderem für ihre Straßen-Blockaden bekannt.

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"Letzte Generation": Sozialarbeit-Fachleute solidarisieren sich

Expertinnen und Praktiker der sozialen Arbeit haben einen Solidaritätsbrief verfasst. Darin bringen sie ihre Unterstützung für die "Letzte Generation" zum Ausdruck - und  positionieren sich "gegen die Kriminalisierungsversuche".

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Sie würden auf der Straße von Autofahrern getreten, vor Gericht verurteilt und von Politikern als "kriminell" und "terroristisch" diskreditiert - gegen diesen Umgang mit den Aktivisten der "Letzten Generation" positionieren sich rund 200 Fachleute aus der Sozialen Arbeit, darunter auch einige aus Bayern. In einem Solidaritätsbrief erklären sie ihre Haltung "gegen die Kriminalisierungsversuche aus der Politik" und fordern eine "konsequente und sozialgerechte Klimapolitik".

Die negativen Folgen der Klimakrise träfen vor allem Menschen, die ohnehin stark benachteiligt seien und am wenigsten zu deren Entstehen beigetragen hätten, hieß es weiter. In Deutschland werde jedoch kaum über die "unzureichende Klimapolitik" und ihre Auswirkungen debattiert. Für die Erklärung haben sich demnach Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeitende und Praktiker der Sozialarbeit zusammengefunden.

Unterzeichner zeigen Solidarität mit der "Letzten Generation"

Hinter dem Solidaritätsbrief steht den Angaben zufolge die Fachgruppe "Klimagerechtigkeit und sozialökologische Transformation" der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit. Die Erklärung haben laut der Mitteilung 197 Experten aus der Sozialarbeit unterzeichnet. Dieter Kulke, Professor für Soziologie in der Sozialen Arbeit an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, sagte, es sei die moralische Pflicht der Sozialen Arbeit, an der Seite der Letzten Generation zu stehen. Dass die Klimaaktivisten kriminalisiert würden, sei "unerträglich und falsch".

Unterstützung für Klima-Aktivisten - auch aus Bayern

Weitere Unterzeichner aus Bayern sind etwa Helene Bartels vom Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit Landesvorstand Bayern, Andrea Schmelz, Professorin für internationale Soziale Arbeit an der Hochschule Coburg, Tanja Kleibl, Professorin für Social Work, Migration and Diversity, an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS).

Auch Vathsala Aithal, Professorin für Internationale Soziale Arbeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Andrea Dischler, Professorin für Familien-, Kinder- und Jugendhilfe an der Fakultät Soziale Arbeit der Kath. Stiftungshochschule (KSH) München, Katrin Liel, Professorin für gesundheitswissenschaftliche Grundlagen Sozialer Arbeit an der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Landshut, und Björn Bicker, Professor für Kulturarbeit und Community Building an der HAW Coburg, haben den Brief unterzeichnet.

Zudem finden sich bei den Unterstützern weitere Sozialarbeits-Praktiker sowie Lehrende, Studierende und wissenschaftliche Mitarbeitende aus Bayern.

"Letzte Generation": Erneut umstrittene Aktion gegen Klimakrise

Erst am vergangenen Wochenende hatten die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" in Italien gegen die Folgen der Erderwärmung gefärbt: Sie färbten das Wasser im berühmten Trevi-Brunnen in Rom schwarz. Mehrere Mitglieder der Gruppe stiegen am Sonntag in der italienischen Hauptstadt in den Brunnen und verteilten ein pflanzliches Färbemittel. Zugleich riefen sie "Unser Land stirbt!" Die Aktion wurde von umstehenden Touristen mit Beifall und Buhrufen begleitet, die Aktivisten wurden schließlich von der Polizei abgeführt. Sie hatten in ihrer Aktion auch auf die schweren Überschwemmungen im Nordosten Italiens hingewiesen, bei denen mindestens 14 Menschen ums Leben kamen. Diese Katastrophe sei eine "Warnung".

Mit Informationen von epd und AFP

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