Landwirte mit ihren Traktoren auf dem Weg zu Protestaktionen.
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Landwirte mit ihren Traktoren auf dem Weg zu Protestaktionen. Der LBV zeigt zwar Verständnis für die Bauern und fordert aber einen Systemwandel.

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LBV: Umweltleistungen honorieren statt Agrardiesel-Subvention

Aufgrund der Bauern-Proteste und der umstrittenen Agrarpolitik schlägt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) einen Kurswechsel der Politik vor. Sie solle lieber Umweltleistungen der Bauern honorieren, statt Agrardiesel zu subventionieren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) fordert, Umweltleistungen von Landwirten in Zukunft besser zu honorieren. Das sei sinnvoller als Steuerbefreiungen für Agrardiesel, sagt der LBV-Vorsitzende, Norbert Schäffer, in einer Mitteilung. Demnach sollte die Agrarpolitik Leistungen von Landwirten für den Schutz von Boden, Wasser, Artenvielfalt und Klima angemessen würdigen.

LBV: Auch Handel muss Bauern mehr bezahlen

Der LBV sieht auch den Handel in der Pflicht. Dieser müsse höhere Preise an die Erzeugenden bezahlen. "Bereits wenige Cent mehr pro Liter Milch würden deutlich mehr Einkommen generieren als die von der Bundesregierung geplanten Streichungen ausmachen", so der LBV-Vorsitzende.

Verständnis für Bauern, aber: Diskurs muss Richtung ändern

Der LBV habe Verständnis für die Sorgen der Bäuerinnen und Bauern, auch wegen "überbordender Bürokratie". Das müsse vereinfacht werden. Die Artenschützer wollen den Fokus der Diskussion jedoch umlenken: "In den nun dringend erforderlichen Dialogen und Programmen muss es darum gehen, dass Landwirtinnen und Landwirte in Zukunft natur- und klimaverträglich wirtschaften können", so Schäffer weiter. Sie seien selbst von Klimaveränderungen wie Überflutungen und Dürren sowie Ertragsminderungen aus Mangel an Artenvielfalt und Blütenbestäubern betroffen.

LBV fordert generelles Umdenken in Landwirtschaft und Ernährung

Laut LBV muss das Landwirtschafts- und Ernährungssystem in den kommenden Jahren umgebaut werden, um die Herausforderungen der Themen Klima- und Biodiversitätskrise, Tierwohl und Ernährungssicherheit zu bewältigen.

Als "dialogorientierter Umweltverband" appelliert der LBV nun an beide Seiten – Landwirtschaft und Politik – die langfristigen Herausforderungen gemeinsam mit den Umweltverbänden anzugehen, sagt Norbert Schäffer.

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