Die Einsatzkräfte bei der Übung
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Die Einsatzkräfte bei der Übung

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Große Gefahrgutübung von Bahn und Feuerwehr in Dingolfing

Eine giftige Substanz läuft aus einem Kesselwagen am Bahnhof Dingolfing. Zum Glück nur eine Übung. Feuerwehren aus dem Landkreis Dingolfing-Landau haben sich unter realistischen Bedingungen auf den Ernstfall vorbereitet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Wie umgehen mit Brennstoffen, ätzenden Säuren oder anderen Chemikalien? Die Freiwilligen Feuerwehren aus Pilsting und Wallersdorf im Landkreis Dingolfing-Landau haben sich auf einen möglichen Ernstfall vorbereitet: austretendes Gefahrgut aus einem Transportzug. Um dieses Szenario zu proben, ist die Deutsche Bahn mit einem eigens dafür vorgesehenen Ausbildungszug nach Dingolfing gekommen. Insgesamt wurden elf Freiwillige Feuerwehren eingeladen, um sich unter möglichst realistischen Bedingungen auf dieses Unfallszenario vorzubereiten.

Was läuft da aus?

Nach einer theoretischen Einführung durch einen Fachtrainer der Deutschen Bahn führten die teilnehmenden Feuerwehren einen Einsatz am Ausbildungszug durch. Aus mehreren Lecks in einem Kesselwagen trat Flüssigkeit aus – in diesem Fall nur Wasser. Weil den Feuerwehren in der Simulation aber nicht bekannt war, um welche Flüssigkeit es sich handelt, mussten sämtliche Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.

Ein Leck ist immer möglich

Florian Kramhöller, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wallersdorf, betonte den Stellenwert der Übung. In seinem Einsatzgebiet gebe es ein hohes Aufkommen an Gefahrguttransporten mit Zügen: "Dabei können theoretisch unter Druck verflüssigte Gase austreten, genau wie auch brennbare Flüssigkeiten oder giftige Gase. Vieles davon wird auf der Schiene transportiert." Bei jedem Kesselwagen bestehe die Möglichkeit einer Leckage, erklärte Kramhöller. Darauf müssten die Feuerwehren aus der Region vorbereitet sein.

Europaweit nur ein Ausbildungszug dieser Art

Der für diese Zwecke vorgesehene Ausbildungszug der Deutschen Bahn besteht aus vier Waggons, vom Passagierwagen bis zum Kesselwagen. Dadurch kann eine Vielzahl an möglichen Notfallszenarien geprobt werden. Nach Angaben der Bahn existiert europaweit nur ein Exemplar eines solchen Zuges. Für eine Gefahrgutübung, wie sie in Dingolfing durchgeführt wurde, bestehe demnach eine lange Wartezeit von mehreren Jahren.

Kreisbrandmeister Ulrich Schüll betonte, die Feuerwehren hätten die Übungseinsätze "hervorragend umgesetzt". Der Landkreis habe versucht, möglichst realistische Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen, mit Unterstützung der Deutschen Bahn sei das gelungen. Nach eigenen Angaben bietet das Unternehmen die Nutzung des Zugs und die Schulung durch Fachpersonal kostenfrei für die Feuerwehren an.

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