Moritz Kosteletzky aus Donaualtheim mit fröhlichen Kunden
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Moritz Kosteletzky aus Donaualtheim bietet "Rent a Henn" an.

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"Rent a Henn": Hühner im eigenen Garten - auf Zeit

Prinz Harry und Meghan, Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers, Moderatorin Barbara Schöneberger und Familie Herreiner aus Donaualtheim - sie alle haben eines gemeinsam: Sie halten Hühner. Die Herreiners haben sie gemietet. Das geht mit "Rent a Henn".

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Zum Frühstück ein Ei vom Huhn aus dem eigenen Garten: klingt verlockend? Auch wenn Hühner nicht viel Arbeit machen, kümmern muss man sich trotzdem. Das kostet Zeit. Und was passiert, wenn man in den Urlaub fährt? Diese Fragen sind es, die man sich stellen sollte, bevor man sich ein Tier anschafft. Wer sich nicht sicher ist, der kann das jetzt ausprobieren - und zwar mit "Rent a Henn": Drei Hühner samt Stall, Futter und Einstreu – für drei Wochen zum Mieten: Das bietet Moritz Kosteletzky aus Donaualtheim an.

Hennen zum Mieten: Tierhaltung zum Ausprobieren

Der Jungunternehmer sprüht nur so vor Ideen und manche davon, sagt er und lacht, die müsse er dann einfach umsetzen. So wie "Rent a Henn" eben. Seine Erfahrung im Gespräch mit den Menschen ist, dass viele gar nicht wissen, "was dahinter steckt, hinter einem Ei". So könne man das "einfach mal ausprobieren, wie das läuft, was ein Huhn so braucht und das alles ohne langfristige Verpflichtungen".

Und wem es gefalle, der könne sich ja dauerhaft Hühner zulegen. Einzige Voraussetzung: Etwa 20 Quadratmeter Platz im Garten, damit die Hühner auch genügend Fläche zum Picken und Scharren haben. Da Hühner zu den Kleintieren gehören, ist ihre Haltung auch im Wohngebiet erlaubt. 50 Euro die Woche plus einmalig 20 Euro Auf- und Abbaukosten als Aufwandsentschädigung kostet das die "Mieter".

Umzug für die drei Hennen

Nächster "Mieter" ist Familie Herreiner aus Donaualtheim. Dahin bringt Moritz Kosteletzky die Hühner jetzt. Transportiert werden sie in ihrem sechseckigen Holzstall. Der passt gut in den Transporter von Moritz, den alle nur "Mo" nennen. Mit dabei hat Mo außerdem einen Steckzaun, etwas Stroh, die Tränke, Futterbehälter und natürlich Futter. Bei den Herreiners werden er und die Hennen schon erwartet: Die drei Kinder der Familie und die Nachbarskinder stehen schon im Hof und jubeln: "Heute kommen die Hennen". Ein Platz für die Tiere ist schnell gefunden, auf der Wiese hinterm Haus.

Hennenstall mit Auslauf im eigenen Garten

Jetzt geht es ans Aufstellen: Der Stall bleibt so lange zu, bis der Zaun außenrum gesteckt ist. "Das ist eine Premiere, sowas mach ich zum ersten Mal," lacht Ronja Herreiner. Jetzt noch den Zaun abspannen, schauen, dass alles gut hält – fertig. Die kleine Leni darf jetzt die Holzklappe vom Stall öffnen. Ohne zu zögern, spazieren die drei Hühner nach draußen. "Die sind das gewohnt", lacht Mo, "die freuen sich, dass sie jetzt wieder neues Gras haben. Die verreisen ja oft, alle meine Hühner verreisen gerne und oft, öfter als ich", sagt der Hühnerhalter.

Sein eigentliches Einkommen verdient er nämlich mit den Eiern von Freilandhühnern. Die hält er der Betreiber von "Mos Federfarm" in mobilen Ställen, die er alle paar Wochen an andere Standorte bringt, wo die Tiere wieder frisches Gras und Kräuter haben. "Was will ein Huhn mehr", sagt "Mo", dem das Wohl seiner Tiere am Herzen liegt.

"Rent a Henn" als Aufklärungsprojekt

Mit "Rent a Henn" will Kosteletzky kein Geld machen, sondern Aufklärungsarbeit betreiben. Inzwischen hätten auch schon Schulen und Kindergärten "Rent a Henn" gebucht, sagt der junge Donaualtheimer. Dort halte er dann auch eine kleine "Unterrichtsstunde", wolle den Kindern viel über Hühner und ihre Haltung nahebringen.

Umzug geglückt – aber gibts auch Eier?

Im Garten der Herreiners haben die drei Hennen inzwischen angefangen zu picken. Die Kinder bringen ihnen täglich frisches Wasser und Futter. Nur wenige Tage später ist es soweit: Die kleine Leni läuft stolz zum Stall, öffnet die Klappe, greift ins Legenest, und holt drei Eier raus.

Maultaschen mit Ei gabs schon, sagt ihre Cousine Anni und hartgekochte Eier zur Brotzeit, fügt Sarah an. Namen haben sie den drei Hennen übrigens auch gegeben: Brownie, Muffin und Cookie. Beim nächsten Mieter werden sie wahrscheinlich wieder neue Namen bekommen, das ist den Hühnern aber nicht so wichtig - Hauptsache, sie haben frisches Gras zum Picken. Das danken sie den "Mietern" dann auch mit täglich frischen Eiern.

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