Bundeskanzler Olaf Scholz beim Bürgergespräch im Festspielhaus Füssen
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Bundeskanzler Olaf Scholz beim Bürgergespräch im Festspielhaus Füssen

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Klimapolitik und Klinikreform beim Kanzlergespräch in Füssen

150 Gäste konnten Olaf Scholz beim Kanzlergespräch im Festspielhaus in Füssen ihre Fragen stellen. Es ging um Klimapolitik, die Klinikreform und das Ehegattensplitting. 90 Minuten nahm sich der Kanzler Zeit – zufrieden waren am Ende nicht alle.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Schon die Kulisse im Festspielhaus Füssen mit Blick über den Forggensee auf Schloss Neuschwanstein setzte das Zeichen für einen ruhigen Sommerabend. Und dieser sollte es für Bundeskanzler Olaf Scholz auch werden. Rund 150 Gäste waren aus zahlreichen Bewerbungen für das Kanzlergespräch ausgewählt worden – 21 von ihnen bekamen auch tatsächlich die Chance, dem Bundeskanzler ihre Frage direkt zu stellen.

Vertreter des Jugendparlaments hatten sich vorbereitet

Pio Montuori war mit 18 Jahren einer der Jüngsten im Festspielhaus. Als einer der Vertreter des Füssener Jugendparlaments kam er gut vorbereitet zum Gespräch mit Olaf Scholz: Gleich eine ganze Liste an Fragen, sortiert nach Wichtigkeit, hatten er und seine Mitstreiter im Gepäck. Er habe mit mehr jungen Leuten gerechnet, sagte er noch vor der Veranstaltung und zweifelte, ob er überhaupt die Chance bekommen würde, eine seiner Fragen zu stellen.

90 Minuten zu Krankenhausreform und Handwerk

Mit etwas Verspätung betrat Bundeskanzler Olaf Scholz dann das Festspielhaus in Füssen für 90 Minuten Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die Fragen an ihn waren im Vorfeld nicht abgesprochen – die Bandbreite reichte daher von der Diskussion um das Ehegattensplitting, über die Krankenhausreform und die Folgen für die kleine Kliniken auf dem Land bis zum Wunsch, das Handwerk in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu stärken.

Klimawandel für viele Gäste ein wichtiges Thema

Ein Thema, das in vielen Fragen mitschwang, war der Klimawandel: Dabei wurden konkrete Forderungen wie etwa nach einem Tempolimit laut. Aber auch die allgemeine Frage, warum dem Klimaschutz nicht mehr Priorität eingeräumt werde, wurde gestellt. Scholz ging auf alle Fragen gleichermaßen ein, bemühte sich, die Politik der Ampel zu erklären und hielt sich mit Kritik an der Politik seiner Vorgänger oder der Landesregierung zurück.

Keine Wanderung mit Putin

Auch persönliche Fragen beantwortete Bundeskanzler Olaf Scholz mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Mit wem er am ehesten auf eine mehrtägige Wanderung gehen würde, wusste er sofort: Den französischen Präsidenten Macron würde er mitnehmen – den russischen Präsidenten Putin eher nicht.

Lange Schlange für ein Foto mit dem Kanzler

Zufriedenstellen konnte Scholz dennoch nicht jeden der Teilnehmer, auch Pio Montuori nicht. Schon als Zweiter durfte er seine Frage stellen: Warum es für Schülerinnen und Schüler nicht überall ein 29-Euro-Ticket gebe, wie für Studentinnen und Studenten? "Er arbeite dran", antwortet der Kanzler, verwies aber auch darauf, dass dieses Thema teilweise schon angegangen werde. Pio Montuori hatte am Ende nicht das Gefühl, dass das Thema für den Kanzler besondere Priorität habe. Ihm sei aber klar, dass er seine Frage eigentlich Bundesverkehrsminister Volker Wissing stellen müsste.

Insgesamt finde er es aber gut, dass sich der Kanzler den Fragen der Bürger so offen stelle. Und für ein Foto mit dem Kanzler mit Schloss Neuschwanstein im Hintergrund stellte er sich ebenso in die Schlange wie die meisten anderen Gäste des Kanzlergesprächs.

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