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Das Neun-Euro-Ticket und das Deutschlandticket bringen den öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg in Fahrt.

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Günstige Tickets bringen Verkehrswende in Nürnberg voran

Das Neun-Euro-Ticket und das Deutschlandticket bringen den öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg in Fahrt – mit einem Marktanteil von bis zu 24 Prozent. Für die VAG ein Zeichen, dass die Verkehrswende funktionieren kann. Doch der Weg ist noch weit.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Das Neun-Euro-Ticket hat im vergangenen Jahr die Fahrgastbilanz der VAG gerettet. 24 Prozent aller Nürnbergerinnen und Nürnberger legten in den Sommermonaten 2022 ihre Wege im Stadtgebiet mit Bussen und Bahnen zurück. Diese Bilanz zieht VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing bei der Jahrespressekonferenz der Gesellschaft. Der Marktanteil des öffentlichen Nahverkehrs sei damit höher gewesen als vor der Corona-Pandemie.

Hoffen auf das Deutschlandticket

Nun soll das Deutschlandticket weiteren Schwung bringen. Rund 134.000 Günstig-Fahrscheine hat die VAG verkauft. Davon sind 54.000 Neukunden, die vorher noch kein Abo hatten. Das zeige, dass die Verkehrswende vorankomme und man das Ziel von 200 Millionen Fahrgästen im Jahr 2030 erreichen könne, sagt Dahlmann-Resing. Doch der Weg dahin ist noch weit und anstrengend.

Millionen-Defizit muss ausgeglichen werden

Denn im vergangenen Jahr hat die Zahl der Fahrgäste das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht. Grund dafür ist, dass viele Menschen nach wie vor im Home-Office arbeiten, sagt der VAG-Vorstand. Im vergangenen Jahr beförderte die VAG 136 Millionen Fahrgäste. Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag die Zahl bei 152 Millionen.

Öffentlichen Nahverkehr gibt es nach Dahlmann-Resings Worten nicht zum Nulltarif. Der Verlust der VAG hat sich in der Jahresbilanz 2022 auf 102 Millionen Euro erhöht. Dieser könnte noch mit den Gewinnen der Stadtwerke Nürnberg ausgeglichen werden, zu denen die VAG gehört, so Dahlmann-Resing. Der kommunale Haushalt werde in diesem Jahr noch nicht belastet. In den kommenden Jahren könnte sich das ändern, wenn der öffentliche Nahverkehr nicht besser gefördert werde.

Elektroschub für die Busflotte

Im Jahr 2022 hat die VAG viel Geld in neue Fahrzeuge investiert. Es wurden die ersten von 26 neuen Straßenbahnzügen sowie die letzten von 35 neuen U-Bahn-Zügen in Betrieb genommen. Die Busflotte soll bis zum Jahr 2025 zu 70 Prozent auf Elektrobetrieb umgestellt werden. Rund 150 E-Busse sollen dann in Nürnberg unterwegs sein. Das Fahrrad-Leihsystem VAG-Rad soll im kommenden Jahr auf die Städte Fürth und Erlangen ausgeweitet werden. Derzeit können 2.000 Fahrräder und zwölf Lastenräder ausgeliehen werden.

Suche nach Personal

Doch nicht nur die Fahrzeugausstattung wird erweitert: Die VAG sucht Personal, um auch in den kommenden Jahren einen sicheren Betrieb gewährleisten zu können, sagte VAG-Personalchefin Magdalena Weigel. Gefragt sei vor allem Technikpersonal sowie Fahrerinnen und Fahrer. Derzeit arbeiten bei der VAG gut 2.100 Menschen.

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