Polizisten sind bei einer Razzia im Einsatz. Bei einer Razzia in fünf Bundesländern hat die Bundespolizei am frühen Dienstagmorgen mehrere mutmaßlich eingeschleuste Syrer entdeckt.
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Mehr als 350 Polizeibeamte waren bei einer Großrazzia am frühen Morgen im Einsatz.

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Großrazzia Schleuserkriminalität: Wohnung in Kelheim durchsucht

Die Bundespolizei hat bei einer Razzia in fünf Bundesländern mehr als 100 mutmaßlich eingeschleuste Syrer entdeckt. Im niederbayerischen Kelheim wurde eine Wohnung durchsucht, dabei wurden mehrere Handys sichergestellt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Ermittler der Bundespolizei sind am Dienstagmorgen zu einer Großrazzia gegen ein mutmaßliches Schleusernetzwerk in fünf Bundesländern ausgerückt. Dabei wurde auch eine Wohnung in Kelheim in Niederbayern durchsucht. Es seien mehrere Handys sichergestellt worden, wie ein Sprecher der Bundespolizei auf BR-Anfrage mitteilte.

Festgenommene sind selbst Asylbewerber

Die Beamten hatten zeitgleich in sieben Städten in fünf Bundesländern zugeschlagen, nämlich in Stade, Balge (beides Niedersachsen), Gladbeck (Nordrhein-Westfalen), Fulda, Kassel (beides Hessen), Bremen und Kelheim (Bayern). Dabei seien fünf Haftbefehle vollstreckt worden. Diese richteten sich gegen zwei Frauen und einen Mann in Stade in Niedersachsen, sowie je eine Frau und einen Mann in Gladbeck in Nordrhein-Westfalen. Alle fünf Verhafteten kommen laut Bundespolizei aus Syrien, sind miteinander verwandt und selbst Asylbewerber. Sie sollen Teil einer zehnköpfigen Schleuser-Bande sein.

Wohl mehr als 100 Syrer eingeschleust

Hintergrund ist ein von der Bundespolizei geführtes Ermittlungsverfahren wegen des Einschleusens von Ausländerinnen und Ausländern durch ein professionelles kriminelles Netzwerk. Der Gruppe werde gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern, Urkundendelikte und Geldwäsche vorgeworfen: Sie hätten mit ihren illegalen Einnahmen beispielsweise Goldschmuck gekauft. Den Ermittlungen zufolge zahlten die mutmaßlich Geschleusten jeweils 3.000 bis 7.000 Euro an die Schleuser, hieß es. Seit mindestens 2022 soll die Bande nach Angaben der Bundespolizei so mehr als hundert Menschen aus Syrien in die Bundesrepublik eingeschleust haben.

Keine Festnahmen in Kelheim

Der Schwerpunkt der Aktion, an der mehr als 350 Einsatzkräfte beteiligt waren und die von der Bundespolizeidirektion am Frankfurter Flughafen koordiniert wurde, lag in Norddeutschland. Bei der Razzia in Kelheim wurde demnach niemand festgenommen. Der Sprecher der Bundespolizei erklärte, die Durchsuchung dort sei im Vergleich zu den anderen polizeilichen Maßnahmen die kleinste Polizeiaktion gewesen.

Mit Informationen von dpa und AFP

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