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Haustier und Nutztier Huhn - Eierlegendes Federvieh

Hühner werden überall auf der Welt als Haustiere gehalten - schon seit 5.000 Jahren. Sie sind anhänglich und verschmust. Leider werden sie heute eher als Eierlegemaschinen ausgebeutet. Hier erfährst du alles mögliche Wissenswerte rund um unser Haushuhn.

Von: Simone Wichert, Börni Schulz, Anne Buchholz

Stand: 22.04.2024

Ein Mädchen hält ein Huhn im Arm. | Bild: picture-alliance/ZB

Unser Haushuhn gehört zu den ältesten Nutztieren der Welt: Angeblich gab es Hühner schon im alten Ägypten, wo sie verehrt wurden, weil sie die Ankunft des Sonnengottes anzeigten. Auch bei uns meint man, jemand, der "mit den Hühnern aufsteht", steht kurz nach Sonnenaufgang auf.

Eine Henne im Stall mit ihren Eiern.

Wenn wir von "Hühnern" sprechen, meinen wir eigentlich immer unsere Haushühner. Denn es gibt noch sehr viele weitere Hühner: Rebhühner, Perlhühner, Auerhühner, auch Wachteln, Fasanen und sogar Pfauen - sie alle gehören zur biologischen Ordnung der "Hühnervögel" und sind miteinander verwandt. Hühner haben Federn, Schnäbel und Flügel und sie legen Eier - sie sind also Vögel.

Anna und die Haustiere: Das Huhn

Warum haben Hühner ein Schlabberkinn?

Bei den Hühnern auf dem Bauernhof ist der Hahn der Boss. Ein echter Angeber, der sich von seinen Hühnern gerne und ausgiebig bewundern lässt. Stolz spaziert er über den Hof, zeigt seine bunten Federn her und wippt lässig mit dem Kopf, dass Hahnenkamm und Kehllappen beeindruckend schaukeln. Das sind die Zeichen seiner Männlichkeit, der Kamm auf dem Kopf und die Kehllappen unterm Kinn.

Der stolze Hahn ist der Boss auf dem Hühnerhof.

Je größer, röter und dicker Kamm und Kehllappen sind, desto stärker und gesünder ist der Hahn. Wenn sich der Hahn aufregt, zum Beispiel weil ein anderer Hahn ihm in die Quere kommt, dann plustert er nicht nur seine Federn auf, sondern es schwillt ihm auch der Kamm. Und mit ihm die Kehllappen. Jetzt wirkt er noch größer und gefährlicher. Hähne können übrigens wirklich gefährlich werden, wenn sie angreifen.

Hühner haben keine Schweißdrüsen, sie können also nicht schwitzen, wenn es ihnen zu warm wird. Sollte es ihnen aber trotzdem zu heiß werden, weil sie zum Beispiel flüchten müssen und mühsam davonflattern, dann können sie ihr überhitztes Blut in die Kehllappen pumpen und dort kühlt es sich wieder etwas ab. Bei den heutigen Haushühnern ist diese Aufgabe aber nicht mehr so wichtig, denn die Hühner müssen auf dem Bauernhof nicht mehr so oft fliegen wie in der freien Natur, und wenn es ihnen zu heiß wird, dann gehen sie halt in den Schatten.

Auch die Hennen zeigen, wer den dicksten Lappen hat

Welches Huhn führt die Hackordnung an?

Auch Hennen haben Kamm und Kehllappen. Nur sind diese deutlich kleiner. Auch bei den Hennen verrät die Größe und Farbe der Kehllappen etwas über ihren Rang. Innerhalb der Hennen gibt es eine Rangordnung. Schwache und junge Hennen werden von den starken und älteren zurückgedrängt. Es besteht eine sogenannte Hackordnung, weil die stärkere Henne auf die schwächere mit ihrem Schnabel einhackt und ihr gleich klarmacht, wer sich hinten anstellen muss.

Die Kehllappen bei den Hühnern sind also so etwas ähnliches wie Angeberklamotten in der Schule. Nur ist es bei den Hühnern tatsächlich so, dass der- oder diejenige mit den größten Lappen auch wirklich am meisten drauf hat. Bei den Menschen ist das ja öfter mal umgekehrt.

Können Hühner pupsen?

Mutter Huhn mit ihren Küken: Was schmeckt gut?

Vor dem Pupsen kommt das Fressen. Die Speisekarte von Hühnern klingt abwechslungsreich: Weizenkörner, Mais, Grünzeug, Würmer und Schnecken. Haben die Hühner bei einer so gesunden Lebensweise überhaupt einen Grund zu pupsen? Klar, wenn ein Huhn fertig gefressen hat, kommt natürlich irgendwann etwas aus dem Hühnerpo raus.

Das Po-Loch heißt beim Huhn "Kloake"

Die Kloake ist unter den Schwanzfedern versteckt und ist der einzige Ausgang: Hier kommen der Kot, das Hühnerpipi und auch die Eier raus. Aber keine Pupse! Und das hat beim Huhn ausnahmsweise gar nichts mit der Ernährung zu tun. Ein gesundes Huhn pupst nämlich nicht!
Pupse bestehen aus methanhaltigem Gas. Das produzieren bestimmte Bakterien, wenn die Nahrung im Darm verdaut wird. Genau diese Bakterien gibt es aber im Hühnerdarm nicht. Zumindest nicht, wenn das Huhn gesund ist. Also: Keine Pupsbakterien - keine Pupse!

Schon gewusst?

Beim Menschen entstehen während der Verdauung einer einzigen Mahlzeit bis zu fünfzehn Liter Gas. Wenn daraus lauter Pupse würden, würden wir rund um die Uhr scheußlich vor uns hin stinkern. Zum Glück wird aber der größte Teil des Gases im Darm an den Blutkreislauf abgegeben und über die Lunge ausgeschieden.

Hühner als Haustiere?

Die elfjährige Mira wohnt mit ihren vier Geschwistern am Rand einer kleinen Stadt und hält als Haustiere: Zwerghühner. Sie hat radioMikro-Reporterin Ursel Böhm erzählt, auf was man bei der Hühnerhaltung achten muss.

Nina und die Haustiere: Ein Herz für Hühner

Nina ist heute bei Hühner-Retterin Simone zu Besuch. Hier erfährt sie, wie Legehühnern aus der Massentierhaltung ein zweites Leben geschenkt wird.

"Wilde Tierwelt" in der ARD-Mediathek

Alle Folgen von Anna, Nina und Pia gibt es auch im Bereich "Kinder und Familie" in der ARD-Mediathek (www.ard-mediathek.de), bei kika.de und im KiKA-Player.


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